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Die Messen Rapid.Tech und Fabcon 3.D zeigen neue Trends beim 3D-Druck

Die Messen Rapid.Tech und Fabcon 3.D bieten zahlreiche Fachvorträge
Vom Prototypen zur Kleinserie

Auf der Rapid.Tech und Fabcon 3.D werden vom 25. bis 27. Juni 2019 Trends und Technologien im 3D-Druck vorgestellt. Im Fokus stehen neue Materialien und der Sprung vom Prototypen zur Kleinserie.

Kirsten Seegmüller
Freie Journalistin in Leinfelden

Als „Hauptstadt des 3D-Drucks“ bezeichnet sich Erfurt selbstbewusst. Bereits zum 16. Mal treffen sich Aussteller, Forscher und Entwickler sowie Fachbesucher zur Rapid.Tech und Fabcon 3.D. Nachdem sich Anwender und Interessierte jahrelang an unterschiedlichsten Einzelteilen und Prototypen erfreuen konnten – gerne auch mal an einem additiv gefertigten Eiffelturm oder Fifa-Pokal – macht die Branche nun ernst und vollzieht den nächsten großen Schritt: Ab sofort kann Additive Manufacturing (AM) auch für Kleinserien eingesetzt werden.

Seit der 3D-Pioneer Chuck Hull vor 35 Jahren den ersten 3D-Drucker entwickelte, dominiert Kunststoff die Branche. „Im 3D-Druck mit Kunststoffen gibt es noch viel Entwicklungsarbeit zu leisten“, findet Stefan Hins, Bereichsleiter Werkzeugtechnik am Kunststoff-Institut Lüdenscheid, „wir sehen diesen Trend beispielsweise bei Kunststoffgreifern für Maschinentechnik.“ Doch mit den neuen Möglichkeiten steigen auch die Anforderungen an die Anbieter 3D-gedruckter Komponenten: Ein Anspruch heißt Losgröße 1, also schnell zum ersten, voll einsatzfähigen Kunststoffteil zu kommen.

Um die Verarbeitung moderner Kunststoffe zu additiv gefertigten Teilen zu optimieren und neue Anwendungsfelder zu erschließen, findet im Rahmen der Messe das „Forum Kunststoff“ statt. Ging es bisher nur darum, funktionierende Bauteile und Komponenten zu drucken, kommen nun weitere Ansprüche ins Spiel: „Dazu zählen Optik und Design“, so Hins. Den Anwendern kommt das gelegen – schließlich findet nicht jeder Anwender die Standardfarben Schwarz und Beige besonders ansprechend für seine Produktpalette. Wie professionelle Vollfarbanwendungen in Design und Engineering möglich werden, erklärt Stefan Zoller, Technical Consultant DACH-Region von Stratasys, in seinem Vortrag.

Maschinen bauen noch zu ungenau

Auch die Anlagentechnik braucht einen Feinschliff: „Die Maschinen bauen zu ungenau, zu rau. Hier ist von Anwendern, Anlagenherstellern und Forschern noch viel Arbeit zu leisten“, betont Hins. Welche Aufgaben genau auf die Entwickler und Hersteller zukommen, wird auf dem Forum umfassend diskutiert. Die Inhalte hat Hins gemeinsam mit seinen Kollegen konzipiert.

Vor der Optik steht jedoch die gleichbleibend hohe Qualität. Damit die Quadratur des Kreises gelingt – höherer Durchsatz und geringere Nacharbeit – hat das Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT gemeinsam mit dem Unternehmen Rapid Shape das Twocure-Verfahren entwickelt, das ohne stützende Strukturen auskommt. Zudem stellt Helge Klippstein vom Direct Manufacturing Research Center der Universität Paderborn eine Methodik zur Qualifizierung des Laser-Sinter-Prozesses für die Serienfertigung vor.

Nun nähern sich Hersteller auch neuen Werkstoffen an. Rheinmetall-Tochter Solidteq beispielsweise zeigt an Hand konkreter Exponate, worauf beim 3D-Druck von Metall zu achten ist und welche Produkteigenschaften damit erzielt werden können.

Ob man einen eigenen 3D-Drucker benötigt oder seine Produkte und Komponenten besser durch einen Dienstleister anfertigen lässt, hat nicht nur mit Produktionsmengen und Wirtschaftlichkeit zu tun, sondern auch mit dem Know-how. „Mit dem Kauf eines 3D-Druckers ist es nicht getan“, betont Eric Klemp, Geschäftsführer des Voestalpine Additive Manufacturing Center. Man brauche dazu ein umfassendes Verständnis aller Prozesse und Prozessschritte – von der Ideenfindung über die AM-gerechte Konstruktion und prozessspezifische Datenaufbereitung, Materialien und Fertigungstechnologien bis hin zur mechanischen und thermischen Nacharbeit. „Zunehmend bauen sich additive Lohnfertiger diese Kompetenzen auf und stehen Einsteigern und erfahrenen Kunden als Dienstleister zur Seite.“

Make or buy – ein Forum gibt Antworten

Die Lohnfertigung bietet einen klaren Vorteil für die Kunden: Sie zahlen nur für qualitativ einwandfreie Teile und haben Zugriff auf ein größeres Sortiment, als wenn sie sich selbst nur einen oder wenige 3D-Drucker kaufen würden. „Zudem entstehen keine Investitions- und Anlaufkosten“, sagt Klemp, „für die Kunden bedeutet das ein überschaubares Risiko.“ Entscheidungshilfen für „Make or buy“ gibt das Forum Additive Lohnfertigung am 26. Juni 2019. Weitere Foren des Fachkongresses befassen sich beispielsweise mit Konstruktion, Elektrotechnik, Werkzeug-, Formen- und Vorrichtungsbau, Medizin-, Zahn- und Orthopädietechnik, Luftfahrt sowie Normung, Arbeitsschutz und Recht.

Umfangreiches Rahmenprogramm

Auch das Rahmenprogramm lohnt sich: So können Fachbesucher bei der VDI Session am 25. Juni im Congress Center, 2. OG, ohne Zusatzkosten (Messeticket genügt) zahlreiche Vorträge besuchen, etwa zu technischen Standards und Richtlinien beim Laser-Sintern. Olaf Rehme von Siemens stellt unterschiedliche AM-Verfahren vor, und Tobias Fürderer von der Moeschter Group erklärt, warum bei Keramikbauteilen gängige Konzepte nicht greifen.

Unter dem Motto „join, compete, win“ werden die Sieger des diesjährigen Start-up-Awards gekürt. Acht Finalisten treten gegeneinander an. Ihre Entwicklungen können die Fachbesucher auf dem Gemeinschaftsstand der jungen Unternehmen begutachten. Ebenso spannend wird die 3DPC – die 3D Pioneers Challenge. Der internationale Design-Wettbewerb für additive Fertigungsverfahren wird bereits zum vierten Mal ausgerichtet und wendet sich an Pioniere im 3D-Druck. Zu den Disziplinen zählen Design, Digital, Architektur, Material, Fashiontech, Medtech, Mobilität und Nachhaltigkeit. Wer mit 3D-Druck Neuland beschreitet und die wichtigen Strömungen spürt, kann auf ein Preisgeld von 35.000 Euro hoffen. Alle Infos unter www.rapidtech.de.

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