Erstmals seit zehn Jahren haben die Unternehmen ihr Budget für Forschung und Entwicklung (F+E) nicht mehr aufgestockt.
Die F+E-Ausgaben in Deutschland stagnieren. Wurden 2002 rund 44,5 Mrd. Euro investiert, waren es im Vorjahr 44,4 Mrd. Euro. Unter Berücksichtigung der Teuerungsrate wäre dies sogar ein realer Rückgang. Sichtbar ist dies auch im Mittelstand, der schon zwischen 2001 und 2002 um 3,2 % weniger investiert hat als zuvor. Für 2004 befürchtet der Stifterverband für die deutsche Wissenschaft ähnlich schlechte Daten, wenn keine ermutigenden Signale aus der Politik kommen.
Dabei ist Deutschland kein Einzelfall. Im EU-Schnitt liegen die F+E-Aufwendungen bei 1,99 % des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Mit 2,5 % im Vorjahr rangiert Deutschland auf Platz drei der EU. Nur Schweden (4,3 %) und Finnland (3,5 %) können bessere Daten vorweisen. Zum Vergleich: Japan investierte im Jahr 2001 3,1 % und die USA 2,8 %. In diese Größenordnung möchte die EU-Kommission die europäischen Forschungsausgaben bis zum Jahr 2010 bringen. Deshalb sollen die Länder jährlich mindestens 3 % ihres BIP in Forschung und Entwicklung stecken.
Bundesdeutsche Leuchttürme, die diese Vorgabe bereits erfüllen, sind die Länder Berlin, Baden-Württemberg und Bayern. Berlin hängt mit 4,2 BIP-% die innovativen Südländer aber nur deshalb ab, weil durch die dort zahlreich vertretenen Forschungsinstitute fast jeder zweite F+E-Euro aus staatlichen Töpfen stammt. dk
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