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„Unsere Lineargeräte bieten mehr als Sechsachsroboter“

Dr. Werner Wittmann: Peripherie-Module aus dem Baukasten senken die InvestitionsKosten
„Unsere Lineargeräte bieten mehr als Sechsachsroboter“

„Unsere Lineargeräte bieten mehr als Sechsachsroboter“
„Beim Spritzgießen geht der Trend hin zum kompletten Systemangebot.“
Der Peripherie rund um das Spritzgießen hat sich die Wittmann Kunststoffgeräte GmbH verschrieben. Neuerdings arbeiten die Wiener sogar mit einem eigenen Werkzeugbau. Welche Strategie sie verfolgen, erläutert Dr. Werner Wittmann.

Kürzlich haben Sie den Werkzeugbauer Regad übenommen, der auf Verpackungsteile nach dem Prozess In-Mold-Labeling IML spezialisiert ist. Welche Absicht verfolgen Sie damit?

Über unsere französische Tochterfirma sind wir schon lange im Bereich In-Mold Labeling aktiv. Allerdings haben wir festgestellt, dass der IML-Kunde ein umfassendes Paket möchte, zu dem neben der Automatisierung auch das Werkzeug gehört – alles aus einer Hand. Deswegen haben wir uns für den Kauf des Werkzeugbauers entschlossen, mit dem wir seit Jahren sehr gut zusammenarbeiten, und versprechen uns davon Wachstumschancen für beide Seiten.
Beabsichtigen Sie, mit einem eigenem Werkzeugbau auch in anderen Feldern zu arbeiten?
So weit wollen wir im Moment nicht gehen. Unser Ziel ist es, den Werkzeugbau für Verpackungsteile auszubauen und damit weltweit Marktanteile zu gewinnen.
Entwickeln Sie sich zu einem Komplettanbieter für das Spritzgießen?
Stimmt exakt: Wir bieten alles rund um die Spritzgießmaschine – die komplette Peripherie.
Auch Systemlösungen inklusive Spritzgießmaschine?
Wenn der Kunde es wünscht, könnten wir uns so weiterentwickeln. In einem solchen Fall würden wir Absprachen mit bekannten Anbietern des jeweiligen Landes treffen. Angedacht haben wir das bisher aber nicht. Ich gehe davon aus, dass die meisten Verpackungshersteller bestimmte Marken von Spritzgießmaschinen bevorzugen, und da wollen wir uns nicht einmischen.
Treten Sie nicht auch in Wettbewerb zu den Maschinenherstellern, die Sie beliefern – beispielsweise bei Handlingsgeräten?
Der Markt segmentiert sich hier so stark, dass es nur wenig Berührungspunkte gibt. Zum Beispiel setzen die Hersteller meist ganz andere Steuerungskonzepte ein als wir. Unser Angebotspaket unterscheidet sich also deutlich.
Welche Fertigungsstrategie verfolgen Sie als global aufgestelltes Unternehmen?
Wir arbeiten seit jeher mit einer hohen Fertigungstiefe, um die Qualität selbst in Händen zu halten. In Zukunft gehen wir noch einen Schritt weiter in diese Richtung: Aus Gründen der Qualitätssicherung werden wir zum Beispiel in unserem chinesischen Werk noch mehr Aufgaben ins eigene Haus holen, als wir ohnehin schon haben.
Setzt sich Ihr Programm weltweit aus denselben Produkten zusammen oder passen Sie Ihr Angebot regional an?
Prinzipiell bieten wir überall die gleichen Produkte an, die wir zentral entwickelt und auf ihre Qualität überprüft haben. Wir verwenden keine zugekauften Teile, die wir nicht zuvor eigens freigegeben haben. Umgekehrt enthält unser Programm so viele Ausführungsvarianten, dass wir problemlos auf spezielle Wünsche aus regionalen Märkten eingehen können. Das kommt uns auch bei den IML-Anwendungen aus der Verpackungsindustrie zugute: Soweit möglich setzen wir Module aus unseren Standard-Serien ein, um ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten zu können.
Beim Handling kommen Linearsysteme und zunehmend Knickarm-Roboter zum Einsatz. Was bieten Sie an?
Bei kleineren und mittleren Spritzgießmaschinen ist das Lineargerät durch seine Schnelligkeit und sein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis nach wie vor überlegen. Bei größeren Maschinen, bei denen es vor allem auf Nachfolgebewegungen ankommt, sind auch Knickarm-Roboter sinnvoll. Doch auch hier gibt es eine Alternative: Die Lineargeräte unserer neuen 7er-Serie für Großmaschinen haben einen Preissprung nach unten vollzogen durch die eigenentwickelte Antriebstechnologie mit integrierten Servostellern für drei Achsen. Wir wollen jetzt den Beweis liefern, dass unsere Lineargeräte bei normalen Entnahmebewegungen mehr bieten als Sechsachs-Roboter, die ja nicht gerade einfach zu programmieren sind.
Sie bieten also keine Knickarm-Roboter an?
Wo sich ein Knickarm für komplexe Peripherie-Bewegungen anbietet, haben wir null Berührungsängste. Wir kaufen dann Knickarm-Roboter zu, setzen sie teilweise auch auf die Spritzgießmaschine auf und integrieren sie in das System für den Kunden.
Arbeiten Sie auch mit kooperierenden Robotern in Automatisierungszellen?
Ja, absolut. Für komplexe Peripheriezellen ist dies eine sinnvolle Variante, weil das System später wieder umprogrammiert werden kann.
Welches Material verwenden Sie für schnell bewegte Arme – Aluminium oder Kohlefaser-verstärkte Kunststoffe CFK?
Wir waren ja bei den ersten, die Geräte aus CFK ins Programm genommen hatten. Allerdings stellte sich heraus, dass das reduzierte Gewicht teuer erkauft ist, weil sich CFK-Teile nur sehr aufwendig herstellen lassen. Heute halte ich den CFK-Einsatz angesichts der günstigen Preisentwicklung bei den Servoantrieben für wirtschaftlich nicht gerechtfertigt. Im Vergleich dazu bieten dünnwandige, durch Rippen versteifte Stahl- oder Alu-Rohre nicht nur ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, sondern auch ein hohes Widerstandsmoment.
Werner Götz Olaf Stauß olaf.stauss@konradin.de

Schneller mit Servo-Rotationsachsen
Ihre Roboter W732 bis W743 rüstet die Wittmann Kunststoffgeräte GmbH jetzt mit Servo-Rotationsachsen aus, die zusätzliche rotatorische Freiheitsgrade bieten. Servomotoren und Planetengetriebe sollen dabei nicht nur eine genaue sondern auch extrem schnelle Verfahrbewegung bei Maximallast ermöglichen.
Features im einzelnen:
  • Servo-A-Achse: Beliebige Rotation von Greifern und Fertigteilen um die Entnahmeachse zwischen -5° und +300° in 0,1°-Schritten
  • Servo-C-Achse: Beliebige Rotation des Ablageschwenks um die Horizontalachse zwischen -5° und +185° in 0,1°-Schritten
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 6
Ausgabe
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