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Service und Fahrzeug im Paket oft günstiger

Trend zur Komplettdienstleistung bei Nutzfahrzeugen
Service und Fahrzeug im Paket oft günstiger

Leasen statt kaufen eröffnet Unternehmen Einsparpotenziale bei der Nutzfahrzeug-Beschaffung. Full-Service-Dienstleistungen vieler An-bieter können die Kosten weiter senken.

Nicolas Wulgaris ist Journalist in Stuttgart

Leasing von Automobilen und Nutzfahrzeugen ist eine europäische Wachstumsbranche. Im Jahr 1999 ist allein in Deutschland der Markt für Mobilien-Leasing mit einem Investitionsvolumen von knapp 70 Mrd. DM um 8,8 % gestiegen. Dabei entfällt über die Hälfte der jährlichen Leasing-Investitionen auf die Beschaffung von Straßenfahrzeu-gen. Jedoch zeigt ein Blick über die nationalen Grenzen hinaus, dass diese überdurchschnittlichen Wachstumswerte allenfalls europäisches Mittelmaß repräsentieren. Am Beispiel Großbritannien wird deutlich, wohin sich der europäische Leasingmarkt in wenigen Jahren entwickeln könnte: Dort machen geleaste Fahrzeuge bereits einen Anteil von 85 % am Gesamtfuhrparkbestand aus. In der Bundesrepublik Deutschland sind es gegenwärtig etwa 20 %.
Deutschland hinkt in Europa noch hinterher
Das reine Finanzleasing ist die immer noch häufigste Form der alternativen Finanzierung. Entscheidend für ein Unternehmen, das sich entweder für Kauf oder Leasing seiner Nutzfahrzeuge entschließen soll, sind die betriebswirtschaftlichen Gesamtkosten. Ein Wirtschaftlichkeitsvergleich Leasing/Kauf muss nicht die nominellen, sondern die effektiven Kosten gegenüberstellen. Derartige Aufstellungen sind von den Leasingesellschaften zu beziehen. Seriöse Mustervergleichsrechnungen müssen etwa den zeitlichen Anfall von Aufwendungen und Erträgen, sowie steuerliche Faktoren unbedingt mit berücksichtigen. Neben der allgemeinen Rentabilität bietet das Leasing noch eine Reihe weiterer Vorteile, die für ein Unternehmen im Einzelfall wichtig werden können.
– Liquiditätserhalt:
Durch die gleichbleibenden Leasing-Raten wird im Gegensatz zum Barkauf kein Eigenkapital des Unternehmens gebunden, das anderweitig effektiver eingesetzt werden könnte. Zinsbelastungen für Bankkredite entfallen. Der Kreditspielraum des Unternehmens bleibt im vollen Umfang erhalten. Leasing erhält somit den Charakter einer vollständigen Fremdfinanzierung.
– Kalkulationssicherheit:
Leasing-Vereinbarungen beinhalten vertraglich festgeschriebene, gleichbleibende Ratenzahlungen. Die Aufwendungen sind gleichmäßig über die Geltungsdauer des Vertrages verteilt. Für den Leasing-Nehmer ergibt sich damit eine konstante Kalkulationsbasis. Unvorhergesehene Mehrbelastungen oder überraschende Zinsschwankungen müssen nicht berücksichtigt werden.
– Kostenkongruenz:
Die Kosten und Erträge der durch Leasing finanzierten Investition verlaufen zeitlich parallel. Im Idealfall ist somit eine direkte Finanzierung der Raten durch Unternehmenserträge gewährleistet (pay as you earn).
– Steuerliche Vorteile:
Die Leasing-Raten sind als Betriebsausgaben steuerlich voll absetzbar. Sie mindern den Gewerbeertrag des Unternehmens und damit die Gewerbesteuer. Die auf den Raten liegende Mehrwertsteuer ist als Vorsteuer absetzbar. Die geleasten Fahrzeuge erscheinen nicht in der Bilanz des Leasing-Nehmers.
– Variable Vertragsdauer:
Die durchschnittliche Laufzeit eines Leasingvertrages im Nutzfahrzeugsektor liegt bei 36 Monaten. Nach Ablauf der Frist kann der Leasing-Nehmer auf neuere Modelle umsteigen. Ebenfalls möglich ist es, eine individuelle Vereinbarung über ein vorzeitiges Vertragsende zu treffen. Auf diese Weise kann das Unternehmen das Überalterungs- und Investitionsrisiko verringern.
Der Leasing-Nehmer hat grundsätzlich die Wahl zwischen herstellerabhängigem und herstellerunabhängigem Leasing. Sieht sich ein Unternehmen in der Lage, seinen Fahrzeugbedarf aus den Modellen eines Herstellers optimal abzudecken, kann herstellerabhängiges Leasing durch Sonderrabatte für bestimmte Modelle sehr attraktiv sein. Benötigt jemand viele stark unterschiedliche Fahrzeugklassen, stellt herstellerunabhängiges Leasing oft die bessere Alternative dar.
Neben diesen Vorteilen kommt es auf die individuelle Gestaltung des Vertra-ges an, welcher Nutzen im Vordergrund stehen soll. Einen allgemeingültigen Vertragsentwurf, der allen Anforderungen gerecht wird, gibt es nicht. Individuell gestaltete Verträge sind inzwischen die Regel. Jedoch haben sich für das gewerbliche Nutzfahrzeug-Leasing einige branchenübliche Vertragsmerkmale herauskristallisiert. Die übliche Form für das Leasing von Firmenfahrzeugen ist der Teilamortisationsvertrag. Gemäß den Empfehlungen von Verbraucherverbänden werden die meisten Verträge als Finanz-Leasing mit Kilometerabrechnung gestaltet, bei der das Restwertrisiko vom Leasing-Geber übernommen wird. Es wird eine Sonderzahlung in Höhe von etwa 20 % des Neuwagenpreises erhoben. Zu Vertragsbeginn legen die Partner die voraussichtliche Kilometerleistung fest. Bei Vertragsende gibt der Leasing-Nehmer das Fahrzeug an den Händler zurück. Über- oder unterschreitet die tatsächliche Laufleistung die Vereinbarung, werden Mehrkosten fällig oder die Leasing-Firma vergütet die Minderkilometer. Kulanzspannen von +/- 2500 km sind branchenüblich.
Viele Leasinggesellschaften bieten inzwischen Dienstleistungen an, die weit über das reine Finanz-Leasing hinausgehen. Möglich sind Vereinbarungen zum kompletten Versicherungsschutz, der Fahrzeugschaden-Abwicklung, Übernahme von Wartungskosten und Verschleißreparaturen, Kfz-Steuern und bargeldlosem Bezug von Kraft- und Schmierstoffen mit Tankkarten der Leasinggesellschaft. Oft treten Schwachstellen der Fahrzeugflotte erst durch die Betriebskosten-Analyse richtig zu Tage. Dass durch ein komplettes Outsourcing der Fuhrparkverwaltung weitere Einsparpotenziale für die Unternehmen realisierbar sind, zeigt wiederum das Beispiel Großbritannien. Dort werden bereits über 40 % aller Firmenfahrzeuge im Full-Service-Leasing gemanagt.
Unterdeckungsschutz: Bei Totalverlust trotzdem abgesichert
Im Normalfall werden unfallbedingte Schäden von der Vollkasko-Versicherung des Leasing-Nehmers erstattet. Bei Totalverlust eines geleasten Fahrzeugs wird der Vertrag vorzeitig abgerechnet. Daraus können sich für den Leasing-Nehmer finanzielle Risiken ergeben. Die Ursache für diese Unterdeckung des Leasingvertrages besteht darin, dass sich erst am Ende der Laufzeit der Wertverlust des Fahrzeugs und der Abrechnungswert des Leasing-Gebers ausgleichen. Michael Bodlée, Leasingexperte der Mercedes-Benz-Lease-Finanz AG, empfiehlt deshalb den Abschluß einer Unterdeckungsschutz-Versicherung. Bei Mercedes-Benz-Fahrzeugen bis 7,5 t Gesamtgewicht sei eine solche Versicherung bereits in den Leasing-Raten enthalten.
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