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„Was dem Kunden tatsächlich nützt, wird sich am Markt auch durchsetzen“

Dietmar Hermle: Expansion über neue Technik statt nur über Marktverdrängung
„Was dem Kunden tatsächlich nützt, wird sich am Markt auch durchsetzen“

Auch ein seit 1995 auf das dreifache gestiegener Umsatz lässt das Hermle-Management nicht ruhen. Mit einem neuen Maschinentyp zum Drehen und zum Fräsen will die Gosheimer AG den Markt weiter aufrollen

Das Interview führte Chefreporter Wolfgang Filì

? Herr Hermle, Sie haben angekündigt, Ihr Haus wolle zusätzlich zum Fräsen in Kürze auch angrenzende Bereiche anpacken. Stellt der ehemalige Lohndreher Hermle demnächst Drehmaschinen her?
! Nein, wir sprechen von einem neuen Typ von Maschine, der sowohl fräsen kann als auch drehen. Das Konzept ist mit entsprechenden Patenten hinterlegt und soll Marktsegmente erschließen, die wir bisher nicht bedienen konnten. Das heißt: Hermle wird künftig weder im Fräs- noch im Drehmaschinenmarkt auf Verdrängung angewiesen sein, sondern vielmehr eine Lösung für die Bearbeitung komplexer Baugruppen anbieten, für die beide Arbeitsgänge nötig sind.
? Um welchen Markt geht es und wann werden Sie die Maschine einführen?
!Die Zulieferer der Automobilbranche beispielsweise benötigen Systeme, mit denen sie ihre Präzisionsteile in ein und derselben Spannung komplettbearbeiten können – sie sind unser Zielmarkt. Wir sind sicher, dass dieses Konzept in den nächsten Jahren ein wichtiger Umsatzträger für uns wird. Vorstellen werden wir die Maschine Anfang 2001.
? Schon 1995 hatten Sie mit den Zentren der Reihe C Ihren angestammten Markt im Formenbau verlassen und voll auf die Serienfertigung gesetzt. Seitdem machen Sie mit C600, C800 und C1200 das Gros Ihrer Faktura. Entwickeln Sie diesen Typ überhaupt weiter?
! Ebenfalls Anfang 2001 werden wir eine Kompaktversion der C-Reihe vorstellen. Allerdings muss ich korrigieren: Mit der C-Reihe haben wir unseren Stamm-Markt nicht verlassen, sondern ergänzt. Dies wird auch mit der neuen Maschine der Fall sein.
? Schon jetzt ist die Fertigung in Gosheim ausgelastet. Wo wollen Sie produzieren?
!Seit Anfang 2000 gibt es die Hermle Maschinenbau GmbH in Mössingen. Sie schafft uns Kapazität für die Montage der neuen Typen und der C600.
? Der Standort Gosheim wird demnach nicht mehr ausgeweitet?
!Seit rund drei Jahren bauen wir dort laufend um und aus. Derzeit schaffen wir weitere 4000 Quadratmeter Nutzfläche. Richtig ist allerdings, dass solche Ausbauten in einem Ort wie Gosheim eine endliche Größe sind.
? Hermle geht es finanziell besser als je zuvor. Wäre da eine Ausweitung des Programms über Zukauf nicht logisch?
!Ich sag mal so: Die Kriegskasse ist jedenfalls ausreichend voll…
High-Tech vom Heuberg: Die Hermle AG in Zahlen
1938 in Gosheim gegründet als Lohndreherei, baut Hermle seit 1957 Fräsmaschinen. 1990 wird das Familienunternehmen überführt in die Berthold Hermle AG. Geschäftsgegenstand ist die Konstruktion und Fertigung CNC-gesteuerter Frässysteme für den Werkzeug- und Formenbau. Die Aktie ist börsennotiert. 1995 baut das Unternehmen erstmals Bearbeitungszentren für den Einsatz auch in der Serienfertigung. Die C-Reihe wird zum Hauptträger des Umsatzes, der von 87 Mio. DM ansteigt auf voraussichtlich 260 Mio. DM dieses Jahr. 50 der insgesamt 470 Mitarbeiter sind ausschließlich mit Forschung, Entwicklung und Versuch befasst. Als eigener Vertrieb wird 1997 die Hermle+Partner Vertriebs GmbH in Gosheim installiert. Weitere Beteiligungen sind 1999 die Hermle Schweiz AG, Neuhausen, und die Hermle Maschinenbau GmbH, Mössingen, zu je 100% sowie die Tuttlinger Hermle-Leibinger Systemtechnik GmbH, die Standardmaschinen kundenspezifisch anpasst. Homepage der Gruppe www.hermle.de
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