Herr Heß, Lapp Kabel hat einen RFID-Chip speziell für Kabel und Steckverbinder entwickelt. Was ist der Zweck dieser Entwicklung?
Intelligente RFID-Tags werden im Produktionsprozess in das Kabel oder den Steckverbinder eingepflanzt. Die hohe Flexibilität und die mechanische Belastbarkeit bleiben dabei voll erhalten. Die RFID-Tags können auch mit Sensorik versehen und programmiert werden. Kurz gesagt: Unser Kabel wird intelligent und kann quasi sprechen. Damit kann der Kunde für jeden Anwendungsfall die benötigten Daten wie Identifikation oder Zustandsgrößen über ein Lesegerät abrufen. Er weiß dann, ob mit der Leitung alles in Ordnung ist oder ob Ausfall droht.
Wer sind die potenziellen Anwender?
Die Möglichkeiten sind unbegrenzt und reichen vom klassischen Maschinenbau bis zur Veranstaltungstechnik. Konkrete Verhandlungen mit Anwendern laufen. Dazu gehören zum Beispiel ein Unternehmen für Ultraschalltechnik und ein Tunnelbauer.
Der RFID-Tag verträgt sich mit metallischen Werkstoffen?
Ja. Unsere Wissenschaftler haben eine Methode entwickelt, mit der auch der Steckverbinder aus Metall problemlos mit dem RFID-Tag versehen werden kann.
War dieser Punkt eine Herausforderung?
Klar doch. Anfangs hieß es, dass durch die Störeinflüsse des Metalls der RFID-Tag niemals realistische Daten senden könnte. Aber wir haben nicht aufgegeben und eine Methode entwickelt, mit der die Übertragung der Zustandsdaten auch auf einem metallenen Steckverbinder möglich ist.
Welche Probleme mussten dabei gelöst werden?
Kein Kommentar. Wir haben intensiv geforscht und wollen unseren Innovationsvorsprung so lange wie möglich halten.
Gibt es ein vergleichbares Produkt auf dem Markt?
Nein, da sind wir weltweit die ersten. Einige reden zwar davon, wir haben aber noch nie ein Produkt dazu gesehen. ub
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