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Standort Deutschland hat durchaus Chancen

Aachener Werkzeugmaschinen Kolloquium
Standort Deutschland hat durchaus Chancen

Wie kann der Produk- tions-Standort Deutschland erhalten werden? Auf diese Frage versuchten Wissenschaftler und Ingenieure auf dem AWK Antworten zu geben.

„Der Technik- und Produktionsstandort Deutschland bedarf eines Veränderungsprozesses, der unsere Gesellschaft dazu befähigt, sich den Herausforderungen der Zukunft zu stellen“, ist Professor Joachim Milberg überzeugt. Die fast 1200 Teilnehmer des Aachener Werkzeugmaschinen Kolloquiums (AWK) konfrontierte der Präsident der Acatech (künftige Akademie der Technikwissenschaften), München, mit einer Vision. Deutschland brauche ein Leitbild, das nachhaltiges Wachstum durch Innovationen gesamtgesellschaftlich verankern könne. „Deutschland soll wieder eine starke Marke sein“, so seine Vision. Die Politik sei gefordert, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen. Vor allem aber gelte es, die Mischung aus Angst vor dem notwendigen Wandel, einer beträchtlichen Risikoscheue und einer teilweise überkritischen Haltung gegenüber einer Reihe neuer Technologien zu überwinden. „Diese Vorbehalte erschweren zunehmend technische Innovationen“, betonte Professor Milberg.

Dass die Verlagerung von Produktion im Rahmen der Globalisierung nicht zwangsläufig nur Abbau bedeutet, machte Professor Günther Schuh deutlich. In globalen Produktionsnetzwerken sieht der Geschäftsführende Direktor des Werkzeugmaschinenlabors die Möglichkeit, die jeweiligen Vorteile verschiedener Standorte optimal zu nutzen. Auf diese Weise könnten sich deutsche Unternehmen strategische Wettbewerbsvorteile verschaffen.
Mit sogenannten Lean Products sollen deutsche Unternehmen wieder an Volumenmärkten partizipieren, die in der Vergangenheit verloren gegangen waren. Ausschließlich auf High Tech zu setzen, sei zur Zukunftssicherung zu wenig, propagierte Lutz Weisbecker. Der Geschäftsführer Technik und Produktion der Thyssen-Krupp Metal-Cutting GmbH in Ludwigsburg fordert, sich wieder auf Standards und auf den Kundenbedarf zu konzentrieren. Zu viele Unternehmen wären in der Vergangenheit dem deutschen „Overengineering“ erlegen.
Professor Christian Brecher, Direktor am WZL, sieht auch die Forschung vor die Aufgabe gestellt, sich mit Lean Products auseinanderzusetzen. Dabei dürften aber die Spitzentechnologien nicht vernachlässigt werden, warnte er anlässlich einer Pressekonferenz.
Um die Fähigkeit der Entwicklung von Lean Products langfristig sicherzustellen, dürften Entwickler und Manager nicht erst in der beruflichen Praxis mit dieser Fragestellung konfrontiert werden, empfahl Lutz Weisbecker. Kommende Manager und Ingenieure müssten in ihrer Erstausbildung ein tiefgreifendes Verständnis für die nutzen- und kostenoptimierte Produktentwicklung erhalten. Dies erfordere den gemeinsamen Weg von Unternehmen und Hochschulen bei der Ausbildung. Die Vorträge des AWK sind in einem Tagungsband zusammengestellt, der beim Shaker Verlag in Aachen zu beziehen ist.
Eröffnet wurde das 25. AWK mit zwei Ehrungen. So erhielt aus den Händen von Dr. W. Hans Engelskirchen als Laudator des VDI Dr.-Ing. Karl Schwiegelshohn die Herwart-Opitz-Medaille. Geehrt wurde das Mitglied des Verwaltungsrats von Liebherr in Kempten für seine Verdienste um den Werkzeugmaschinenbau.
Für die Wissenschaftliche Gesellschaft für Produktionstechnik (WGP) überreichte Professor Uwe Heisel die Otto-Kienzle-Gedenkmünze an Dr. Stefan Grunwald, BMW AG in München.Er erhielt die Auszeichnung für seine wissensschaftliche Arbeit bei Professor Reinhart in München. lb
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