Ostdeutsche Eltern erwärmten sich gerne für Mandy, Cindy oder Chantal als Namen für ihren Nachwuchs. Werden Eltern heute beim Vornamen ihres Kindes kreativ, lassen sie sich oft von digitalen Vorbildern leiten. So hört der Sohn eines chinesischen Elternpaares auf den Namen @, der klingen soll wie das chinesische Wort für Liebe. Ein israelisches Paar nennt seine Tochter Like nach der englischen Bezeichnung des „Gefällt mir“-Buttons des sozialen Netzwerks Facebook. Auch Städte oder Stadtteile sind beliebt. Fußballstar David Beckham nannte seinen ersten Sohn Brooklyn, nach einem Stadtteil von New York. In Verbindung mit Beckham ist das in Ordnung. Aber ein Brooklyn Wurzelhuber? Tom-Tom dürfte Navi-Fans dazu verleiten, die Namensliste weiter auszureizen. Wird bald „Stuttgart 21“ geläufig sein? Hardcore-Gegner des Bahnhofsprojekts in der Südwest-Metropole könnten damit ihrem Proteststurm ein lebendes Denkmal setzen. Sehnsüchtig werden wir uns an Zeiten erinnern, wie neulich, als eine Mutter in Kleinheppach ihre kreischende Tochter ermahnte: „Sei still, Shakira, die Beyoncé schläft.“ dk
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