Herr Brodtmann, die Unternehmen der Metall-, Elektro- und Elektronik-Branche investieren derzeit mehr denn je in Robotik und Fertigungsautomation. Bleiben sie damit überhaupt beweglich genug für den nächsten Abschwung?
Die Frage ist zweigeteilt: Zum einen ist aus unserer Sicht im Moment keine Abkühlung der Weltwirtschaft zu befürchten. Zum anderen sind moderne Automationskonzepte darauf angelegt, dass sie sowohl sehr harte Anforderungen an die Flexibilität ökonomisch bewältigen als auch höchste Qualitätsstandards zu erschwinglichen Preisen möglich machen.
Schrumpfende Serien, Absatzschwankungen und hohe anlagenfixe Kosten haben in der Vergangenheit die Limits klassischer Automation gezeigt. Studien beklagten ein Overengineering. Haben die Hersteller nachgebessert?
Richtig ist, dass es nicht einfach um Hoch-, Hybrid- oder um Automation mit verhaltenem Engineering gehen kann. Die Zukunft gehört der passgenauen Lösung. Sie ist Stand der Technik. Ich vermute insoweit, dass vorgenannte Studien eher die Anlagentechnik der späten neunziger Jahre behandeln und Schnee von gestern sind. Allerdings trifft zu, dass manche der damals für weniger schnelllebige Märkte entwickelten Lösungen heute nicht mehr passen. Dies erklärt womöglich die Unzufriedenheit bei einigen Anwendern.
„Angepasst“ bedeutet mithin…
… dass nicht mehr oder weniger Automation in Frage steht sondern vielmehr, ob richtig automatisiert wird. Im einen Fall mögen dies hybride Anlagen mit teils manuellen, teils automatischen Stationen sein. Im anderen Fall jedoch wird nur eine vollständige Automation das Prädikat „angepasst“ verdienen.
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