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Umformmaschine: Rohrmontage 4.0 – mit vernetzten Maschinen

Industrie 4.0 bei der Montage von Hydraulikleitungen
Rohrmontage 4.0 – mit vernetzten Maschinen

Welchen Vorteil die Vernetzung bei der Montage von hydraulischen Rohrleitungen bietet, zeigt Stauff mit der neuesten Generation der Umformmaschinen SFO-F. Sie wird standardmäßig an das Internet der Dinge und an eine Cloud des Anbieters angebunden.

Dipl.-Ing (FH) Carsten Krenz
Geschäftsführer der Walter Stauffenberg GmbH
& Co. KG, Werdohl

Wenn höchste Anforderungen an die Sicherheit und Zuverlässigkeit von hydraulischen Leitungsverbindungen gestellt werden und die Verbindung zugleich lösbar sein soll, bietet sich der Einsatz von umformenden Verbindungssystemen an. Für dieses Einsatzprofil hat Stauff mit „Stauff Form“ ein System entwickelt, das sich durch ein hohes Sicherheits- und Zuverlässigkeitsniveau in Kombination mit einfacher Montage auszeichnet.

Die Umformung des Rohrs in der für Stauff Form typischen Kontur erfolgt mit den Umformmaschinen der Serie SFO-F, die eigens für das Stauff Form-System entwickelt wurden. Hersteller etwa von Offshore-Anlagen, Kranen und Hebezeugen oder Anlagen der Umformtechnik, die größere Stückzahlen von hydraulischen Rohrverbindungen konfektionieren, setzen diese Maschinen ebenso ein wie Hydraulik-Dienstleister,
die von der kompakten Bauform der SFO-F profitieren und die Rohre häufig vor Ort beim Kunden umformen.
Die Maschinen kommen aber auch an den internationalen Stauff-Standorten zum Einsatz, wo im Rahmen des Stauff Line-Serviceangebots nach Kundenvorgaben konfektionierte Hydraulikleitungen gefertigt werden.

Im Praxisbetrieb der Umformmaschinen ergibt sich regelmäßig die Notwendigkeit, Software-Updates aufzuspielen. Auf diesem Wege lassen sich beispielsweise Verbesserungen im Programmablauf oder neue Funktionalitäten umsetzen. Häufig fragen die Anwender auch nach Parametersätzen für abweichende, bisher nicht vom Standard der Maschine abgedeckte Rohrwerkstoffe, die im Technologiezentrum von Stauff in Werdohl ermittelt und im Anschluss an den betreffenden Kunden übermittelt werden.

In Zukunft: Vereinfachte Update-Routinen

Die bisherige Routine bei den Updates war jedoch sowohl aus Sicht der Anwender als auch von Stauff verbesserungswürdig. Entweder besuchte ein Stauff-Servicemitarbeiter den Anwender vor Ort und spielte die neue Software-Version vom Laptop auf die Maschine. Alternativ war dies auch online möglich, allerdings nur mit vergleichsweise hohem Aufwand: Es musste ein Termin abgesprochen werden, an dem eine Netzwerkverbindung hergestellt wurde. Dann wurde von Werdohl aus das Update veranlasst.

Updates und Parametersätze „on air“

Bei der neuesten Maschinengeneration geht das deutlich einfacher, wie Andreas Toporowsky, Produktmanager Stauff Connect erläutert: „Updates werden künftig online übermittelt. Unser Service muss dazu nur mit dem Anwender einen Zeitpunkt abstimmen, an dem die Maschine eingeschaltet und nicht im Einsatz ist.“ Möglich wird das – nach dem Grundgedanken des Internet der Dinge – durch ein in die Maschine integriertes Kommunikationsmodul mit integrierter SIM-Karte.

Das Kommunikationsmodul wird aber nicht nur für Updates genutzt. Andreas Toporowsky: „Häufig fragen die Anwender bei uns nach Parametersätzen für neue Rohrwerkstoffe, die wir nicht schon mit Auslieferung der Maschine bereitgestellt haben oder die unsere Umformexperten zunächst individuell ermitteln müssen. Diese Parametersätze können wir jetzt ebenfalls ebenso einfach, schnell und sicher übermitteln.“

Dem Anwender bietet die Kommunikationsfähigkeit der Umformmaschine zusätzliche Vorteile. So dokumentiert die Maschine detailliert die durchgeführten Montagevorgänge und macht sie online abrufbar. Sie lassen sich dann – wenn gewünscht oder vom Endkunden gefordert – in Papier- oder Dateiform als Nachweis für eine korrekte Montage benutzen.

Optimierung des Umformvorgangs am Cockpit via Onlineservice

Ein weiterer Vorteil ergibt sich aus der Möglichkeit, per Onlineservice die Maschinenhistorie und -parameter einzusehen. Dazu Dipl.-Ing. Oliver Wagner, Elektronik-entwickler bei Stauff und verantwortlich für die Entwicklung der Cloud-Anbindung: „Wir können nun gemeinsam mit dem Anwender Daten analysieren und beispielsweise die Einstellungen der Maschine optimieren.“ Auf einem Cockpit werden die Parameter jedes einzelnen Umformvorgangs visualisiert, ebenso die Anzahl der Umformungen mit den Werkzeugen für die einzelnen Rohrdurchmesser (Formstutzen, Spannbacken und Innendorne).

Ein Beispiel für die Nutzungsmöglichkeiten dieser Daten: Wenn die Parameter zeigen, dass sich die Montagedrücke bei einem bestimmten Vorgang immer an der Grenze zu einem definierten und hinterlegten Schwellenwert befindet, kann man gezielt gegensteuern und damit die Qualität des Umformprozesses auf einem hohen Niveau halten. Und wenn die Maschine eine Fehlfunktion aufweisen sollte, lässt sich die Ursache schnell ermitteln, denn alle relevanten Daten sowohl für die Maschine als auch für die einzelnen Werkzeuge sind in der Cloud abrufbar. So kann der Anwender Stillstandszeiten der Maschine verringern oder verhindern.

In allen hier dargestellten Anwendungsfällen ist die erforderliche Datensicherheit auf jeden Fall gewährleistet, denn der Datenaustausch mit der Stauff-eigenen Cloud findet in beide Richtungen verschlüsselt statt. Die Daten sind somit vor Fremdzugriff, Missbrauch und Manipulation geschützt. Mit dieser Cloud-Anbindung verwirklicht Stauff in seinen Maschinen wesentliche Funktionen – und Vorteile – der Predictive Maintenance, über die in der gesamten Industrie zurzeit intensiv diskutiert wird. Realisiert wird diese Lösung mit einem Kommunikationsmodul, das die Umformmaschine mit dem Internet der Dinge vernetzt und mit der Cloud einen sicheren Speicherplatz bietet.

Kommunikationsmodul gewährleistet Nachrüstbarkeit

Vorhandene Maschinen können ohne großen Aufwand mit diesem Modul nachgerüstet werden. Eine ähnliche Technologie hat Stauff auch für die Schneidringmontage-Maschinen (Serie SPR-PRC) entwickelt.

Erschließung neuer Geschäftsmodelle

Es ist typisch für Industrie 4.0-Lösungen, dass sie nicht nur technischen Nutzen bieten, sondern auch die Voraussetzung für die Erschließung neuer Geschäftsmodelle schaffen. Das gilt auch für die Vernetzungsfähigkeit und die Cloud-Anbindung der Rohrumformmaschinen. Für Kunden, die die Anschaffung einer Maschine scheuen, bietet diese Technologie aus Sicht von Stauff völlig neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit – bis hin zum Verkauf der reinen Umformleistung nach „Pay per use“-Modell.

Kontakt:

Walter Stauffenberg GmbH & Co. KG

Im Ehrenfeld 4

58791 Werdohl

Tel.+49 2392 916-0

www.stauff.com

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