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Strukturwandel macht Fortschritte

Traditionelle Branchen geben im Saarland auch in Zukunft den Ton an
Strukturwandel macht Fortschritte

Nach Einschätzung der IHK hat sich die Konstitution der Saarwirtschaft weiter verbessert. Maßgeblich dafür sind die Automobil- und die Stahlindustrie – traditionelle Kernbranchen des Bundeslandes. Auch im IT-Sektor geht es aufwärts.

Als der neue Airbus A 380 am 27. April zum ersten Mal abhob, wurde er mit Hilfe von Saarbrücker Informatikern sicher gesteuert: Sie haben ein Programm entwickelt, das dafür sorgt, dass die Steuerungs-Software des Riesenfliegers immer zur richtigen Zeit die Befehle des Piloten weiterleitet. Das Programm ist ein Produkt der Absint Angewandte Informatik GmbH, die sich im Science Park vor den Toren der Universität des Saarlandes angesiedelt hat. Die jungen Wissenschaftler haben für ihre Entwicklung, die auch in der Autoindustrie auf Interesse stößt, den IST-Preis 2004 erhalten, den bedeutendsten Wissenschaftspreis der Europäischen Union.

Erfolgsmeldungen wie diese tragen dazu bei, dass das kleine Bundesland nicht mehr ausschließlich als die Heimat der Kohlekumpel und Stahlkocher wahrgenommen wird. „Unser Land ist beim Strukturwandel seit dem Beginn des Jahrzehnts nochmals ein Stück vorangekommen“, zieht IHK-Präsident Dr. Richard Weber eine positive Bilanz. Erfreulich sei, dass auch außerhalb der Industrie Wirtschaftszweige mit überregionalem Absatz – wie die IT-Branche – eine günstige Entwicklung aufwiesen.
Das Stimmungsbild in der IT-Branche hat sich in den vergangenen Monaten aufgehellt. Derzeit bewerten 45 % der Unternehmen ihre Geschäftslage mit „gut“ und 40 % mit „befriedigend“. Das geht aus einer aktuellen Umfrage der Zentrale für Produktivität und Technologie (ZPT) Saar hervor.
Als bundesweit erste Region hat sich das Saarland mit seinem Cluster IT.Saarland auch an einem neuen internationalen Erhebungs- und Benchmarking-Instrument für Cluster, dem Cluster Competitiveness Report, beteiligt. Ergebnis: „Das saarländische IT-Cluster wird inzwischen als eines der wettbewerbsfähigsten Cluster wahrgenommen. Die hohe Qualität der saarländischen Informatik-Forschung trägt dazu einen erheblichen Teil bei“, sagt Wirtschaftsminister und ZPT-Präsident Hanspeter Georgi. Im Vordergrund der weiteren Clusterentwicklung müsse nun die verstärkte Internationalisierung der Unternehmen sowie die weitere Verbesserung des regionalen Technologietransfers stehen.
Das Rückgrat der saarländischen Wirtschaft bilden jedoch traditionelle Branchen wie die Stahl- und die Automobilindustrie. So hat die Stahlindustrie dank der weltweit steigenden Nachfrage nachhaltig an Wettbewerbsfähigkeit gewonnen. Durch die Ausrichtung auf Qualitäts- und Spezialstähle zählt sie zu den Stützen für Wachstum und Beschäftigung in der Region.
Der Werkzeug- und Maschinenbau beispielsweise beschäftigt mehr als 12 000 Menschen im Saarland. Der Fokus liegt auf der Herstellung von Pumpen, Lagern, Armaturen sowie Komponenten für Hydraulik und Pneumatik. Ein regionaler Schwerpunkt dieser Branche ist der Saarpfalz-Kreis, wo Unternehmen wie Festo, Ina- Schaeffler und Bosch angesiedelt sind. Erst Ende Juni hat die Festo AG & Co. KG ihren neuen Produktionskomplex in St. Ingbert eröffnet. Der Esslinger Automatisierungsspezialist fertigt am Standort pneumatische und elektrische Antriebe und hat rund 30 Mio. Euro in das neue Werk investiert.
Die strukturell dominante Branche ist jedoch der Fahrzeugbau. Im engeren Sinn sind nach Angaben des Wirtschaftsministeriums in der saarländischen Automobilindustrie 23 200 Beschäftigte tätig. Rechnet man den Zulieferbereich hinzu, kommen rund 42 000 Beschäftigte in 60 Unternehmen zusammen. Damit stellt der Automobilsektor rund 40 % aller industriellen Arbeitsplätze im Saarland.
Mit der Unterstützung des Landes haben sich die Automobilindustrie und ihre Zulieferer zu einem Cluster zusammengeschlossen – zum Netzwerk Automotive Saarland. Die Initiative will die vorhandenen Verbindungen zwischen Herstellern, Zulieferern und Forschungseinrichtungen stärken und ausbauen sowie die überbetriebliche Zusammenarbeit unterstützen.
Der Produktmix der Zulieferer im Saarland ist günstig: Die Betriebe stellen Produkte, Systeme und Komponenten her, die relativ gut im Markt liegen und weiteres Wachstumspotenzial haben. Dazu gehören unter anderem die Dieseleinspritztechnik, Automatikgetriebe, Alu-Motorblöcke sowie die Mess-, Regel- und Steuerungstechnik. Seit Jahren entwickelt sich der Fahrzeugbau im Saarland deutlich besser als bundesweit. Diese relative Stärke dürfte nach Ansicht der IHK zumindest auf mittlere Sicht fortbestehen. jk

Das Saarland im Internet
  • www.wirtschaft.saarland.de Das Ministerium für Wirtschaft und Arbeit gibt Auskunft beispielsweise über Standortdaten, Wirtschaftsförderung und Qualifizierung.
  • www.invest-in-saarland.de Homepage der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Saar mbH (GW Saar), die den Wirtschaftsstandort vermarktet. Informationen unter anderem zum Arbeitsmarkt, über Finanzhilfen und Technologietransfer.
  • www.zpt.de Die Zentrale für Produktivität und Technologie Saar e. V. (ZPT) bietet Dienstleistungen für Existenzgründer, zur Markterschließung und unterstützt die Einführung neuer Technologien.
  • www.automotive.saarland.de Homepage des Automobil-Netzwerks im Saarland, mit Kompetenz-Landkarte, Partnerportal, Kooperationsbörse und umfangreichen Datenbanken.
  • www.it.saarland.de Das Portal des Clusters mit aktuellen Informationen und Terminen rund um das Netzwerk.
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