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Vorteile durch Einfluss auf den Produktlebenszyklus

Vom produktintegrierten Umweltschutz zu nachhaltigen Nutzungskonzepten
Vorteile durch Einfluss auf den Produktlebenszyklus

Vorteile durch Einfluss auf den Produktlebenszyklus
Um die Umweltauswirkungen eines Produktes über seinen Lebenszyklus minimieren zu können, sind die zugehörigen Umwelteinflüsse bereits in der Produktentwicklung zu ermitteln
Neue Ansätze eines integrierten Umweltschutzes in den Betrieben berücksichtigen frühzeitig umweltbezogene Aspekte. Damit lassen sich nicht nur die gesetzlichen Umweltauflagen erfüllen, sondern auch signifikante wirtschaftliche Potenziale erschließen.

Professor Walter Eversheim war In-haber des Lehrstuhls für Produktionssystematik am WZL der RWTH Aachen, Dipl.-Ing. Nikolaos Michalas und Dipl.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Peter Weber sind dort wissenschaftliche Mitarbeiter

Produktionsunternehmen setzten früher Umweltschutz in der Regel mit nichtwertschöpfenden Aufwendungen für additive Techniken gleich, um Abfälle und Emissionen zu reduzieren und zu beseitigen. Doch die wirtschaftlichen und ökologischen Grenzen dieses nachsorgenden Umweltschutzes stehen in klarem Widerspruch zum heute gültigen Paradigma der Nachhaltigkeit. Das Ziel, die natürlichen Ressourcen entsprechend zu schonen und zu erhalten, können die Hersteller nur dann erreichen, wenn sie wirtschaftliche und ökologische Ziele in Einklang bringen.
Der produktintegrierte Umweltschutz ist der erste Schritt in diese Richtung. In der Produktentwicklung werden neben der Grundlage für innovative Lösungen insbesondere Eigenschaften und Kosten des Produktes weitestgehend festgelegt. Gleichzeitig bietet sich hier die vielversprechende Möglichkeit, neben dem Produkt auch dessen Lebenszyklus – von der Entstehung über die Nutzung bis hin zur Entsorgung – mit zu gestalten (siehe Chart). Um die Umweltauswirkungen eines Produktes über seinen Lebenszyklus minimieren zu können, müssen die Entwickler die zugehörigen Umwelteinflüsse ermitteln.
Diese Aufgabe können jedoch die Entwickler eigenständig nicht bewältigen. Nachhaltige Lösungskonzepte für Produkte lassen sich nur finden, wenn durch die Integration aller Disziplinen ein gemeinsames Verständnis geschaffen wird. Dies ist methodisch zu unterstützen, um die zukünftigen Produkte möglichst ressourceneffizient, umweltökonomisch und lebenszyklusorientiert gestalten zu können.
Im nächsten Schritt sind ökologische und wirtschaftliche Aspekte in nachhaltigen Nutzungskonzepten zu integrieren. Doch Umweltaspekte werden oft nur insoweit betrachtet und umgesetzt, wie es die gesetzlichen Vorgaben und der Marktdruck erfordern.
Diese Problematik wird am Beispiel des Maschinen- und Anlagenbaus offensichtlich: Einerseits fordern die Kunden Produkte, die über die geplante Nutzungsdauer maximale Produktivität zu minimalen Kosten bieten. Andererseits verlangt die Gesellschaft möglichst lange und umweltschonende Nutzungsphasen der Maschinen und Anlagen, um die Umwelteinflüsse auch während des Gebrauchs nachhaltig zu reduzieren. Ein vielversprechender Ansatz, sich aus dieser Zwickmühle zu befreien, ist die Integration des Nachhaltigkeitsaspekts in kundenindividuellen Leistungssystemen. Daraus ergeben sich nachhaltige Nutzungskonzepte. Leistungssysteme entstehen, wenn das Produkt mit produktnahen Dienstleistungen integriert wird. Nachhaltige Nutzungskonzepte sind somit lebenszyklusorientierte Geschäftsmodelle für zeitlich variable umfassende Leistungssysteme. Ziel ist es, nicht nur die erste Nutzungsphase zu planen, sondern auch die sich anschließenden Nutzungsmöglichkeiten.
„Opus“schätzt in frühen Phasen Umwelteinflüsse ab
Die wirtschaftlichen Vorteile, die entstehen, wenn sich Produkte länger und intensiver nutzen lassen, werden mangels Planung der einzelnen Nutzungsphasen unterschätzt. Für das Gestalten und Umsetzen dieser nachhaltigen Nutzungskonzepte sind neue Unternehmenstrategien, geeignete Produktentwicklungsprozesse, innovative Serviceleistungen sowie ein übergreifendes Umweltmanagement zu entwickeln.
Wissenschaftler des Werzeugmaschinenlabors (WZL) der RWTH Aachen haben sehr früh die zunehmende Bedeutung des Umweltschutzes als Erfolgsfaktor neben time to market, Produktkosten und Produktqualität erkannt. So wurde im Rahmen des vom Bundesforschungsministeriums geförderten Forschungsvorhabens „Opus“ eine Methodik entwickelt, mit der bereits in den frühen Phasen der Entwicklung die Umwelteinflüsse eines Produktes innerhalb der einzelnen Lebenszyklusphasen abgeschätzt werden können.
Industrieanzeiger
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