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Trotz niedrigerer Kräfte gibt es kein Verrutschen

Andreas Wodarz setzt auf formschlüssiges Spannen präziser Werkstücke
Trotz niedrigerer Kräfte gibt es kein Verrutschen

Verblüffend einfach lassen sich Werkstücke formschlüssig auf kleinster Fläche sicher spannen. Möglich wird das durch ein neues Spannsystem, bei dem eine definierte Prägung in das Werkstück eingebracht wird. Beim Maschinenbauer Zeltwanger in Tübingen weiß Andreas Wodarz die Vorteile zu schätzen.

Das Spannsystem Präge-Fix ist so genau, dass wir Teile ohne Verlust an Präzision aus- und einspannen können“, stellt Andreas Wodarz zufrieden fest. Der Fertigungsleiter der Zeltwanger Maschinenbau GmbH in Tübingen hat mit dem neuen Spannsystem der Lang Werkzeugtechnik GmbH in Neuhausen ein Problem gelöst, das ihm in der Vergangenheit zunehmend zu schaffen machte.

„Hinsichtlich der Abmessungen und der geforderten Genauigkeiten wurden die Aufträge immer kritischer“, resümiert er. Daher ist bei den Tübingern bis auf Ausnahmen die Fünfseitenbearbeitung in nur einer Aufspannung angesagt. Sie wollen auf diese Weise die unvermeidlichen Präzisionsverluste durch das Umspannen vermeiden.
Ulrich Zeltwanger spezialisierte das Unternehmen nach der Gründung 1982 zunächst auf die Fertigung von Einzelteilen für Verpackungsmaschinen. Heute arbeiten mehr als 90 Mitarbeiter erfolgreich für die Zulieferindustrie der Automobilbranche, die Automatisierungs-, Handling- und Montagetechnik, den Verpackungs- und Werkzeugmaschinenbau sowie für hochwertige Sondermaschinenbereiche. Die Bereiche Konstruktion, Fertigung und Montage produzieren Maschinen und Anlagen, einbaufertige Maschinenbauteile, Komponenten und Stationen in Fertigungslinien. Vom ursprünglichen Teilefertiger ist Zeltwanger der Sprung zum Systemlieferanten gelungen.
Die heute meist hochwertigen und teuren Materialien, aus denen die Werkstücke zu fertigen sind, stellen besonders hohe Anforderungen an das Spannen. Es soll sicher sein und nur wenig Material umfassen, das in einer zweiten Aufspannung abgetragen werden muss. „Bei herkömmlichen Spannmethoden mit glatten Spannbacken ist nicht gewährleistet, dass das Werkstück trotz moderater Zerspanung noch festsitzt und nicht verrutscht, wenn es nur auf kleiner Fläche gespannt wird“, beschreibt Wodarz das Problem. „Da wird mehr Spannfläche benötigt, was zu teurem Abfall führt.“
Mit dem neuen Präge- und Spannsystem aus Neuhausen sind für die Tübinger diese Nachteile schlagartig beseitigt. Das Geheimnis liegt in einer definierten Prägung des Werkstück-Rohlings an der untersten, 2 bis 3 mm breiten Spannkante. Eingebracht wird diese mit Hilfe eines Prägeschraubstocks je nach Ausführung in einer Prägezeit von 1 bis 5 s. Die formschlüssige Haltekontur liegt in den Spannbacken. So kann jetzt das geprägte Werkstück mit geringem Spanndruck zuverlässig gegen Verrutschen gesichert werden. „Mit der minimalen Spannfläche reduzieren wir den Werkstoffverlust, aber auch die Hauptzeit, die wir für das Abtragen der Spannkante benötigen“, fasst Wodarz die Vorteile zusammen.
Die Fertigungsspezialisten bei Zeltwanger sind aber noch einen Schritt weiter gegangen. So setzen sie das neue Spannsystem jetzt auch universell ein. Möglich wird das durch das ebenfalls von der Lang Werkzeugtechnik entwickelte Nullpunkt-Spannsystem Quick-Point. „Dieses System erlaubt es, das Werkstück mitsamt dem primären Spannstock auf andere Maschinen zu transportieren, ohne Genauigkeitsverluste hinnehmen zu müssen“, hebt Fertigungsleiter Wodarz hervor. Daher setzt er das System an allen Maschinen, einschließlich der Messmaschine, ein. „Schön wäre es, ein ähnliches Spannsystem auch für Rundteile einsetzen zu können“, äußert Wodarz einen Wunsch, der darauf beruht, dass spezielles Material nur in Abschnitten von Rundstangen zu erhalten ist. Wie aus Neuhausen verlautet, ist die Entwicklung dazu schon angelaufen. Lb
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