Tilman Vögele-Ebering tilman.voegele@konradin.de
Diese Studie wirft – wie schon andere zuvor – kein besonders gutes Licht auf einen Teil der deutschen Entrepreneure. Jeder zweite Unternehmer über 60 hat seine Nachfolge nicht geklärt, hat die Hochschule Aalen ermittelt. Dabei unterschätzen die Chefs den Zeitaufwand, der nötig ist, um den passenden Mann oder die passende Frau als Junior zu finden.
Natürlich: Die Renditen vieler Mittelständler sind alles andere als verlockend für einen Nachfolger. Viele Betriebe arbeiten zweifellos in den roten Zahlen und halten sich nur über Wasser, weil der Inhaber auf Kapitalverzinsung oder Unternehmerlohn verzichtet. Dass solche praktisch unverkäuflichen Unternehmen verschwinden, ist in einer Marktwirtschaft nur folgerichtig.
Was aber nicht sein muss, ist, dass Unternehmer die Nachfolge aus eigener Schuld zu spät einleiten. So spät, dass oft die planvolle Nachfolgersuche nicht mehr möglich ist.
Es ist menschlich verständlich, dass mancher Patron das Thema vor sich herschiebt. Wer beschäftigt sich schon gerne mit der eigenen Endlichkeit? Unternehmer müssen trotzdem eines beherzigen: Dass Eigentum verpflichtet, dass der Inhaber Verantwortung für seine Beschäftigten trägt – dies darf nicht einfach verdrängt werden.
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