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Vier Marken unter einem Dach vereint

Kommissionierung: Vom Einzelstück bis zur Vollpalette
Vier Marken unter einem Dach vereint

Das Distributionszentrum Altfeld der Braun GmbH ist heute auch zuständig für die Marken Duracell, Oral B und Gillette. Zu bewältigen sind Aufträge von der einzelnen Zahnbürste bis hin zum Großversand und dem Vollpalettengeschäft. Damit etwa 1000 Schnelldreher den Weg zum Kunden finden, kommt eine doppelstöckige Stückgut-Durchlaufanlage zum Einsatz.

„Die gesamte Kommissionierung erfolgt heute bei uns beleglos und abhängig von der Auftragsgröße aus verschiedenen Lagern“, erzählt Markus Prell, Manager Control Center/IT Services im Distributionszentrum Altfeld der Braun GmbH. „Das reduziert Fehler und hält die Kommissionierwege für unser Lagerpersonal so kurz wie möglich.“ Zuvor hatte Prell als Projektleiter jedoch eine besondere Aufgabe zu lösen. Das Distributionszentrum sollte die Direktkommissionierung aller Marken und Artikel des Gillette-Konzerns für Zentral-Europa übernehmen. Dazu gehören auch die drei Marken Duracell, Oral B und Gillette. Verbunden damit sind viele Kleinaufträge von Drogerien und Einzelhandelsgeschäften aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Benelux-Ländern. Das alte Lager war jedoch auf die Kommissionierung von Klein- und Kleinstbestellungen nicht ausgelegt. Denn bis Dezember 2000 wickelte das Distributionszentrum überwiegend Speditionsaufträge für Groß-, Versand- und Fachhandel, das Vollpalettengeschäft für die internationalen Braun-Tochtergesellschaften sowie den weltweiten Braun-Ersatzteilversand ab.

„Als wir die Distribution der anderen Marken übernahmen“, so Prell, „änderte sich unsere Artikel- und Kundenstruktur so stark, dass wir die neuen Aufträge nicht mehr sinnvoll mit der bestehenden Lagerstruktur bedienen konnten.“ Die Strecken im statischen Palettenlager seien einfach zu lang, um nur eine Zahnbürste zu kommissionieren, und das Pick-by-Light-System sei nicht für einen Mischbetrieb zur Kommissionierung von Packungseinheiten und Einzelartikeln ausgelegt. Für Markus Prell hieß dies: Ein Kommissionierbereich für kleine Bestellmengen musste her. Er sollte den zur Verfügung stehenden Raum optimal ausnutzen und sich nahtlos in den bestehenden internen Materialfluss integrieren lassen.
Unter Berücksichtigung der relativ kleinen zur Verfügung stehenden Fläche und des künftigen Artikelspektrums von mehr als 1000 Schnelldrehern, die zu kommissionieren sind, erwies sich ein doppelstöckiges Stückgut-Durchlaufregal-System (SDS) als die beste Lösung. Braun entschied sich für eine Lösung der Bito-Lagertechnik Bittmann GmbH, Meisenheim, mit automatischer Beschickung und Pick-by-Light-Technik. Drei Faktoren gaben den Ausschlag für ein Stückgut-Durchlaufregal:
  • optimale Ausnutzung des vorhandenen Raumes,
  • kurze Kommissionierwege und
  • Flexibilität in der Einlagerung.
„Ein weiterer wichtiger Punkt war für uns, dass sich der neue Kommissionierbereich nahtlos in unseren hochautomatisierten, internen Materialfluss und das bestehende Lagerverwaltungssystem integrieren lässt“, so Prell weiter. „Das ist uns mit der Bito-Anlage hervorragend gelungen.“ Die automatische Beschickung des SDS aus den anderen Lagerbereichen, das Pick-by-Light-System und die hohe Artikeldichte verkürzen bei der Bestellung von Einzelartikeln jetzt die Durchlaufzeiten und verringern damit die Fehlerquote.
Die SDS-Regalanlage hat eine Grundfläche von etwa 500 m2. 24 Regalfelder mit je vier Durchlaufrahmen im Erd- und Obergeschoss bieten Platz für 1280 Stückgut-Kanäle. Deren Besonderheit ist zum einen die automatische Beschickung und zum anderen, dass durch die Anordnung der Rollenleisten innerhalb der Kanäle unterschiedliche Gebindegrößen bereitgestellt werden können. Das erleichtert die Anpassung des SDS an ein sich veränderndes Artikelspektrum. Für extreme Schnelldreher sind 66 Palettenstellplätze in die doppelstöckige Anlage integriert, die ebenfalls durch das Pick-by-Light-System gesteuert werden.
„Mit dem Stückgut-Durchlaufregal von Bito konnten wir die Umstrukturierung zu einem Erfolg machen“, sagt IT-Manager Prell. „Seit der Umstellung bearbeiten wir jetzt bis zu 5000 Aufträge pro Tag, von denen etwa 30 Prozent Einzelbestellungen beinhalten, die über das SDS abgearbeitet werden.“ Nach der Erweiterung verfügt das Distributionszentrum jetzt über insgesamt vier verschiedene Kommissionierlager, aus denen Aufträge abgearbeitet werden:
  • ein automatisches Paletten-Hochregallager für das Vollpalettengeschäft und zur Artikelbevorratung,
  • ein statisches Palettenregal für das Kommissionieren ganzer Packungseinheiten,
  • ein automatisches Kleinteilelager (AKL) für den Braun-Ersatzteilversand und
  • die neue Stückgut-Durchlaufregalanlage für Kleinbestellungen.
Die Lagerbereiche arbeiten reibungslos miteinander und ergänzen sich gut. Auch die Kunden profitieren, denn sie können nun sämtliche Produkte des Gillette-Konzerns über einen einzigen Ansprechpartner beziehen. „Statt vier verschiedene Lieferungen der Marken Braun, Duracell, Oral B und Gillette zu erhalten“, so Prell, „kommt jetzt nur noch eine. Das spart den Kunden Zeit und Geld.“ co
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