Startseite » Allgemein »

Schnell und sicher in der CAM-Bearbeitung

Simulation: Mit virtuellen Methoden schneller zum realen Produkt
Schnell und sicher in der CAM-Bearbeitung

Schnelligkeit und Sicherheit sind wichtige Anforderungen bei der spanenden Bearbeitung. Sie lassen sich nicht allein durch den Einsatz von immer schnelleren Maschinen erfüllen. Ebenso wichtig sind leistungsfähige CAM-Systeme, mit denen sich komplexe Bearbeitungsvorgänge zuverlässig simulieren lassen.

n Michael Wendenburg Fachjournalist in Sevilla

Moderne CAM-Systeme bieten eine Reihe von Ansatzpunkten, um die Sicherheit bei der Dreh-, Fräs- und Bohrbearbeitung zu erhöhen und zugleich die Bearbeitungs- und Rüstzeiten zu verkürzen. Grundlage für die Sicherheit ist eine zuverlässige Simulation der CAM-Bearbeitung, um beispielsweise Kollisionen oder Restmaterialien rechtzeitig erkennen zu können. Dabei muss das Rohteil nach jedem Bearbeitungsschritt möglichst schnell aktualisiert werden, da der Anwender die Simulationsfunktionen sonst nicht nutzt. Eine Möglichkeit, die Rohteil-Aktualisierung zu beschleunigen, ist die Verwendung eines Poliedermodells, was für diesen Zweck ausreichend genau ist.
Wichtig für die Sicherheit ist auch die Möglichkeit, bei der CAM-Programmierung auf verfügbare Werkzeuge und geprüfte Schnittparameter zugreifen zu können. Insbesondere Fertigungsbetriebe kommen deshalb nicht um den Einsatz einer Werkzeug-Verwaltung herum. Der Mann an der Maschine braucht sich nicht lange an die optimale Bearbeitungsgeschwindigkeit heranzutasten. Wer dank einer zuverlässigen Simulation sicher sein kann, dass nichts passiert, wird eher bereit sein, die Leistungsfähigkeit der Maschine voll auszureizen.
Um die erzeugten Bearbeitungsprogramme exakt simulieren zu können, sind nicht nur 3D-Werkzeugdarstellungen erforderlich, sondern es müssen auch die Maschinen mit ihren Funktionen und Bewegungsabläufen in der CAM-Software realitätsnah abgebildet sein. Die Unternehmen setzen heute hochkomplexe Bearbeitungszentren für die kombinierte Dreh-, Bohr- und Fräsbearbeitung ein, um ihre Werkstücke mit einer Aufspannung komplett zu bearbeiten. Es gibt 5-Achs-Maschinen mit zwei zusätzlichen Spindeln und Revolvern, die simultan angesteuert werden können. Das erfordert auf Seiten des Softwareherstellers viel Know-how, um die Multifunktionen in der Software abbilden und die Postprozessoren anpassen zu können, wie Ulrich Alt, Geschäftsführer bei CAM-Spezialist WeSt GmbH aus Sulzach erläutert.
Verfahren wie High-Speed-Cutting, Fünf-Achs-Simultan-Fräsen oder Tauchschruppen erlauben heute deutlich kürzere Bearbeitungszeiten als in der Vergangenheit. „Wenn ich bei der Simulation sehe, wo die Maschine die meiste Zeit benötigt, kann ich gezielt eingreifen und gegebenenfalls ein anderes Werkzeug oder eine andere Bearbeitungsstrategie wählen“, erläutert Ulrich Alt.
Für Unternehmen, die viele Teile in relativ kleinen Losgrößen fertigen, spielt eine schnelle CAM-Programmierung eine wichtige Rolle für das Verkürzen der Durchlaufzeiten. Programmierzeit lässt sich unter anderem dadurch einsparen, dass man bestimmte Bearbeitungsvorgänge wie das Taschenfräsen zu Zyklen zusammenfasst, die jeder CAM-Programmierer bei einer ähnlichen Aufgabenstellung wieder verwenden kann. Eine durchgängige CAD/CAM-Prozesskette trägt ebenfalls zu einer schnelleren CAM-Programmierung bei, weil die im CAD-Modell steckenden Fertigungsinformationen – beispielsweise die Bohrungs-Feature – automatisch in entsprechende Bearbeitungszyklen übersetzt werden können.
Die Vorteile dieser Durchgängigkeit können in der Praxis jedoch oft nicht genutzt werden, weil die betreffenden Unternehmen als Zulieferer tätig sind und von ihren Kunden Bauteilegeometrien in unterschiedlichen CAD-Formaten erhalten. In diesen Fällen bieten intelligente Funktionen für die Feature-Erkennung die Möglichkeit, in den Fremddaten enthaltene Geometrieelemente zu identifizieren und ihnen automatisch oder interaktiv einen entsprechenden Bearbeitungszyklus zuzuweisen. Insbesondere beim Programmieren von Bohrungen lässt sich viel Zeit sparen. Vorteilhaft ist auch, wenn das CAM-System über Funktionen verfügt, um die alte und neue Bauteilgeometrie miteinander zu vergleichen, so dass nur die geänderten Geometrien überarbeitet werden müssen.
Ulrich Alt schätzt, dass sich die Durchlaufzeiten durch eine geschickte Kombination von verschiedenen Ansatzpunkten in der CAM-Programmierung um mindestens 20 % verkürzen lassen.
Simulation der Maschinen macht Prozesse schneller
Unsere Whitepaper-Empfehlung
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 4
Ausgabe
4.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Tipps der Redaktion

Unsere Technik-Empfehlungen für Sie

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Aktuelle Whitepaper aus der Industrie

Unsere Partner

Starke Zeitschrift – starke Partner


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de