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Wachstum, von dem andere nicht zu träumen wagen

Markt für Informationstechnik und Telekommunikation
Wachstum, von dem andere nicht zu träumen wagen

Wachstum, von dem andere nicht zu träumen wagen
Die von der Regierung vorgeschlagene Verlängerung der Abschreibungszeiten für PC von vier auf sechs Jahre, ruft bei Menno Harms, HP-Chef und Fachverbandsvorsitzender, nur fassungsloses Kopfschütteln hervor
Bereits in fünf Jahren werden Informationstechnik und Telekommunikation (ITK) die 300-Milliarden-Mark-Schwelle überspringen, das prognostizieren die Statistiker. Damit wäre die Branche der mit Abstand größte deutsche Wirtschaftszweig.

Die Wachstumsindikatoren zeigen nach oben: „Für das Jahr 2000 erwarten wir einen zusätzlichen Schub, der den Umsatz um rund 8 Prozent auf dann 222 Milliarden Mark heben wird“, so die übereinstimmende Prognose von Menno Harms, Vorsitzender des Fachverbands Informationstechnik im VDMA und ZVEI, und Werner Schmücking, Vorsitzender des Fachverbands Kommunikationstechnik im ZVEI. Die beiden Fachverbände präsentierten anläßlich der Branchenmesse Systems in München die neuesten Daten zur Lage der ITK-Industrie.

Für die Informationstechnik meldet Harms Rekordzahlen. Erstmals lägen die Umsätze über 100 Mrd. DM. Die Konjunkturforscher vom Fachverband Informationstechnik hätten für 1999 ein Wachstum um 9,4 % auf 101 Mrd. DM berechnet. Im Jahr 2000 solle ein Plus von knapp 10 % den IT-Markt auf ein Volumen von 111 Mrd. DM bringen. Noch 1990 hätten die Umsätze mit Informationstechnik nur etwa 50 Mrd. DM und 1980 weniger als 13 Mrd. DM betragen. Heute läge das Marktvolumen achtmal höher. Ähnliches gelte für die Arbeitsplätze. Hier sei die IT-Branche von ehemals weniger als 100 000 auf heute 433 000 Beschäftigte gewachsen. Und pro Jahr kämen zur Zeit etwa 30 000 bis 40 000 weitere Arbeitsplätze hinzu. „Diese einzigartige Erfolgs-Story wird sich fortsetzen“, so Harms.
Die stärksten Wachstumsschübe haben Software und IT-Services. Die Umsätze mit Software würden in den Jahren 1999 und 2000 um 12 bis 13 % auf 25 Mrd. DM bzw. 29 Mrd. DM zulegen. IT-Dienste wüchsen in vergleichbarer Größenordnung auf 29 Mrd. DM in 1999 und 33 Mrd. DM in 2000.
IT-Hardware entwickle sich kontinuierlich mit einem stabilen Plus von 7 % auf 46,1 Mrd. DM in 1999 und knapp 50 Mrd. DM in 2000. NT-Server und Notebooks erzielten hierbei mit jeweils plus 15 % und plus 16 % die besten Werte. Der PC-Markt insgesamt lege 1999 um 9,3 % auf 15,6 Mrd. DM und im Jahr 2000 um 8,4 % auf knapp 17 Mrd. DM zu. Notebooks machten 30 % der gesamten PC-Umsätze aus. „Im Jahr 2000 werden die Deutschen erstmals so viel für PC wie für die gesamte Unterhaltungselektronik ausgeben“, sagte IT-Spezialist Harms. Wesentliche Markttreiber seien die Umstellung der IT-Systeme auf das Jahr 2000 und den Euro sowie neue Lösungen im Umfeld von Internet und Electronic Business wie Knowledge Management, Supply Chain Management und Customer Relationship Management.
An die Politik richteten die Verbands-Verantwortlichen die Forderung, die Beschäftigungspotentiale der Informationswirtschaft besser auszuschöpfen. Den 30 000 bis 40 000 Arbeitsplätzen, die jedes Jahr allein in der IT-Branche neu entstehen, stünden nicht einmal 10 000 Absolventen der Informatik und benachbarter Studiengänge gegenüber. „Wenn wir nicht schnellstens gegensteuern“, warnte Menno Harms, „werden wir in fünf Jahren nicht 75 000 sondern 250 000 unbesetzbare Stellen haben.“ Der Fachverband Informationstechnik habe gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung hierzu bereits ein Programm eingeleitet.
IT-Branche sucht händeringend Fachkräfte
Das Aktionsprogramm der Bundesregierung „Innovation und Arbeitsplätze in der Informationsgesellschaft des 21. Jahrhunderts“ wurde von den Fachverband-Chefs begrüßt. Sie forderten aber „mehr Speed“. So würde in den USA voraussichtlich schon im kommenden Jahr eine Internet-Rate von 40 % erreicht. Die Bundesregierung will diese Marke erst im Jahr 2005 erreichen.
Harms äußerte aber auch deutliche Kritik. So sei absolut unverständlich, weshalb die Abschreibungszeiten für PC von vier auf sechs Jahre verlängert werden sollen. Auch mit dem zögerlichen Verhalten des Bundesrats bei der Verabschiedung der Elektroaltgeräte-Verordnung gingen die Branchenvertreter hart ins Gericht. Seit neun Jahren arbeite man an der Verordnung. Erst vor kurzem habe der zuständige Wirtschaftsunterausschuß den aktuellen Entwurf wider Erwarten abgelehnt. Wenn die Verordnung jetzt scheitere, würde in dieser Legislaturperiode sicherlich keine Einigung mehr erreicht werden. Dadurch werde Deutschland eine europäische Direktive übergestülpt, die vermeidbare Kosten in Milliardenhöhe verursache. if
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