Pressen bis dem Pappstapel die Luft ausgeht: Eine Umreifungspresse der Sander GmbH reduziert vor dem Verpacken das Luftvakuum, das sich zwischen den einzelnen Lagen befindet.
Bis zu 60 Pakete pro Stunde müssen in der Logistikhalle der P-Well GmbH in Berka verpackt und umreift werden. Weil die Pakete, die Wellpappbögen und -zuschnitte enthalten, aber zwischen den einzelnen Lagen zu viel Luft verstecken, komprimiert eine Umreifungspresse Power Master der Sander GmbH & Co. KG, Wuppertal, sie für den späteren Transport. Um die Luft zwischen den einzelnen Pappschichten zu minimieren, übt eine Pressenplatte Druck auf die Ware aus. Eine Steuerung kontrolliert diesen Druck der Pressplatte, damit sie das Material nicht beschädigt und trotzdem das Vakuum zwischen den Schichten weitgehend entfernt.
Große und kleine Waren bearbeitet die Presse unsortiert. Auf diese Weise kann das Unternehmen die bis zu 1000 verschiedenen Artikel in der Lagerhalle verarbeiten und Standzeiten in Logistikabläufen vermeiden: Lichtschranken erkennen vor dem Pressvorgang die Größe der zu bearbeitenden Palette. Die Kraft der Presse stellt sich automatisch stufenlos ein. Um Wellpappe-Stapel zu umreifen, die auf keiner Palette lagern, ist die Maschine mit Bandunterläufen ausgerüs-tet. Daten von Artikeln, die regelmäßig verpackt werden, sind in der Maschinensteu-erung gespeichert und werden bei Bedarf abgerufen.
Wegen ihrer kompakten Stahlkonstruk- tion lässt sich die Umreifungspresse flexibel aufstellen und beliebig in Produktionsabläufe einbinden. Sie besteht aus zwei Säulen und einem Zahnstangen-Linearführungssystem. Die gehärteten Führungsleisten liegen mit den Zahnstangen in einer Fertigungsebene. Die Lanzen, die beim Umreifen unter der Palette fahren, sind mit einem Friktionsantrieb bestückt. Dadurch lassen sie sich bei Reparaturen schneller austauschen als kettengetriebene Ausführungen.
Die Presse ist mit dem Umreifungsaggregat GS-41 ausgerüstet, dessen Verschluss auf dem Reibschweißverfahren basiert. Verbunden mit einer Schweißstempelaufnahme werden beim Schließen des Bandes hohe Kräfte ausgeübt.
Das Standardaggregat erzielt Bandspannungen bis zu 4 kN, die Version für schwere Lasten bringt maximal 5 kN auf. Mit der Standardvariante lassen sich Polypropylen- Umreifungsbänder und solche aus Polyester bis 16 mm x I mm verarbeiten. Im speziellen Anwendungsfall kann das Unternehmen bis zu 19 mm breite PET-Bänder einsetzen, die bis 8 kN reißfest sind. Aufwendige Filter und Absauganlagen, die toxische Dämpfe bei der Heißkeilverschweißung von Polyesterbändern absorbieren, sind nicht erforderlich. sr
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