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Spanen mit Speed für den Motorsport

Frästechnik: Portalzentrum liefert präzise Grossteile
Spanen mit Speed für den Motorsport

Dreidimensionale Großteile aus verschiedensten Werkstoffen fertigt ein junges Salzburger Unternehmen auf dem 5-Achsen-Portal-Fräszentrum Matrix. Der Chef lobt die Bearbeitungsqualität und das gute Preis-Leistungs-Verhältnis.

Rennsportteile sind die Spezialität der Salzburger MoldTech Modell- und Formenbau GmbH. Die Bearbeitungsaufgaben sind vielfältig. Sie reichen von Urmodellen und Laminierformen über Prototypenteile bis hin zum Endbearbeiten von präzisen Teilen aus Kohle- und Glasfaser-Verbund-Werkstoffen. Zu den Abnehmern gehören neben großen Automobilherstellern auch Formel-1-Teams. „Bei diesem Kundenkreis ist die Zielrichtung ganz klar: Höchste Qualität bei kürzesten Lieferzeiten“, sagt Günter Mühlbacher. Der Ingenieur hat das Unternehmen 2002 gegründet und führt die Geschäfte heute mit einem Partner.

Vor etwa zwei Jahren suchten die Österreicher nach einem 5-Achsen-Hochgeschwindigkeits-Zentrum, um Teile ab 1300 mm Länge bearbeiten zu können. Nachdem er alle Angebote geprüft hatte, entschied sich Mühlbacher für eine Portalmaschine des Typs Matrix 1300 2T DD der Breton Spa aus dem italienischen Castello di Godego. „Diese Maschine bot das beste Preis-Leistungs-Verhältnis, und sie deckt das komplette Leistungsspektrum ab, das wir benötigen“, begründet der MoldTech-Chef.
Neben Urmodellen aus Epoxy-Blöcken, auf denen später Karosserieteile für Rennwagen laminiert werden, fertigen die Salzburger unter anderem auch Design-Modelle sowie Werkzeuge und Formen aus Aluminium für Kleinserien und solche aus Werkzeugstahl für Großserienteile. Die Kunden stammen hier vorwiegend aus der Automobil- und der Luftfahrtindustrie sowie dem allgemeinen Maschinenbau. Besondere Anforderung an das Fräszentrum stellt das Endbearbeiten von Rennsportteilen – vorwiegend sind das Strukturteile für Monocoques, Flügel oder Aufhängungsteile aus CfK oder GfK, die präzise sein müssen. „Damit der beim Zerspanen entstehende aggressive CfK-Staub die Maschine nicht schädigen kann, ist unsere Matrix mit einem Druckluftsystem ausgestattet. Dieses verhindert, dass der Staub in die Mess- und die Führungssysteme eindringt.“
MoldTech arbeitet seit Dezember 2005 mit dem 5-Achsen-HSC-Zentrum aus Castello di Godego. „Es hat sich gezeigt, dass die Matrix bei simultanen 3D-Bearbeitungen über den gesamten Arbeitsraum sehr gute Oberflächen liefert“, erzählt Günter Mühlbacher. Das sei ein Zeichen, dass die Maschine stabil aufgebaut und präzise ist. Auch die hohe Dynamik des Dreh-Schwenk-Bearbeitungskopfs trage zum positiven Ergebnis bei. Sowohl die C- als auch die A-Achse werden von Torquemotoren angetrieben. Zudem sei die endlos drehende C-Achse bei einer Maschine dieser Größe im Werkzeug- und Formenbau ein großer Vorteil. Was Breton als Standard angeboten habe, sei bei den Mitbewerbern eine kostspielige Option gewesen. Weitere Ausstattungsmerkmale des Großteile-Zentrums der Salzburger: ein Be- und Entlüftungssystem, eine interne Kühlmittelzuführung sowie ein externes Minimalmengen-Schmiersystem für die Hochgeschwindigkeitsbearbeitung von Aluminium und Stahl. „Bei gleichem Preis bot die Matrix einiges mehr an Maschine als vergleichbare Wettbewerbsprodukte“, fasst der Chef zusammen.
Zur Präzision trägt auch die thermosymmetrische Struktur der Maschine und ein wärmestabilisierendes System bei, das auf die Schnecken, Lager und Achsantriebe wirkt und den Einfluss von Temperaturschwankungen ausgleicht. Je nach Kundenanforderung bietet Breton für die Matrix 1300 vier verschiedene Elektrospindeln an, mit Leistungen bis 55 kW, Drehmomenten bis 137 Nm und Drehzahlen bis 40 000 min-1. Die C-Achse des Dreh-Schwenk-Fräskopfs rotiert mit bis zu 100 min-1.
Die Matrix-Reihe umfasst drei Baugrößen: die 800 hat eine Tischbreite von 2 m und eine Tischlänge von 2 respektive 3 m, der Tisch der 1000 ist 2,5 m, jener der 1300 3,5 m breit. Bei den beiden größeren Modellen kann der Kunde jeweils zwischen 2,5, 3,5, 5, 6,5 und 8,5 m langen Tischen wählen. Bei allen drei Varianten liegt die maximale Tischbelastung bei 10 t/m2. Während die beiden kleineren Versionen sowohl mit drei als auch mit fünf Achsen geordert werden können, bietet Breton die große Matrix nur 5-achsig an. Der Arbeitsraum ist sowohl fürs Bearbeiten von Einzelstücken als auch für die Pendelbearbeitung ausgelegt. Die Gantry-Bauweise mit beweglichem Portal haben die Italiener laut Entwicklungs-Chef Giuseppe Andorlini gewählt, um hohe Stabilität und Dynamik zu erreichen und gleichzeitig den Arbeitsbereich bei gleichem Platzbedarf maximal ausnutzen zu können. Dass die Maschine von vorne und hinten zugänglich ist, erleichtert und beschleunigt das Be- und Entladen.
Auf seiner Matrix 1300 fertigt Günter Mühlbacher Teile, die zwischen 1300 mm und 3900 mm lang sind. „Solche Werkstücke konnten wir vor zwei Jahren noch nicht mehrachsig bearbeiten“, erzählt der MoldTech-Chef. Heute läuft die große Maschine oft rund um die Uhr. „Wir legen alle Jobs, die einen Bediener erfordern, in eine Schicht. Andere, etwa Großmodelle, die eine lange Laufzeit haben, bearbeitet das Zentrum über Nacht mannlos.“ Die Grenze des Machbaren gebe – insbesondere in der Endbearbeitung – eher die Spanntechnik vor, meint der Ingenieur. Sobald ein Werkstück vernünftig fixiert werden könne, sei es auf der Matrix auch gut und komfortabel zu fertigen. „Die Maschine ist sehr bedienerfreundlich. Breton hat die Ausstattung auf das Wesentliche konzentriert. Dadurch sind auch komplexe Jobs einfach machbar“, betont Mühlbacher.
Grenze des Machbaren gibt Spanntechnik vor
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