Vom Präzisionsbearbeiten im Laser-Zentrum bis zum Lohnfertigen in China reichen die Angebote der Kunststoffverarbeiter in Halle 4.
Das Zentrum für Kunststofftechnik (ZKT) muss Federn lassen in diesem Jahr – wohl auch wegen der Konjunkturlage (Halle 4, Stand E20). Nur 22 Aussteller kommen nach Hannover, gegenüber 34 im bisher besten ZKT-Jahr. Sie bieten als Lohnspritzgießer und -bearbeiter ihre Dienste an. Dahinter stecken jedoch so ausgefallene und pfiffige Ansätze, dass es sich lohnt, genau hinzusehen.
Qualität und Kosten müssen nicht im Gleichschritt steigen, argumentiert zum Beispiel die Fuchs GmbH & Co. KG aus Gummersbach. Die Auslagerung in Billiglohnländer sei zwar problematisch, doch es gebe einen Mittelweg: Fuchs lässt Spritzgießwerkzeuge bei einem chinesischen Formenbauer in Shen Zhen bauen, auf Werkzeugmaschinen von Herstellern wie Mikron, TBT und Charmilles. Die Abnahme einzelner Entwicklungsschritte erfolgt nach europäischen Qualitätsmaßstäben vor Ort. Da das Spritzgießen in Gummersbach stattfindet, können nötige Feinabstimmungen oder Änderungen im eigenen Präzisionswerkzeugbau vorgenommen werden. Nicht mehr als acht Wochen sollen üblicherweise von der Konstruktion bis zum Erstmuster vergehen.
Die Durotherm Kunststoffverarbeitung GmbH in Haiterbach bietet High Tech an: Die Schwarzwälder haben von Volvo einen Auftrag zum Kunststoff-Tiefziehen einer Feuerschutzabdeckung für Kraftstofftanks erhalten. Hohe Qualität ist gefordert für das sicherheitsrelevante Teil. Um den Aufwand für die Nacharbeit in Grenzen zu halten, schafften die Tiefziehspezialisten ein Laser-Bearbeitungszentrum an, das mit sechs Achsen deutlich schneller sein soll als CNC-Fräsmaschinen. Außerdem entfällt das Entgraten.
Nachdem die Anlage jetzt in die Produktion integriert ist, lockt Durotherm weitere Auftraggeber mit möglichen Preisvorteilen. os
Teilen: