Die Eröffnung der modernsten Smart Factory in den USA durch den Ditzinger Laserspezialisten Trumpf – mehr dazu im nächsten Industrieanzeiger – nutzte Chefin Nicola Leibinger-Kammüller für klare Aussagen in Richtung der Trump-Regierung. Ungewöhnlich für eine Eröffnungsfeier, zumal vor zahlreichen geladenen Gästen. Nicht wenige von ihnen dürften eben jenen Narzissten gewählt haben – rein statistisch betrachtet. So warnte sie ausdrücklich davor, den freien Handel einzuschränken. Fremde Handelsüberschüsse zu kritisieren, anstatt sich mit dem Thema Wettbewerbsfähigkeit der eigenen Industrie auseinander zu setzen, sei „Gift für Investitionen“. Und weiter: „Gerade unsere Industrie, der Maschinen- und Anlagenbau, braucht freie Märkte wie die Menschen die Luft zum Atmen.“ Damit dürfte sie vielen Unternehmern zu Recht aus der Seele sprechen, auch US-amerikanischen. Zumal sich die USA mit einem protektionistischen Kurs selbst am meisten schaden dürften.
Die US-Konjunktur brummt, die Auftragslage ist gut. Doch Trump will die Grenzen für ausländische Arbeitnehmer dicht machen. Und das, obwohl vielerorts ein Mangel an Fachkräften herrscht. Auch das betrifft Trumpf, im US-Werk Princeton. Hier stellt man Laserdioden her, eine Kernkompetenz des Unternehmens. Man könne sofort 25 bis 30 neue Mitarbeiter gebrauchen, nur gibt es sie nicht. Zudem kann manch Mitarbeiter derzeit die USA nicht verlassen. Ist es doch nicht sichergestellt, dass er wieder einreisen darf. Hat halt den falschen Pass. Auf der anderen Seite finden sich in den USA Initiativen, um junge Menschen in Arbeit zu bringen, die auch für Deutschland beispielhaft sind. Das zeigt die Titelstory „Cobots erobern die Klassenzimmer“. Verrückte US-Welt.