Studie: Der Geldhahn der Banken bleibt weiter zu

„Die Tendenz zu einer restriktiveren und differenzierteren Kreditvergabepolitik der Banken hat sich auch im Jahr 2003 bei den Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus fortgesetzt.“ So fasst Dr. Josef Trischler, Leiter der Abteilung Betriebswirtschaft im VDMA, das Ergebnis der jüngsten Unternehmensbefragung 2003 zusammen. Der Verband hatte zum dritten Mal gemeinsam mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) seine Mitglieder zu Bankenverhalten, Unternehmensfinanzierung und Rating befragt.

Gefragt, wie sich die Kreditaufnahme in den letzten zwölf Monaten entwickelt habe, antworteten fast 40 % der Unternehmen, sie sei schwieriger geworden (Vorjahr 45 %). Mehr als ein Drittel dieser Betriebe habe Probleme, überhaupt noch einen Kredit zu erhalten, so Trischler. In derselben Größenordnung liege der Anteil derjenigen, die höhere Zinsen bezahlen. Bei über zwei Drittel der Unternehmen, die über gestiegene Schwierigkeiten berichten, nahmen laut Studie die Anforderungen der Banken an Sicherheiten zu – insbesondere bei den kleineren Firmen.

Fast einem Sechstel ist in den letzten drei Jahren die Bankverbindung gekündigt (9,8 %) oder eine Kündigung angedroht worden (6,4 %) – am häufigsten bei Kleinstunternehmen. Nach wie vor dominieren in deutschen Unternehmen traditionelle Finanzierungsinstrumente. Mit Abstand ist die Innenfinanzierung die bedeutendste Quelle: Danach folgen kurz- und langfristige Bankkredite und mit weiterem Abstand Leasing, Lieferantenkredite und konzerninterne Finanzierungen. Kaum eine Rolle spielen Beteiligungskapital, derivative Instrumente, Factoring, mezzanines Kapital und Unternehmensanleihen. tv