Noch schwirren sie im Kopf, die Bilder vom America’s Cup, wie diese Katamerane in der Höhe von Leuchttürmen über die Wellen schanzen oder auch mal unter ihnen durchtauchen. Wie die Sportler sich als Pünktchen auf den Rümpfen dieser Geschosse bewegen. Umwerfend, die TV-Bilder. Und klar, dass solche Vehikel nur aus Carbon hergestellt sein können, jeder andere Werkstoff wäre undenkbar – nicht leicht genug, nicht steif genug.
Hier leuchtet nochmal jene Begeisterung auf, die erste Anwendungen von CFK – oder allgemeiner von Composites – zu Pioniertaten werden lässt. Doch diese Phase ebbt ab. Bald rollt der erste BMW aus CFK über die Straßen, technische Nüchternheit zieht ein. Doch dies ist keine schlechte Zeit, das muss gesagt sein, vor allem im Blick auf industrielle Anwendungen der Faserverbundtechnik. Da die Technik noch neu ist, sind die Rollen nicht gänzlich verteilt. Und doch ist Know-how verfügbar.
Besonders im Blick auf die Spritzgieß- und Thermoform-Anteile in der Composites-Fertigung bieten sich Chancen für versierte Akteure aus der Kunststoffverarbeitungs-Prozesskette (Titelthema ab S. 36). Firmen wie BASF oder Lanxess wollen helfen, um den Absatz anzukurbeln. Wer bereit ist zum Wagnis, kann sich noch einen Namen machen. Zum Beispiel mit den außergewöhnlichen Umform-Spritzgieß-Werkzeugen für Organobleche. Oder mit dem Prozess selbst.
Bisher gibt es nur wenige Könner in diesem Bereich. Aber alleine schafft es keiner. Erfolgversprechend sind nur Partnerschaften, die sich ergänzen, aus Verarbeitern, Formenbauern, Werkstofflieferanten, Instituten… Solche Allianzen gilt es zu schmieden, jetzt. Wohlan, es ist K-Messezeit, alle sind dort. Worauf noch warten?!
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