Den Größenvergleich mit Gummibärchen brauchen die an der Universität Hannover entwickelten Mikroantriebe nicht zu scheuen. Auch könnte sich der mit einer Kugelführung ausgestattet Linearmotor mit der Gestalt eines Streichholzes messen lassen. Selbst mit den Vorteilen eines handelsüblichen Elektromotors können die Winzlinge konkurrieren: Große Dynamik und hohe Leistungsdichte treffen nach Angaben der Forscher auch auf die Mikrokomponenten zu. Natürlich unterscheidet sich die Herstellung des Aktivteils – der das Herz des Motors bildet – erheblich von konventionell gefertigten. Benötigt werden sehr feine Strukturen, die mit Verfahren der Dünnfilmtechnologie und mikromechanischer Präzisionsbearbeitung erzeugt werden. Komplettiert wird der Motor durch eine neuartige Kugelführung. Aus der Messtechnik stammende Saphirkugeln liegen in V-förmigen Nuten, die mit einer diamantbesetzten Schleifscheibe in Läufer und Ständer eingeschnitten werden. Deren Abstand lässt sich durch die Vorgabe der Schnitttiefe variieren. Die Kugelführung gilt als leistungsfähige Komponente für die Mikrosystemtechnik. Sie verfährt einige Millimeter entlang einer Achse, gleichzeitig muss im Mikrometerbereich positioniert werden.
Halle 18, 1. OG, Stand J10
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