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Turbo-Geschwindigkeit im Turbinenwerk

Manipulatoren: Schwere Werkzeuge leicht bewegt
Turbo-Geschwindigkeit im Turbinenwerk

Bis zu 70 kg schwere Werkzeuge heben und bewegen die Mitarbeiter im Görlitzer Turbinenwerk von Siemens – ohne Rückenschmerzen: Ein Gelenk-Manipulator entlastet die Beschäftigten. Der Arbeitgeber profitiert von schnelleren Abläufen.

Der Pneumatische Gelenk-Manipulator PGA hat die bis zu 70 kg wiegenden Teile sicher im Griff: Seit einem Jahr erleichtert er im Turbinenwerk der Siemens AG Power Generation lndustrieturbinen und lndustriekraftwerke in Görlitz das Handling bei der Werkzeugvoreinstellung. Da der PGA von schwerer körperlicher Belastung befreit, haben ihn die Mitarbeiter schnell akzeptiert.

Siemens fertigt mit rund 700 Beschäftigten Dampfturbinen. Zu den Kunden zählen vornehmlich Kraftwerksbetreiber, aber auch industrielle Abnehmer, wie Zuckerproduzenten, die über Dampf Strom erzeugen. Bei der Produktion werden Werkzeuge benötigt, die für ihren jeweiligen Einsatz herzurichten sind. Früher wurden die Teile überwiegend manuell bewegt; waren sie zu schwer, musste sogar extra ein Stapler geholt werden.
Siemens nutzt den PGA, den die Demag Cranes & Components GmbH, Wetter, lieferte, in der deckengeführten Variante. Das in Schienen fahrende Gerät wird pneumatisch angetrieben, lässt sich jedoch auch manuell verschieben. Beim Lastaufnahmemittel handelt es sich um einen auf diesen Anwendungsfall zugeschnittenen pneumatischen Parallelgreifer mit prismatischen Backen, der in die Ringnut der Werkzeugaufnahme fasst. Er arbeitet kraft- und formschlüssig und ist an einem um 360° schwenkbaren, verwindungssteifen Ausleger befestigt.
Der in Görlitz montierte Manipulator lädt bis zu 2600 mm aus und hat einen Hub von 1000 mm. Der Ausleger bleibt selbst bei Druckabfall, Stromausfall oder Überlastung in seiner jeweiligen Position. Eine Balanciersteuerung erlaubt eine freie und praktisch schwerelose Bewegung der Last im Raum, wodurch sich die Teile noch feinfühliger dirigieren und stoppen lassen.
Mit Hilfe der Neuerung handhabt Siemens sowohl Werkzeug- und Kegelaufnahmen als auch die damit zu verbindenden Werkzeuge, wie Fräser, Anflächmesser und Bohrstangen. Der jeweilige Mitarbeiter nimmt die Teile mit Unterstützung des PGA aus einem Shuttle-Lagersystem und setzt sie auf einen Montageplatz ab. Dort komplettiert er die Werkzeuge. Danach hebt sie der Manipulator zum Vermessen und Einstellen und legt sie auf einen Transportwagen ab, der die Werkzeuge zu der betreffenden Maschine fährt, an der sie eingesetzt werden.
Siemens wollte ergonomischere Arbeitsplätze schaffen und die Beschäftigten entlasten. Die Umstellung war unerlässlich, weil das Görlitzer Werk größere Fräswerke und Drehmaschinen installieren ließ, die mit bis zu 70 kg schweren Werkzeugen arbeiten. Auch die Verordnung der Berufsgenossenschaften, die Gewichtsbeschränkungen beim Heben vorschreibt, hatte Einfluss auf die Entscheidung.
Zuvor hatten die Verantwortlichen geprüft, ob der vorhandene Laufkran genutzt werden konnte. Doch es standen keine passenden Anschlagmittel zur Verfügung, außerdem positioniert ein Kran weniger genau als der Gelenk-Manipulator: Mit ihm lassen sich die Teile mit beiden Händen führen; bei Verwendung eines Krans müsste der Anwender mit einer Hand den Steuertaster halten.
Seit der Umstellung sind die Mitarbeiter zufriedener und seltener krank. Der Betreiber profitiert zudem von beschleunigten Abläufen – nicht zuletzt deshalb, weil für das Handling der schweren Werkzeuge kein Stapler mehr erforderlich ist. tp
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 5
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