Mit der Online-Anbindung der Fertigungsebene an die kaufmännische Welt steuern Firmenchefs ihr Unternehmen in Richtung Echtzeitfähigkeit. Die jüngsten Entwicklungen heben das visionsbehaftete Integrationsthema in die Realität.
Standardisierte und automatisierte Vorgänge und jederzeit aktuelle Informationen für Management und Mitarbeiter – von diesem Ideal sind selbst modern ausgestattete Produktionsbetriebe noch weit entfernt. Dabei verbindet sich mit dem Konzept des Realtime Enterprise (RTE), wie es das amerikanische Marktforschungsinstitut Gartner Group vor vier Jahren verkündete, eine Strategie, um auf sämtliche Ereignisse im Geschäftsablauf angemessen reagieren zu können.
Dies setzt voraus, dass alle beteiligten Personen, Systeme und Abläufe auf sämtlichen Unternehmensebenen und über die Werksgrenzen hinaus zusammenspielen. Ihren ersten Schub erhielt diese Entwicklung in den 90-er Jahren, als mit unternehmensweiten ERP-Systemen begonnen wurde, Geschäftsabläufe IT-unterstützt über eine einheitliche Datenbank zu integrieren. Im Mittelpunkt: die Prozesse auf Business-Ebene, um die Kette vom Lieferanten bis zum Kunden zu optimieren.
Doch meistens endet die Datenintegration dort, wo die eigentliche Wertschöpfung beginnt: an der Schnittstelle zur Produktion. Dabei bietet der Rückkanal von der Produktionsebene die größten Potenziale, um Kosten einzusparen. Doch während kommerzielle Software, etwa SCM-Systeme für das Managen von Lieferketten, eher transaktionsorientiert arbeitet, liefert die Fertigungssteuerung echtzeitbasierte Daten. Um die Unternehmenswelten zusammenzubringen, richtet sich deshalb der Blick auf die IT-Unterstützung für die Fertigungsdurchsetzung (Manufacturing Execution). Zur Verzahnung der Welten stehen MES-Systeme bereit, aber auch neuere Framework-Architekturen auf der Basis von XML- und Web-Techniken. Und von der Maschinenebene stoßen Prozess-Managementsysteme dazu, die in BDE-Lösungen ihren Ursprung haben.
Zugleich werden die technischen Barrieren angegangen, die in der Produktionsebene selbst die übergreifende Vernetzung behindern: das Nebeneinander zahlreicher Punkt-zu-Punkt-Schnittstellen, Feldbus-Systemen und Ethernet. Vor allem die Netzwerktechnik Ethernet rüstet sich jetzt fürs Echtzeit-Management, bis hinunter auf die Maschinenebene. Dabei werden verschiedene Verfahren und Module entwickelt, die es ermöglichen, schrittweise von der Feldbus- in die Welt der Internet-Protokoll(IP)-Lösungen zu migrieren. dk
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