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Studie belegt: Banken schauen genauer hin

KfW und Wirtschaftsverbände befragten 6000 Unternehmen
Studie belegt: Banken schauen genauer hin

Eine neue Studie der KfW und von Unternehmensverbänden zeigt: Die Finanzierungsbedingungen für Mittelständler werden tatsächlich schwieriger. Doch die Auswirkungen des Wandels im Zuge von Basel II sind noch nicht so stark wie von vielen befürchtet.

Mancher Mittelständler vermutete es bereits: Der Kunde würde gerne den Auftrag erteilen; er kann aber nicht. Es fehlt die Finanzierung durch die Bank, die früher selbstverständlich war. Ein Werkzeugmaschinen-Hersteller aus Süddeutschland wagte auf seiner Bilanz-Pressekonferenz eine Schätzung: Bis zu 15 % mehr Aufträge könnten derzeit eingehen, meinte er, wenn es bei Kunden den offenbar neu aufgetretenen Finanzierungsengpass nicht gäbe. „Der Bedarf ist da, der Kaufwunsch ebenfalls, der Vertrag unterschriftsreif, aber der Auftrag wird immer wieder von Monat zu Monat geschoben“, hat er beobachtet.

Dass etwas dran ist, ist jetzt erstmals empirisch belegt. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), Frankfurt/M., hat in einer Studie gemeinsam mit 20 Wirtschaftsverbänden festgestellt: Die Kreditvergabepolitik der Banken hat sich geändert. Sie wird differenzierter, in der Tendenz restriktiver. „Es ist nicht zu verkennen, dass die Banken dabei sind, ihre Kreditvergabepolitik neu zu justieren“, sagt Hans W. Reich, Vorstandssprecher der KfW. Laut der Unternehmensbefragung bei rund 6000 Firmen leidet schon gut ein Drittel der Mittelständler unter erschwerten Finanzierungsbedingungen.
Viele nehmen die Förderkredite nicht in Anspruch
Ein Zusammenbruch des Kreditwesens für den deutschen Mittelstand, der vor dem Hintergrund der neuen Eigenkapitalrichtlinien bei der Kreditvergabe (Basel II) befürchtet wurde, habe aber nicht stattgefunden, betont Reich. Doch die Unternehmen könnten sich laut der Studie nicht in Sicherheit wiegen:
– Gerade bei der Investitionsfinanzierung ist ein klarer Trend erkennbar: Je kleiner ein Unternehmen ist, desto schwieriger sind die Finanzierungsbedingungen.
– Viele Unternehmen, die sich für Förderkredite qualifizieren, nutzen dieses Angebot noch nicht. Kleinere Unternehmen hätten Informationsdefizite.
– Das Spektrum der Finanzierungsinstrumente, die auch dem Mittelstand zugänglich sind, wird breiter und bedeutender (Innenfinanzierung, Bankenfinanzierung, konzerninterne Finanzierung, Beteiligungsfinanzierungen, Lieferantenkredit, Factoring, Leasing).
– Die vorherrschende Fremdfinanzierungskultur in Deutschland wird sich vorerst nicht ändern. (80 % der Firmen halten ihr Eigenkapital für ausreichend. Die deutschen Unternehmen sind europaweit Schlusslicht bei der Eigenkapitalausstattung.) Viele, auch kleinere Unternehmen, planen, in Zukunft verstärkt bislang ungenutzte Finanzierungsinstrumente einzusetzen.
– Die Mehrzahl der Unternehmen befürchtet von Basel II negative Auswirkungen, und zwar häufiger, wenn sie schlechter informiert sind. Gerade bei kleineren und ostdeutschen Unternehmen herrsche noch Informationsbedarf.
– Viele Unternehmen versuchen, ihre Bonitätseinstufung im Hinblick auf Basel II zu verbessern. Einige setzen dabei auf Transparenz und Kommunikation zu ihrer Bank. Wenige ziehen ein externes Rating vor. Nicht wenige versprechen sich eine Bonitätsverbesserung, indem sie die Eigenmittelquote erhöhen tv
Tipps im Netz
– Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW): www.kfw.de
– Deutsche Ausgleichsbank (DtA): www.deutschestextarchiv.de
– Bundesverband dt. Venture Capital-Gesellschaften: www.bvk-ev.de
– Business Angels Network Deutschland (BAND): www.business-angels.de
– Bundeswirtschaftsministerium www.bwmi.de
– Buchtipps zum Thema unter www.industrieanzeiger.de – Literatur Ý Unternehmensführung
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