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Secondhand hat Konjunktur

Resale 2003: 150 000 Gebrauchtmaschinen im Angebot
Secondhand hat Konjunktur

Mehr als 500 Aussteller zeigen auf der Messe Resale 2003 in Nürnberg gebrauchte Maschinen und Anlagen für zahlreiche Branchen. Die bedeutendsten Produktgruppen sind Systeme für die Metall- und Kunststoffverarbeitung.

Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes befindet sich die Resale, die weltgrößte Messe für gebrauchte Maschinen und Anlagen, weiter auf Erfolgskurs. Auf der Veranstaltung, die vom 14. bis 16. April in Nürnberg stattfindet, sind wiederum mehr als 500 Aussteller vertreten. Nahezu ein Drittel davon stammt aus dem Ausland. Die anwesenden Unternehmen aus 25 Ländern repräsentieren ein Angebot von etwa 150 000 Gebrauchtmaschinen. Zur 9. Auflage der Resale rechnen die Veranstalter mit rund 10 000 Besuchern aus mehr als 100 Ländern.

Die Gebraucht-Schau belegt auf dem Nürnberger Messegelände wieder die Hallen 8, 9, 10 sowie das dazwischen liegende Freigelände. Sie ist von Jahr zu Jahr vielschichtiger geworden. Die Aussteller haben Maschinen und Anlagen für sehr unterschiedliche Branchen im Programm. Waren früher Metallbearbeitungsmaschinen dominant, widmen sich 2003 nur noch 38 % aller Aussteller dieser Produktgruppe, denn andere Bereiche haben kräftig zugelegt. So sind knapp ein Fünftel der beteiligten Firmen mit Systemen zur Kunststoffverarbeitung vertreten. Sie bilden damit die zweitstärkste Ausstellergruppe.
Erstmals auf der Resale präsentiert sich FairMoulds.Net, eine Internet-Handelsplattform für Gebrauchtformen zur Kunststoff-, Gummi-, Metall- und Glasverarbeitung. Das Online-Angebot soll sich durch effiziente Markttransaktionen auszeichnen. „Bei uns kommunizieren Anbieter und Nachfrager direkt miteinander“, sagt Frédéric Lutz, Geschäftsführer der federführenden Lutz Communications GmbH, Offen-bach. „Lediglich der Verkäufer muss einmalig 100 Euro Insertionsgebühr zahlen, während für den Käufer keinerlei Kosten entstehen.“ Durch FairMoulds. Net werde das bislang recht unübersichtliche Marktsegment wesentlich transparenter.
Besonders im Kunststoffbereich boomt derzeit der Markt für gebrauchte Formen. „Jeder Kunststoffbearbeiter hat eine größere Zahl nicht mehr genutzter Formen gelagert. Sie stellen einen erheblichen Wert dar und werden deshalb selten verschrottet“, verweist Lutz auf immer kürzere Produktzyklen. Derzeit nehme jedoch der Druck gerade auf die europäischen Produzenten zu. Angesichts der schwächelnden Konjunktur seien sie gezwungen, ihre wachsenden Lagerbestände zu kapitalisieren, um über den Formenverkauf neue Einnahmequellen zu erschließen. Diese Entwicklung gehe einher mit zunehmender Nachfrage aus Lateinamerika, Asien, Osteuropa und dem arabischen Raum. Mit dem Einsatz einer Form aus zweiter Hand spare der Anwender die Kosten für Designentwicklung, Prototypen- und Werkzeugbau, und sein Produktionsprozess beschleunige sich erheblich.
In vielen Ländern mit großem Arbeitskräftepotenzial verhindert der Einsatz gebrauchter Maschinen, dass Arbeitsplätze wegrationalisiert werden. „Sinnvoll ist dort der Einsatz arbeitserleichternder Maschinen“, sagt Hans-Jürgen Müller, Geschäftsführer im Bundesverband des Deutschen Exporthandels (BDEx), Berlin. „Solche Maschinen sind oft nur noch gebraucht erhältlich.“ Dies gilt unter anderem für Verpackungsmaschinen, die auf der Resale 2003 von 12 % der Aussteller gezeigt werden. Ein Zehntel der Unternehmen hat Baumaschinen im Programm. Gut vertreten sind auch die Anbieter von Maschinen und Anlagen für Entsorgung und Recycling. Ebenfalls präsentiert werden Investi-tionsgüter für die Bereiche Verfahrens-, Antriebs-, Förder- und Energietechnik. Zum Angebot gehören außerdem Tele-kommunikations-, Mess- und Prüftechnik sowie Nutzfahrzeuge.
Circa 60 % der Aussteller sind Gebrauchtmaschinenhändler. Die Zahl der Hersteller, die auf der Resale ihre in Zahlung genommenen Maschinen anbieten, hat jedoch weiter zugenommen. In diesem Jahr sind es bereits über 22 %.
Der BDEx schätzt das jähr-liche Marktvolumen gebrauchter Maschinen und Anlagen allein in Deutschland auf etwa 15 Mrd. Euro. Die derzeit etwas zurückhaltende Inlandsnachfrage wird durch das starke Interesse aus dem Ausland mehr als ausgeglichen. Vor allem im asiatischen Raum ist eine große Kauflust spürbar: Bei den Organisatoren der Messe sind besonders viele Anfragen nach gebrauchten Maschinen aus Indien, Pakistan und Bangladesch eingegangen. Nicht zuletzt wegen der großen Privatisierungwelle und dem Beitritt zur WTO werden aus China wesentlich mehr Besucher als in den Vorjahren anreisen. Mehrere Gruppen haben ihren Besuch angekündigt. Großes Interesse an gebrauchten Maschinen besteht nach wie vor in allen osteuropäischen Ländern sowie in GUS-Staaten wie Kasachstan, Usbekistan oder Georgien.
Rund um die Gebrauchtmaschinen ist in den letzten Jahren ein professioneller Dienstleistungssektor entstanden. Fast ein Drittel der Resale-Aussteller sind in diesem Bereich tätig, darunter auch die Anbieter gebrauchter Maschinen. Zu den eigens vertretenen Dienstleistungsunternehmen gehören Spezialspeditionen, Auktionshäuser, Leasing-, Finanzierungs- und Zertifizierungsgesellschaften, Anbieter von Datenbanken und Firmen, die Auf- und Nachrüstungen oder De- und Remontage von Maschinen übernehmen.
Ein Service ganz anderer Art trägt zur stetigen Aufwärtsentwicklung der Resale seit ihrem Start vor acht Jahren bei: Ganzjährig, per Fax oder mit dem Online-Kontaktformular unter www.resale2003.de, können sich Kaufinteressenten kostenlos an die Veranstalter wenden. re
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