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Schneiden ohne viel Schnickschnack

Laserschneidmaschine ByVention
Schneiden ohne viel Schnickschnack

Zum Festpreis und ohne optionale Ausstattung bietet Bystronic seine flexibel einsetzbare Mittelformat-Laserschneidmaschine ByVention an. Neu ist auch das Materialflusskonzept, mit dem ein nahezu kontinuierlicher Fertigungsablauf realisiert wird.

Mehr als drei Viertel aller Blechteile, die auf Laseranlagen geschnitten werden, sind kleiner als 500 mm x 500 mm und dünner als 8 mm. Wer dies weiß, fragt sich, ob es wirklich sinnvoll ist, für die restlichen 20 % Maxi-Teile mit großen Arbeits- und Wechseltischen zu arbeiten, die nicht nur Aufstellfläche brauchen, sondern das gesamte Handling umständlich machen.

Wer solche grundlegenden Probleme angeht, weiß auch die Vorteile einer deutlich vereinfachten Maschinensteuerung zu schätzen. „Mit der ByVention zielen wir auch auf jene Anwender, für die das Laserschneiden noch ein kleines Abenteuer darstellt, die möglichst wenig Komplexität erwarten, und denen völlige Transparenz auf der Kostenseite sehr wichtig ist“, beschreibt Jürg Messer, Leiter Produktmanagement Laserschneiden, die Überlegungen bei der Konzeption der jüngsten Laserschneidanlage der Bystronic Laser AG, Niederönz/Schweiz. „Für diese Anwender haben wir eine flexible Lösung gesucht, die ohne große Schulung bedient werden kann, die sich genau rechnen lässt, und die wenig Platz beansprucht.“
Mit diesem Konzept konnten die Schweizer schon zahlreiche bestehende und neue Kunden überzeugen. Beispielsweise solche, die ihre vollautomatisierten Systeme entlasten wollten, oder solche, denen das Thema Automation nicht oder noch nicht wichtig erschien, die eine flexible und einfache Möglichkeit suchten, um ihre Schneidaufträge zu erledigen. Konsequent haben die Entwickler die Konstruktion der ByVention auf diese Prämissen ausgerichtet. Mit 6 m x 6 m Aufstellfläche und einer Höhe von 2,15 m ist sie die kleinste Laserschneidanlage für Standardblechformate. Hierzu tragen unter anderem eine kombinierte Kühl- und Filtereinheit sowie die in den Maschinenrahmen integrierte Strahlquelle bei. Gesteuert wird die Anlage über ein Bediengerät mit Touchscreen, wobei fest definierte Programme und Schneidparameter auf Basis von Windows CE den Anwender unterstützen.
Ein neuartiges Materialflusskonzept erlaubt dem Bediener, die von dem 2200-W-CO2- Laser geschnittenen Teile unmittelbar nach der Bearbeitung in handlichen Blechsegmenten aus der Anlage zu nehmen. Ein nahezu kontinuierlicher Materialfluss sorgt für eine hohe Auslastung des Lasers. Beschickt wird die Maschine mit Standardplatinen von maximal 1500 mm x 3000 mm von hinten.
Die auf den Beladetisch aufgelegte Platine wird automatisch eingezogen und abschnittsweise in den Arbeitsbereich des Lasers transportiert. Vor dem Konturschneiden mit der fliegenden Optik trennt der Laser das zu bearbeitende Blechsegment komplett ab. Bei simultaner Bewegung beider Achsen liegt die Positioniergeschwindigkeit des Laserkopfs bei 140 m/min. Nach dem Bearbeiten senkt sich der Arbeitstisch, so dass das Restgitter samt den geschnittenen Teilen auf einer Entladegabel abgelegt wird. Alles zusammen wird rechtwinklig zur Vorschubrichtung des Blechs in eine Entnahmestation ausgeschleust. Diese ist während des Betriebs mit einer Klappe gesichert, die zur Entnahme automatisch öffnet. Die rechtwinklige Ausschleusrichtung ist platzsparend, hält den Zugang zum Arbeitsbereich frei und macht einen Wechseltisch überflüssig.
Neu im Laser-Markt ist neben dem Materialflusskonzept auch der Festpreis: Mit allem Drum und Dran und ohne weitere Ausstattungsoptionen kostet die Anlage – inklusive CAD/CAM-Software, Schulung, Aufstellung und zwei Jahren Gratiswartung – exakt 265 000 Euro.
Das Festpreis-Geschäftsmodell hat sich bei den seit der Premiere auf der Messe Euroblech 2006 weltweit verkauften Maschinen durchsetzen lassen. „In Einzelfällen war natürlich Überzeugungsarbeit zu leisten“, merkt Juerg Messer an. Zuversichtlich stimmt ihn, dass andere Hersteller jetzt mit ähnlichen Festpreismodellen reagieren.
Was die Anwender angeht, ist das gesamte Spektrum der Branche geboten: „Da gibt es Jobshops die zu ihren drei, vier Maschinen eine ByVention gekauft haben, auf die sie Express- und Prototypenaufträge oder sonstige kurzlaufende Kleinaufträge bringen, um so die Fertigung auf ihren Hochleistungsmaschinen nicht zu unterbrechen“, erläutert Messer. „Es sind aber auch große Firmen, die bisher kleine Serien zugekauft haben und jetzt in nicht einmal einer Schicht die Aufträge im Haus fertigen.“ Natürlich gibt es auch einige Einsteiger oder Laser-Anfänger.
Zu den erfahrenen Anwendern gehört die Walter Mauser AG in Breitenau/Österreich. Das Unternehmen fertigt Kabinen aus Blech für Traktoren und sonstige Sonderfahrzeuge. Hierzu setzt es Hochleistungs-Laserschneidanlagen ein. Für die schnellen Sachen zwischendurch hat Mauser als in eine ByVention investiert. „Auf meinen vollautomatisierten Laserschneidsystemen musste ich bislang viel zu oft die Arbeit wegen kurz laufender Aufträge unterbrechen. Das hat die Produktivität der Systeme geschmälert und die Produktionsabläufe gestört“, berichtet Geschäftsführer Walter Mauser. „Künftig kommen Klein- und Kleinstserien, die Fertigung von Prototypen und die Verarbeitung von Restblechen auf die ByVention.“
Ihr Einsatz in dieser hochproduktiven Umgebung legt nahe, über Weiterentwicklungen des noch jungen Konzepts nachzudenken. „Natürlich ist das Konzept weiter ausbaubar. Aber das ist Zukunftsmusik“, sagt Jürg Messer. „Wichtig ist, dass wir mit der ByVention eine Anlage auf den Markt gebracht haben, von der wir absolut überzeugt sind, und die – das ist das Entscheidende – den einzelnen Anwender wettbewerbsfähiger macht.“
Dipl.-Ing. Volker Albrecht Freier Fachjournalist in Bamberg
Für die schnellen Sachen zwischendurch
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