(bk) In hochtechnologischen Bereichen kommen innovative Werkstoffe wie Titan-Aluminium (TiAl) zum Einsatz. TiAl eignet sich beispielsweise für Auslassventile von Motoren. Zum Schmelzen solcher metallischen Materialien verwenden Wissenschaftler vom Institut für Elektrothermische Prozesstechnik (ETP) der Universität Hannover einen kupfernen Kaltwand-Induktions-Tiegel (KIT) mit separater Spule. Für das induktive Hochtemperaturschmelzen elektrisch schwachleitfähiger Oxide, Gläser und Keramiken soll jetzt eine neue Anlage in Betrieb genommen werden. Auch sie erzeugt die erforderlichen Temperaturen mittels induktiver Skull-Melting-Technik (ISMT) im Werkstoff selbst: Das direkt in eine einwindige Spule gefüllte Material wird im elektromagnetischen Hochfrequenzfeld bei Temperaturen bis 3000 °C elektrisch leitfähig und schmilzt. So lassen sich etwa optische Gläser und Laserkristalle in hoher Qualität herstellen. Bei beiden Verfahren bildet sich durch intensive Wasserkühlung eine feste Schicht Ausgangsmaterial um die Schmelze. Dieser so genannte Skull wirkt wie ein Tiegel und schützt vor Verunreinigungen.
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