Während der letzten Pressekonferenz von Jungheinrich in Hamburg wurde ein neues Multifunktions-Lenkrad für Elektro-Gegengewichtsstapler vorgestellt. Alle wichtigen Funktionen kann der Fahrer per Knopfdruck vom Lenkrad aus bedienen: Heben, Senken, Mastneigung, Seitenschieber, Umschalten der Fahrtrichtung. Und Hupen kann er auch noch.
Das Design des „JetPilot“, so die vielversprechende Modellbezeichnung, erinnert mehr an das Lenkrad eines Formel-1-Boliden. Das Steuer meines acht Jahre alten Fiat-Brava wirkt im direkten Vergleich wie ein Museumsstück. Kein Wunder: Mehr als Lenken und Hupen kann man damit nicht.
Dem Staplerfahrer geht es richtig gut, könnte man meinen. Er steigt morgens gut gelaunt auf sein Fahrzeug, erfreut sich tagsüber am Multifunktions-Lenkrad und steigt am Ende der Schicht ausgeruht wieder runter.
Was steckt eigentlich hinter diesem Ergonomie-Boom der letzten Jahre? Alles für die Gesundheit des Fahrers? Sicher, aber nicht nur. Vor allem interessiert den Käufer eines Staplers eines: Was kostet es mich, einen Lkw zu beladen? Wieviel muss ich bezahlen, um eine Palette von A nach B zu bringen? Da spielen die Personalkosten eine nicht unerhebliche Rolle. Und die steigen schnell, wenn der Fahrer wegen gesundheitlicher Probleme ausfällt. Also macht man es ihm so bequem wie möglich.
Doch der Stress im Staplerfahreralltag ist groß. Davon zeugen zum Beispiel Gewaltschäden an Fahrzeugen, die durch „unsachgemäße Behandlung“ entstehen. Gemeint ist damit ein harter Aufprall oder zu schnelles Fahren über eine Schwelle. Sowas passiert, wenn einem der Termindruck im Nacken sitzt.
Auch dafür gibt es inzwischen wirksame Lösungen: Dem Fahrer wird eine PIN zugeordnet, die er vor jeder Fahrt am Stapler eingeben muss. Rempler oder Erschütterungen außerhalb der Toleranz werden aufgezeichnet und lassen sich auswerten. Der zuständige Fahrer ist gleich überführt.
Staplerfahrer ist kein Traumjob, auch nicht mit Multifunktions-Lenkrad.
Unsere Whitepaper-Empfehlung
Benutzeridentifizierung und Zugangskontrolle verbessern Sicherheit und Transparenz im Flottenmanagement
Teilen: