Invensys Software Systems will mit dem Wonderware-Produkt Archestra-Framework ein industrielles Betriebssystem im Markt etablieren. Auf einer Microsoft-Plattform sollen alle funktionellen Dienste für Automatisierungsapplikationen abgedeckt werden.
Von unserem Redaktionsmitglied Werner Möller – ia-redaktion@t-online.de
Das Archestra-Framework der Düsseldor-fer Invensys Systems GmbH bildet die Basis einer Software-Architektur auf Microsoft-Technologie. Dieses Framework lässt sich am ehesten als ein industrielles Betriebssystem für die Automatisierungstechnik umschreiben. Hiermit sollen alle funktionellen Dienste abgedeckt werden, um Automatisierungsapplikationen zu entwickeln. Zentrales Element ist die nahtlose Integration von Informationen. „Eine gemeinsame Informationssystem-Plattform in offener Systemumgebung mit einfacher Wartung und auf die Bedürfnisse der Produktionsunternehmen zugeschnittener Lösungen ist genau das, was die Kunden fordern,“ weiß Hartmut Wallraf. „Heutzutage werden immer weniger neue Industrieanlagen gebaut,“ so der Vice President Central and Eastern Europe der Invensys Process Systems. „Statt dessen suchen die Kunden für ihre vorhandenen Systeme nach Möglichkeiten, die Kosten zu senken und die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen.“ Dazu gehören beispielsweise Features wie eine integrierte Entwicklungsumgebung, fehlertolerante Kommunikationsdienste, eine zentrale Verwaltung und eine zentralisierte Diagnose innerhalb einer Microsoft-Management-Konsole.
Um den Kunden einen weichen Übergang von den heutigen Automatisierungslösungen hin zu den Archestra-Produkten zu ermöglichen, beschreitet Invensys einen Migrations- und Koexistenz-Weg. So erlaubt es das Archestra-Framework, Unix-Plattformen weiterhin zu unterstützen und gleichzeitig vorhandene Funktionalitäten, beispielsweise des I/A-Series- Prozessleitsystems, auszubauen und zu verbessern. Auch die herkömmlichen Produkte wie Factory Suite von Wonderware sind innerhalb von Archestra lauffähig. „Unser Ziel,“ bekräftigt Wallraf, „ist der Schutz von technologischen Investitionen unserer Kunden.“
In zukünftigen Geschäftsumgebungen werden viele Unternehmer ihre Prozess-, Fertigungs- und Hybridbetriebe in schlanke Systeme umwandeln. Sie reichen von vorgeschalteten Abläufen über Prozess und Produktion bis zur Auslieferung und Verteilung. Mit den Konzepten des kollaborativen Engineerings, der einheitlichen Produkte und den Performance-Lösungen reagiert Invensys auf die Bedürfnisse der schnell wachsenden Welt von E-Business-Lösungen. Die Software- Architektur basiert auf einzelnen Komponenten und nutzt ausschließlich offene Standards.
Die Strategie erlaubt sowohl vorhandenen als auch neuen Anwendungen und Komponenten ein reibungsloses „Plug & Produce“, wobei die zugrunde liegenden Stärken der .Net-Infrastruktur von Microsoft ausgeschöpft werden.
Integration der unternehmensweiten Informationen
„Durch den Einsatz des Archestra-Frameworks und die neuen darauf basierenden Lösungen werden Applikationsentwickler, Prozess- und Fertigungstechniker sowie Systemintegratoren in der Lage sein, Engineering-Elemente rationell wiederzuverwenden, was häufig bis zu 70 Prozent Arbeit aus vorangegangenen Projekten bedeuten kann,“ berichtet Wallraf. Archestra-Toolsets wird Invensys noch in diesem Jahr an Entwickler von Drittanbietern und Systemintegratoren liefern.
Teilen: