Zum Angebot der Messe Schweißen & Schneiden gehören neue und weiterentwickelte Schutzgase für das Schweißen von Edelstahl und Aluminium. Sie sollen sich positiv auf Qualität und Wirtschaftlichkeit auswirken.
Dipl.-Ing. Lothar Handge ist Fachjournalist in Velbert
Hochlegierte Stähle werden immer häufiger in der handwerklichen Fertigung eingesetzt – nicht nur im Chemieapparatebau, sondern auch im Bauwesen. In der Regel werden beim Edelstahlschweißen andere Schutzgase verwendet als im unlegierten Bereich. Außerdem sind beim MAG-Schweißen oft andere Gase erforderlich als beim für Edelstähle bevorzugt verwendeten WIG-Schweißen.
„In vielen Einsatzfällen können aber auch etablierte und in der Praxis bewährte Niederaktivgase eingesetzt werden“, meint Dr. Wolfgang Scheller, Leiter Anwendungen Schweißen und Schneiden der Messer Griesheim GmbH, Krefeld (Halle 6, Stand 38). Für das MAG-Verfahren sind beim Edelstahlschweißen verschiedene Standardschutzgase, wie sie beim Schweißen unlegierter Stähle üblich sind, ohne grundsätzliche Einschränkung möglich. Dies gilt für das Niederaktivgas Argomix 4 ebenso wie für Argomix 10. Sind überwiegend MAG-Schweißungen am hochlegierten Stahl auszuführen, sei die Produktreihe Argomag eine kostengünstige Lösung.
Die Werkstoffentwicklung führt oft auch zu neuen Schweißgasen. So biete beispielsweise Argomag He speziell bei Duplexstählen und Vollausteniten Vorteile. Hochkorrosionsfeste Nickelbasiswerkstoffe werden mit besonderen Vierstoffgemischen geschweißt.
Die jüngsten Trends in der Gaseanwendung und den Einfluss neuer Schutzgase auf den Schweißprozess will die Westfalen AG, Münster, in Halle 10, Stand 28 aufzeigen. Beim Aluminiumschweißen ergeben sich durch Zumischungen kleiner, exakt dosierter Mengen von Stickstoff oder Stickstoffmonoxid im Schutzgas gravierende Auswirkungen auf den Lichtbogen. Mit den Schutzgasen Argon He 11 und Argon He 51 soll der Lichtbogen und damit die Wirtschaftlichkeit und Qualität beim WIG- und MIG-Schweißen deutlich verbessert werden. Auch bei anderen Werkstoffen lassen sich mit alternativen Schutzgasen Vorteile erzielen. Mit Sagox 3 wurde zum Beispiel ein Schutzgas für das MAG-Schweißen entwickelt, das beim unlegierten Stahl ein besonders spritzerarmes Schweißen ermöglichen soll, das aber auch bei hochlegiertem Stahl verwendbar ist.
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