Quickpoint-Schleifmaschinen des Typs 3000/40 von Junker besitzen um 180° wendbare Schleifspindeln. Damit können Werkstücke an Vorder- und Rückseite wirtschaftlich komplettbearbeitet werden.
Dipl.-Ing. Konrad Mücke ist Fachjournalist in Schluchsee
Das Quickpoint-Schleifen – das Schleifen mit nahezu punktförmigem Eingriff der um 0,5° gegen die Werkstücklängsachse geschwenkten Schleifscheibenachse – hat sich in vielen Anwendungen bewährt. Vor allem Wellen, Achsen, Differentialgehäuse und Hartmetallwerkzeuge lassen sich mit diesem Verfahren präzise, produktiv und wirtschaftlich fertigen. Allerdings müssen zahlreiche Anwender bisweilen Werkstücke komplett an Vorder- und Rückseite bearbeiten. Damit sie dies ohne Umspannen wirtschaftlich und präzise erledigen können, entwickelte die Erwin Junker Maschinenfabrik GmbH in Nordrach die Variante 3000/40 zur Baureihe 3000 ihrer Quickpoint-Schleifmaschinen.
Ein Hauptvorteil der Maschine ist die um 180° wendbare Schleifspindel. Damit kann der Anwender in einem Arbeitsablauf am Umfang sowie an den Planflächen an beiden Werkstück-Enden arbeiten. Insbesondere kleine Teile lassen sich damit rationell und ohne Genauigkeitseinbußen komplett schleifen.
Das Verfahren eignet sich für gängige Werkstoffe ebenso wie für Werkstoffkombinationen wie Stahl und Aluminium, Hartmetalle, Keramiken, Sinterwerkstoffe, Kunststoffe und Glas. Gegenüber Schleifsystemen mit zwei oder mehreren Spindeln ist die Maschine kostengünstiger in der Anschaffung. Das Komplettbearbeiten in einer Aufspannung sorgt für hohe Produktivität. Kaum ins Gewicht fällt dabei, dass das Wenden der Schleifspindel die Durchlaufzeiten geringfügig verlängert.
Die Maschine besitzt einen Umlaufdurchmesser von 150 mm und eine maximale Einspannlänge von 500 mm. Bis zu 10 kg schwere Werkstücke nimmt sie zwischen den Spitzen auf. Die nur 5 mm breite Schleifscheibe arbeitet mit Schnittgeschwindigkeiten von maximal 140 m/s. Da die Schnittkräfte niedrig sind, erübrigen sich Mitnehmer.
Aufgrund der niedrigen Kräfte auf das Werkstück lassen sich selbst sehr schlanke Teile mit kleinen Durchmessern ohne Lünetten in einem Durchgang komplett schleifen. Die Werkstücke rotieren dabei mit bis zu 6000 min-1. Gesteuert und programmiert werden die Arbeitsabläufe an einer numerischen Steuerung der Serie 180i von GE Fanuc oder der Siemens 840D.
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