Die Wasserinjektionstechnik (WIT) ist ein innovatives Spritzgießverfahren, mit dem sich thermoplastische Formteile mit funktionalen Hohlräumen wirtschaftlich herstellen lassen. Beim Spritzgießen wird der schmelzflüssige Kunststoff in eine Metallform mit den Umrissen des zu fertigenden Bauteils eingespritzt, und die Schmelze erstarrt von außen nach innen.
Zum Fertigen von Hohlkörpern wurde bislang die Gasinjektionstechnik (GIT) eingesetzt. Bei diesem Verfahren verdrängt ein zugeführtes Gas, meist Stickstoff, die noch nicht erstarrte Schmelze. Konkurrenz erfährt die GIT nun durch die WIT, bei der das Gas durch Wasser ersetzt wird. Das Wasser drückt die noch flüssige Kunststoffschmelze aus dem Bauteilinneren, so dass ein Hohlraum entsteht. Die überschüssige Schmelze wird entweder in Überlaufkavitäten aufgefangen oder in den Spritzzylinder zurückgeleitet. Dann wird das Bauteil entwässert und entformt.
Mit der WIT lassen sich die Kühlzeiten gegenüber der GIT um bis zu 70 % reduzieren, da Wasser eine erheblich bessere Kühlwirkung als Gas besitzt. Zudem kann das Wasser aufgefangen und wiederverwendet werden. So spart der Anwender die Kosten für teure technische Gase, und die Wasserkosten bleiben niedrig.
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