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Schräg schneiden ohne Längenkorrekturen

Kaltenbach zeigt neue Band- und Kreissägeautomaten
Schräg schneiden ohne Längenkorrekturen

Kaltenbach präsentierte in Lörrach neue Band- und Kreissägen, Bearbeitungszentren und die zugehörige Peripherie. Die Hausausstellung war spannender als manch große Messe, weil die Maschinen in Betrieb zu sehen waren.

Überall fliegen Späne, aber keiner der 500 Gäste kriegt was ab – Stahl-Partner-Tage bei Kaltenbach in Lörrach. Der Maschinenbauer zeigte vor kurzem, wie Zerspanung heute aussieht: Band- und Kreissägeautomaten arbeiten sich leise durch massiven Stahl; Blechbearbeitungszentren sägen, bohren oder brennen, körnen, senken oder schneiden Gewinde in fast klinisch reiner Umgebung.

„Für uns und die Besucher war die Hausmesse ein voller Erfolg“, sagt Marion Fünfgeld, Pressesprecherin der Hans Kaltenbach Maschinenfabrik GmbH + Co. KG. „Dazu beigetragen haben auch unsere Partnerunternehmen.“ Gekommen waren Firmen aus den Bereichen Stanzen, Profilbiegen, Strahlen/Konservieren, Magnethebe- und Krantechnik, CAD/CAM- sowie CIM-Software, um Interessenten aus 23 Ländern ihre Lösungen nahezubringen.
Um Platz zu schaffen, hatte Kaltenbach den frisch eingeweihten Neubau kurzerhand zum Technologiezentrum umgerüstet. Viele der gezeigten Modelle präsentierten die Badener zum ersten Mal der Öffentlichkeit. Neu bei den Gehrungsbandsägen waren beispielsweise die KBS 750 und die KBS 1301.
Stolz ist man bei Kaltenbach auf Leistung und Genauigkeit etwa der KBS 750 DG NC, für die die stabile Doppelsäulenkonstruktion verantwortlich sein soll. Die Sägebandführungen sind hartmetallbestückt, das Band ist um 3° schräg gestellt, der Schnittdruck wird automatisch reguliert. „All diese Merkmale sorgen für exakte Sägeschnitte“, versichert Marion Fünfgeld. Die NC-gesteuerte Gehrungseinstellung macht Schnitte von 45° nach links bis 30° nach rechts möglich – ohne Längenkorrekturen. 640 mm, wahlweise 720 mm, Arbeitshöhe bieten dem Bediener eine gute Übersicht und einfaches Handling von Abschnitten und Reststücken. Durch eine spezielle Hubeinrichtung läßt sich die Maschine unter das Rollenbahnniveau senken, was einen reibungslosen Materialtransport erlaubt. Vorteile bringt das vor allem auch beim Einsatz in Säge-Bohr-Zentren.
Der Schnittbereich der Maschine beträgt bei Geradschnitten 750 mm x 500 mm. Hydraulische Horizontal- und Vertikal-Spanneinrichtungen halten die Werkstücke sicher. Damit eignet sich die KBS 750 laut Kaltenbach besonders zum Sägen von Lagen und Bündeln. Bandvorschub und Schnittgeschwindigkeit sind stufenlos einstellbar. Da die Maschinenachse im Schnittpunkt zwischen Sägeband- und Werkstückanschlagkante liegt, entfallen Längenkorrekturen bei Schrägschnitten und lange Einrichtzeiten. Neben der Grundausstattung stehen Zusatzausrüstungen zur Verfügung, wie elektronische Sägeband-Schlupfüberwachung, Bandverlaufskontrolle oder NC-gesteuerte Winkelverstellung.
Andere Modelle der Baureihe, die KBS 851, 1001 und 1301, wurden speziell für den Stahlbau und -handel entwickelt. Von der Bauweise sind sie mit der 750 vergleichbar. Die säulengeführten Doppelgehrungs-Bandsägen schneiden schräg zwischen +30° und -40°. Kurze Rüstzeiten ergeben sich durch die NC-gesteuerte Schnittwinkeleinstellung mit digitaler Soll- und Istwertanzeige sowie die automatische Klemmung der Maschinen während des Sägens.
Ein Materialfühler zum automatischen Umschalten von Sägeband-Eilvorschub auf Arbeitsvorschub verkürzt die Bearbeitungszeit. Eine Mikrodosieranlage kühlt das Sägeband, wie es übrigens auch bei der KBS 750 möglich ist. Die Folge sind lange Standzeiten und eine gutes Zerspanungsergebnis. „Außerdem“, ergänzt Marion Fünfgeld, „senkt die Mikrodosierung die Entsorgungskosten.“
Die Bandsägen können als Einzelmaschinen und in Kombination mit einer Bohrmaschine als Säge-Bohr-Zentrum eingesetzt werden. Kaltenbach stellte in seinen Hallen ein Zentrum zur kompletten Bearbeitung von Stahlbauprofilen bis 600 mm x 400 mm vor. Es besteht neben der Bandsäge KBS 750 DG NC aus folgenden Komponenten:
der CNC-gesteuerten Bohrmaschine KD 615,
der schiebenden Meßzange M 150 NC sowie dem
dem Transportsystem T13E.
Die Werkzeuge der Bohrmaschine werden elektromechanisch über Kugelrollspindel vorangetrieben. Damit läßt sich der Vorschub an Bohrerdrehzahl und Werkstück anpassen. Durch schnelles und gezieltes Anfahren von Bearbeitungspositionen reduzieren sich die Nebenzeiten. Die drei unabhängig voneinander verfahrenden Bohrachsen sind mit je einem Werkzeugmagazin versehen, das pro Achse fünf Werkzeuge aufnehmen kann. Deren Wechsel erfolgt automatisch und programmgesteuert. Eine Bohrerüberwachung zeigt an, wenn das Werkzeug stumpf wird.
Mit Hilfe des Windows-Softwarepakets Profiline 3, speziell für die Anforderungen des Stahlbaus entwickelt, kann der Werker über Farbdisplay und Touchscreen die Maschine einfach bedienen. Der Maschinenrechner übernimmt Eingabe und Datenübertragung, koordiniert die Maschinenfunktionen und setzt Werkzeug- und Materialdaten automatisch in Bearbeitungsparameter um.
Erstmals zu den Stahl-Partner-Tagen zeigten die Lörracher die halbautomatische Kreissägemaschine HDM 1431. Sie ist auf die Bedürfnisse des Stahlbaus und Stahlhandels zugeschnitten und soll sich besonders durch hohe Schnittleistung auszeichnen. „Die Kreissägen sind traditionell schneller als Bandsägen“, sagt Marion Fünfgeld, verhehlt allerdings nicht, daß sie auch teurer sind. „Der Kunde muß von seiner Anwendung und seinem Durchsatz abhängig machen, welche Maschine für ihn in Frage kommt.“ Auch für solch eine Entscheidungsfindung waren die Stahl-Partner-Tage gut.
Das in der HDM 1431 verwendete Prinzip der Vertikalsäge mit verschleißarmem Schwenklager hat sich laut Marion Fünfgeld bewährt. Die Vorteile des vertikalen Schnittes von oben:
sehr kurzer Schnittweg,
kurze Bearbeitungszeiten,
hohe Genauigkeit auch beim Gehrungschnitt,
gute Zugänglichkeit.
Der frequenzgeregelte Antrieb sorgt für hohe Schnittleistung und Laufruhe. Die massiven hydraulischen Spanneinrichtungen bieten eine maßgenaue und vibrationsfreie Klemmung. Zum Sägen von Rohren und Profilen ist die Maschine mit der automatischen Vorschubregulierung Optifeed ausgerüstet. Über Proportionaltechnik wird der hydraulische Sägevorschub exakt an den Querschnitt und die Materialqualität des Werkstückes angepaßt. Die Maschine tastet zuvor das Werkstück ab und stellt sich auf das Profil ein. Längenkorrekturfreie Schrägschnitte von 55° nach links bis 45° nach rechts sowie die richtige Lage des Werkstückes zum Sägeblatt werden durch das horizontal verfahrbare Sägegetriebe erreicht. Überbreite Profile kann der Anwender im Doppelschnitt sägen. Mit einer Hubvorrichtung läßt sich auch diese Maschine unter das Rollenbahnniveau senken. tp
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