Eine deutlich vereinfachte Simulation eines Produktionsablaufs reicht häufig aus, um die Steuerungssoftware vorab zu prüfen. Die Logiken lassen sich so erkennen, selbst wenn Rollen in der Simulation als Quader auftauchen.
Von unserem Redaktionsmitglied Michael Corban michael.corban@konradin.de
„Je härter während der Inbetriebnahme gearbeitet werden muss, desto hemdsärmeliger wird die SPS-Programmierung“, berichtete Dr. Rainer Stetter, Geschäftsführer der Münchener Unternehmen ITQ GmbH und Software Factory GmbH. Um die Inbetriebnahme auf der Baustelle zu erleichtern, stellte er im Rahmen des Seminars „Virtuelle Produktionssystemplanung – Virtuelle Inbetriebnahme und Digitale Fabrik“, veranstaltet vom Institut für Werkzeugmaschinen und Betriebswissenschaften (IWB) der TU München, einen Low-Budget-Ansatz zur Simulation von Produktionssystemen vor. „Statt 30 000 Euro pro Lizenz reichen auch 2000 Euro“, so Stetter, „wenn man bereit ist, eine Rolle auch mal als Quader darzustellen.“
Mit der Simulationssoftware Trysim der Papenburger Cephalos Gesellschaft für Automatisierung mbH lässt sich ein einfaches Modell einer Produktionsanlage aufbauen, mit dem bereits vor der Inbetriebnahme die SPS-Programme erstellt und getestet werden können. Insbesondere lassen sich so Störszenarien durchspielen.
„Spätestens ab der dritten Anlage, die mit Hilfe der Simulation ausgelegt wird, kann die Fehleranzahl dann deutlich reduziert werden“, erläuterte Stetter, dessen Unternehmen dem Anwender beratend zur Seite stehen könne. Nach einer Lernphase ließe sich so die Inbetriebnahme deutlich effizienter und stressfreier bewältigen. „Insbesondere entfällt die Hektik bei der Programmierung vor Ort, und die Zeit, in der man unter direkter Beobachtung des Kunden steht, fällt kürzer aus“, so Stetter abschließend. So reduziere sich auch die Zahl der „Sonderwünsche“.
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