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Sicherheit im Antrieb kommt schneller voran

Servoregler: Neue Geräte bieten integrierte Schutzfunktionen
Sicherheit im Antrieb kommt schneller voran

Immer mehr kostengünstige und produktive Maschinen verlangt der Markt. Das beflügelt die integrierte Sicherheitstechnik in Antrieben, weil sich kein Anwender mehr die separate und kostenintensive Infrastruktur leisten will.

Die Lenze AG (Halle 1, Stand 360) lässt es auf der Messe SPS/IPC/Drives hörbar klicken. Das Unternehmen der Antriebs- und Automatisierungstechnik aus Hameln zeigt, wie sich mit den Servo Drives 9400 Anlagen und Prozesse deutlich einfacher automatisieren lassen. Durch den modularen Aufbau lassen sich die Servoregler sehr einfach auf die jeweilige Anwendung zuschneiden, bis hin zu fertig applizierten und getesteten Komplettsystemen ab Werk. Lenze hat aus diesem Grund die Hardware von der Software getrennt. Das Resultat sind Module, die sich einfach in die Geräte stecken lassen. Ein Beispiel sind die Speichermodule, die alle Geräteeinstellungen und Anwendungsdaten eines Reglers enthalten. Verschiedene Varianten machen den Leistungsumfang skalierbar.

Gleiches gilt für die gelben Safety-Module für die integrierte Sicherheitstechnik. Es umfasst steckbare Einheiten mit einem skalierbaren Funktionsumfang. Für den Maschinen- und Anlagenbauer rechnet sich die „Drive-based Safety“ durch eine verringerte Anzahl von Komponenten und sinkende Hardwarekosten. Maschinenstrukturen werden zudem vereinfacht und der Installationsaufwand sinkt. Durch kürzere Reaktionszeiten steigt die Produktivität der Maschine.
In der neuen Gerätereihe Servo Drives 9400 stehen Sicherheitsfunktionen wie sicher abgeschaltetes Moment, sicherer Stopp 1 + 2, sicherer Betriebshalt, sicher begrenzte Geschwindigkeit, sicher begrenzte Maximalgeschwindigkeit oder Betriebsartenwahlschalter zur Verfügung. Die Reihe bietet die Möglichkeit, aktive und passive Sensoren unmittelbar am steckbaren Sicherheitsmodul zweikanalig anzuschließen. Sie erlaubt es, in vielen Anwendungen externe Komponenten wie Sicherheitsschaltgeräte, Drehzahlwächter oder Motor- und Netzschütze einzusparen.
Für die Kommunikation zu einer überlagerten Sicherheits-SPS sorgt Profisafe auf dem Profibus. Beide Systeme sind in der Lage, sowohl unsichere als auch sichere Daten gleichzeitig auf einem Bus zu übermitteln. Auch hier wird der modulare Ansatz verfolgt, je nach gewünschtem Bussystem wird einfach das entsprechende Kommunikationsmodul in einen der zwei Kommunikationssteckplätze gesteckt. Das Resultat ist hohe Flexibilität, auch für die Anpassung an zukünftige Sicherheitsbussysteme. Grundsätzlich unterstützt auch Lenze inzwischen alle vom Markt geforderten Standards und verschließt sich den Ansätzen Profinet oder auch Ethercat nicht.
Die Sicherheitsmodule werden mit einem abgestuften Umfang an Sicherheitsfunktionen angeboten. Im Antriebsregler ist für die Sicherheitsmodule ein Steckplatz reserviert, der ausschließlich für die Sicherheitstechnik genutzt wird. Dieses modular aufgebaute Konzept des Antriebsreglers ermöglicht zudem die spätere Erweiterung von Sicherheitsfunktionen durch einen einfachen Austausch des Moduls. Die gewünschten Sicherheitsfunktionen sind dann komfortabel im Engineering-Tool des Antriebsreglers zu parametrieren.
Auch die Nürnberger Baumüller Holding GmbH & Co. KG (Halle 1, Stand 310) treibt die Entwicklungen in diesem Bereich voran. Für die Baugrößen 1 bis 6 der Servoregler bmaXX 4400 ist jetzt auch die Funktion „Sicherer Halt“ mit der Norm EN 954–1 in der Kategorie 3 zertifiziert. Das Zertifikat für die Funktion sicherer Halt mit der Norm EN 954–1 in der Kategorie 4 für die Baugrößen 3 bis 6 von bmaXX 4400 hatte Baumüller schon im Juli 2005 erhalten. Damit ergibt sich für den Kunden ein offensichtlicher Nutzen: Er kann nach der Norm EN 954–1 in den Kategorien 3 und 4 sichere Lösungen kostengünstig realisieren. Die Umrichterreihe bmaXX ermöglicht durch ihren modularen Aufbau den bedarfsgerechten Ausbau des Antriebssystems. Durch steckbare Module fügt der Anwender dem Regler auf Wunsch neue Funktionen hinzu – beispielsweise neue Steuerungsfunktionalitäten oder zusätzliche Schnittstellen. Der Antrieb wird auf der Hard- und Softwareseite aufgrund der durchgängigen Plattform jederzeit den Ansprüchen problemlos angepasst. Zudem ermöglicht bmaXX den Zugang zu zahlreichen Bussystemen in der Automatisierung: Unterstützt werden die Feldbusse Ethercat, CAN- open, Profibus-DP und Sercos.
Rockwell Automation (Halle 7, Stand 350) zeigt den Servoantrieb Kinetix 6000 mit Guardmotion zum sicheren Herunterfahren von Motion-Control-Systemen. Im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen, die eine Maschine sofort abschalten, verfügt Kinetix 6000 über ein „Safe-Off-Feature“. Dieses stoppt eine Maschine, ohne sie gleich komplett vom Netz zu trennen. So lässt sie sich leicht reinigen, Blockierungen können schnell beseitigt und Werkzeuge ausgetauscht werden. Der darauf folgende Neustart ist dann bis zu 20 % schneller, weil die Stromversorgung nicht reaktiviert werden muss.
Weiterer Themenschwerpunkt bildet das durchgängige Engineering. Parametrieren und konfigurieren statt programmieren lautet hier das Motto. Das Engineering-System sollte keine detaillierten Systemkenntnisse vom Anwender fordern. Hier setzt Baumüller auf sein Engineering Framework ProMaster. Es ermöglicht dem Anwender das einfache Erstellen von Projekten und Applikationen per intuitivem Drag & Drop. Die hinterlegten technischen Eigenschaften und Grundeinstellungen nehmen dem Anwender durch die teilautomatisierte Parametrierung und den automatischen Datenabgleich den Hauptteil der Arbeit zur Systeminitialisierung ab. Die Automatisierungslösung wird aus Maschinenmodulen generiert. Beim Ablegen werden die Struktur und alle relevanten Daten inklusive sämtlicher Konfigurationen und IEC-Programmierungen archiviert. Mit Hilfe der Archivstruktur kann der Anwender sein entwickeltes Know-how, also die entwickelten, erprobten und standardisierten Module, jederzeit wieder abrufen und in seinen erstellten Maschinen- und Technologiebibliotheken ablegen. Das so entstehende Baukastensystem kann in bestehenden Maschinen, bei der Variantenbildung sowie der Weiter- und Neuentwicklung genutzt werden. Mit der Software L-force Engineer geht Lenze diesen Schritt im Engineering-Prozess. Der L-force Engineer wurde als durchgängiges Software-Werkzeug mit einer gemeinsamen Datenhaltung über den gesamten Lebenszyklus einer Maschine hinweg konzipiert. Das heißt von der Planung über die Inbetriebnahme bis zur Diagnose. Bibliotheken schaffen die Grundlage, einmal entwickelte Lösungen wieder zu verwenden und so Effizienzgewinne zu erzielen.
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