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„Verträge und Leistungsverzeichnisse müssen vereinheitlicht werden“

Nachgefragt
„Verträge und Leistungsverzeichnisse müssen vereinheitlicht werden“

„Verträge und Leistungsverzeichnisse müssen vereinheitlicht werden“
„Für Ausgabentransparenz fehlen die Tools“, sagt Dirk Schäfer, Geschäftsführer Projekte bei Kerkhoff Consulting Foto: Kerkhoff
Herr Schäfer, was hat sich seit dem Buch aus Ihrem Unternehmen „Milliardengrab Einkauf“ getan?

Das Buch ist schon acht Jahre alt, aber der Titel gilt nach wie vor. Es gibt immer noch große Potenziale, die nicht genutzt werden. Der Einkauf sollte stärker als wertschöpfende Funktion wahrgenommen werden und in die Bereiche Technik, Entwicklung, Materialfluss und Vertriebsplanung eingebunden werden.
Und warum funktioniert das nicht?
Es fehlen die Tools. Der Einkauf weiß oft nicht einmal, wer an welcher Stelle wofür Geld ausgibt. Wichtig ist es daher, eine Ausgabentransparenz zu schaffen und dann einen zentralisierten Einkauf einzurichten.
Können Sie ein paar Beispiele nennen?
Die Wartung und Instandhaltung von Maschinen und Gebäuden wird in der Regel an jedem Standort dezentral gemanagt. Selbst bei einem gleichen Maschinenpark vereinbaren die Verantwortlichen vor Ort unterschiedliche Verträge mit unterschiedlichen Wartungsintervallen. Manche vereinbaren Werkverträge, andere bezahlen nach Zeitaufwand. Auch die Leistungsverzeichnisse sind oft unterschiedlich. Wenn man die Übersicht hat, wer was einkauft, kann man vieles vereinheitlichen und bündeln. In unserem Beispiel gibt es viele Dienstleister, die global agieren und entsprechende Konditionen einrichten können.
An welchem Hebel kann man noch Kosten einsparen, ohne die Preise zu drücken?
Zum einen sollte man die Fertigungstiefe überdenken. Ein Hersteller von Schneeraupen muss die Fahrerkabine nicht selbst herstellen, nur weil sie bisher als Kernkomponente galt. Der Zukauf kann durchaus günstiger sein. Mit einem strategischen Beschaffungsmanagement lassen sich 20 bis 30 Prozent der Kosten einsparen.
Sind Sie also ein Verfechter des Outsourcings?
Nein, man sollte das nicht aus Prinzip tun. Manchmal ist Insourcing sinnvoll, vor allem wenn der Lieferant quasi Monopolist ist und Preise bestimmen kann. Wenn eine so große Abhängigkeit entstanden ist, sollte man die Produktion dieser Teile wieder in den Betrieb verlagern. Wenn der Einkauf auf Widerstände im Vorstand oder in der Technik trifft, muss er die Einsparungen vorrechnen und hartnäckig bleiben.
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 5
Ausgabe
5.2024
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