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Saubere Abwässer ohne Flockungs-Chemikalien

E-Floc-System: Neues Reinigungs-Verfahren für die Metallbearbeitung
Saubere Abwässer ohne Flockungs-Chemikalien

Ein neues Verfahren reduziert teuer zu entsorgenden Sondermüll und produziert sauberes Wasser mit einem Reinigungsgrad, der eine Kreislauf-Führung ebenso erlaubt wie ein sofortiges Einleiten in die öffentliche Kanalisation.

Norbert Schmidt ist Fachjournalist in Augsburg

Wir wollten ein Reinigungs-Verfahren auf den Markt bringen, das bei geringeren Betriebskosten eine bessere Leistung erzielt“, erläutert Peter Domhöfer, Produkt-Manager und verantwortlich für das E-Floc-System. Bei dem neuen Verfahren der MKR Metzger GmbH in Monheim handelt es sich um ein elektrolytisches Flockulations-Verfahren, das sich deutlich von anderen Systemen unterscheidet: Es werden keine Flockungs-Chemikalien benötigt und nur geringe Mengen an Neutralisations-Mitteln eingesetzt. Zudem ist der durchschnittliche Stromverbrauch von 10 kWh/m³ geringer als bei Wettbewerbs-Anlagen und es fallen geringere Rest-Stoff-Mengen an.
Das Abwasser wird vor der Behandlung in einer Neutralisation zunächst auf den geeigneten pH-Wert eingestellt. In der E-Floc-Zelle befinden sich so genannte Opfer-Elektroden aus Eisen oder Aluminium und ein Rührwerk, das für optimale Strömungs-Verhältnisse sorgt. Durch Anlegen eines definierten Gleichstroms beginnt die Elektro-Flockulation. Eisen- beziehungsweise Aluminium-Ionen werden als Kationen im Abwasser gelöst. Es entstehen unter gleichzeitiger Zersetzung von Wasser mit den frei werdenden Hydroxid-Ionen schwer lösliche Schwermetall-Hydroxid-Flocken, die mit großen Teilen der ursprünglichen Schmutzfracht beladen sind. Durch parallel stattfindende chemische Prozesse werden im Abwasser enthaltene Schwermetalle ebenfalls mit gefällt und organische Ver-bindungen wirksam reduziert. Nach Ablauf der Behandlung wird das entstandene Flockulat in einen Vorlage-Behälter überführt.
Der Vorlage-Behälter dient als Puffer für die anschließende Kammerfilterpresse. Am Ende wird der Filterkuchen in Containern für die Entsorgung gesammelt. Das aus der Kammerfilterpresse frei auslaufende Filtrat gelangt in einen Reinwasser-Sammelbehälter, in dem auch die pH-Endkontrolle sowie eine Temperatur- und Trübeüberwachung stattfindet. Wenn alle Werte den gesetzlichen Bestimmungen entsprechen, wird das Filtrat in den Kanal geleitet. Es ist aber auch möglich, das Filtrat als Spül- oder Reinigungswasser wieder zu verwenden oder Kühl-Kreisläufen zuzuführen. Durch Nachschalten weiterer Reinigungs-Stufen wie Enthärtung und Entkeimung lassen sich noch höhere Anforderungen erfüllen.
Der Hersteller baut die Anlagen in Eigenregie und hat einen System-Baukasten entwickelt, der eine individuelle Kundenlösung wirtschaftlich macht. Dabei reicht das Leistungsspektrum standardmäßig von Klein-Anlagen für 100 bis 200 l/h bis hin zu großen Anlagen, die 4 bis 5 m³/h schaffen. Das kleinste System ist als Haken-Anlage geplant, die nur aufgestellt wird und sofort betriebsfertig ist. Die Monheimer Recycling-Experten bieten auch Sonder-lösungen an, die von der Größe nach oben offen sind.
Alle Anlagen verfügen über eine SPS, die sich laut Hersteller problemlos in vorhandene Prozess-Leitsysteme einfügen lässt. Durch Einbau eines Fernwartungs-Modems lassen sich alle Abläufe der Anlage auch extern steuern.
Jede Anlage ist zugeschnitten
Das E-Floc-Verfahren zum Reinigen von Industrie-Abwässern ist breitbandig einsetzbar, da sich die Anlagen je nach Anwendung individuell anpassen lassen. Nach Versuchen im Labor und vor Ort wird die optimale Auslegung ermittelt. Vielfach kann das Filtrat als Spül- oder Reinigungswasser wieder verwendet oder Kühlkreisläufen zugeführt werden. Speziell in der Metallbearbeitung sind folgende Einsatzbereiche möglich:
– Spül-Abwasser in der Galvanik
– Gleitschliff-Abwasser
– Kühlschmierstoff-Emulsionen
– Formen-Trennmittel
– Waschwasser aus Teile-reinigung
– HD-Reinigungs-Abwasser
– Beizerei-Abwasser
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