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Unbegrenzt haltbares Bad bezwingt auch versteckte Grate

Chemisches Entgraten: Cullygrat glättet jede Kante und Hinterschneidung
Unbegrenzt haltbares Bad bezwingt auch versteckte Grate

Von Charge zu Charge reproduzierbar sollen sich Metallteile mit dem chemischen Verfahren Cullygrat entgraten lassen. Den Abtrag kann der Anwender über die Einwirkzeit genau definieren. Das Medium erreicht auch innen liegende Grate und Hinterschneidungen.

Cullygrat entgratet auch an Stellen sauber und zuverlässig, wo andere Verfahren nicht hinkommen“, sagt Hans Gerhard Albrecht. Cullygrat heißt nicht nur sein Produkt, sondern auch sein Unternehmen in Mülheim an der Ruhr. „Wir können erstmals Metallteile industriell wirtschaftlich chemisch entgraten.“ Früheren Verfahren habe die Effektivität gefehlt. Nach vergleichsweise kurzer Zeit mussten das Bad erneuert, starke Auskristallisationen mit großem Aufwand entfernt und die verbrauchte Chemie entsorgt werden. Während dieser Zeit stand die Anlage still. „Das ist jetzt Vergangenheit“, versichert Albrecht. „Unser Verfahren ist einfach und wirtschaftlich anzuwenden.“

Nach einmaligem Auffüllen des Badbehälters mit der Ansatzlösung braucht der Anwender während der Bearbeitung nur noch kontinuierlich die Konzentratlösung zu ergänzen. Die Ergänzungsmenge lässt sich durch eine einfache Titration bestimmen. Durch die Nachkonzentration ist die Lösung laut Anbieter unbegrenzt haltbar.
Prädestiniert ist das Verfahren für komplexe Teile mit Innenbohrungen oder Löchern, mit vielen Kanten, Absätzen oder Hinterschneidungen, die herkömmliche Techniken wie etwa das Gleitschleifen nicht erreichen. Empfindliche, filigrane Teile können behandelt werden, ohne die Oberfläche zu schädigen. Auch für Werkstücke, die neben dem Entgraten in ihrer Makrogeometrie verändert werden sollen, bietet sich die Bearbeitung mit Cullygrat an. Es soll die Oberfläche bis zu einer Restrautiefe von 0,1 µm glätten. Albrecht fügt hinzu: „Bei einigen Anwendungen verbesserte sich die Tragfähigkeit um bis zu 100 Prozent.“ Zudem sei die Oberfläche nach dem Bad metallisch rein und lasse sich anschließend problemlos galvanisch behandeln.
„Ein weiterer, entscheidender Vorteil für den Anwender ist die exakte Reproduzierbarkeit der Ergebnisse.“ Von Charge zu Charge lässt sich der Abtrag laut Albrecht über einen unbegrenzten Zeitraum auf 0,5 bis 1 µm genau definieren und wiederholen. Wesentlich sei der selektive Materialabtrag, der sich bevorzugt auf die Erhebungen erstrecke, die aus der Oberfläche frei herausragen. Dadurch werden feine Grate an Kanten, aber auch umgelegte Grate schneller abgetragen, als die Oberfläche an sich.
Cullygrat ist in drei Ausführungen erhältlich: Das Standardprodukt wirkt bei Teilen aus ferritischem Stahl, Cullygrat MS bei Messing-, Kupfer- und Bronzeteilen, und die Variante AL entgratet Aluminium-Werkstücke. „Für austenitische Werkstoffe wie Chrom-Nickelstähle können wir derzeit noch keine Lösung anbieten“, schränkt Albrecht die Möglichkeiten ein.
Verfügt ein Unternehmen bereits über eine Galvanisierungsanlage, so sollen die zusätzlichen Bäder einfach zu integrieren sein. Bei Bedarf lässt sich das Tauchverfahren automatisieren und über einen Computer steuern. Für viele Anwender ist es jedoch günstiger, einen der mit dem Verfahren arbeitenden Lohnbetrieb zu beauftragen. hw
Industrieanzeiger
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