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Weltklasse-Teamsstecken sich hohe Ziele

In Dresden konzentriert sich der Halbleiter-Sektor
Weltklasse-Teamsstecken sich hohe Ziele

Weltklasse-Teamsstecken sich hohe Ziele
Die Know-how-Dichte im Halbleiterbereich ist in der Region rund um Dresden historisch verwurzelt. Der erste 1-Mbit-Schaltkreis des Ostens kam aus Dresden, das sich als Keimzelle für die Schaltkreis-Branche bildete (Bild: AMD)
Nirgendwo in Deutschland stehen Chip-Fabriken so nah zusammen wie in Dresden. Auch einen internationalen Vergleich braucht Silicon Saxony nicht zu scheuen.

Von unserem Redaktionsmitglied Dietmar Kieser – dietmar.kieser@konradin.de

Große Hoffnungen knüpfen sich an Dresdens neueste Bildungseinrichtung: Mit der Dresden Chip Academy, Anfang Oktober feierlich eröffnet, untermauert der sächsische Wirtschaftsstandort einmal mehr seine Rolle im Konzert der europäischen High-Tech-Hochburgen. 250 künftige Chipspezialisten werden jährlich in modernsten Laboratorien ausgebildet. Wer sich hier zum Diplom-Ingenieur qualifizieren lässt, erhält den Facharbeiterabschluss gleich mit.
Potenzielle Arbeitgeber geben sich in der Dresden Chip Academy die Klinke in die Hand: Infineon Technologies AG und der Siemens-Bildungsbereich SPE sind neben dem Verein „Silicon Saxony“ die Initiatoren des Projekts. Gleich um die Ecke siedeln Halbleiterhersteller wie der Chip-Riese Advanced Micro Devices (AMD), Du Pont Photomasks oder das Zentrum für Mikroelektronik Dresden (ZMD). Seit Mitte der 90er Jahre hat sich im Bereich der Mikroelektronik und Informationstechnologie ein Cluster entwickelt, dem rund 500, meist mittelständische Unternehmen und Zulieferer mit mehr als 20 000 Mitarbeitern angehören.
Doch das allein erklärt nicht das Phänomen Dresden. Zwar flossen reichlich Fördermittel, die ansiedlungswillige Halbleiter-Kolosse wie Infineon (4300 Mitarbeiter in Dresden) oder AMD (1900 Beschäftigte) in die Elbmetropole lockten. Dirk Hilber, Wirtschaftsbeigeordneter der Stadt, sieht „vor allem im wissenschaftlichen Umfeld“ einen der Magneten, dem Dresden den Aufstieg zu Deutschlands größter Halbleiterregion verdankt. „Diese Entscheidungen sind geprägt vom Wissen um hervorragendes Personal“, ergänzt Professor Johann Bartha und verweist auf die in Dresden praktizierte Ausbildung in der Halbleiter- und Mikrosystemtechnik.
Für qualifizierten Nachwuchs sorgt der für die Halbleitertechnik verantwortliche Lehrstuhlinhaber an der TU Dresden selbst. Ein Glücksfall dürfte für ihn die enge Verzahnung von Lehre, Forschung und Praxis sein. Mit Infineon und AMD sei das in Dresden hervorragend möglich, sagt Bartha, der die künftigen Ingenieure so besser auf das Berufsleben vorbereiten kann. Weil die Wissenschaftler zudem sehen, was in der Praxis gerade passiert, bleiben sie in puncto Forschung auf dem neuesten Stand. Laut Bartha hilft diese symbiotische Beziehung, „unsere Forschung wiederum praxisnah am Weltniveau auszurichten“.
Glücksfall: Lehre, Forschung und Praxis eng verzahnt
Nächstes Ziel der sächsischen Chiptechniker ist die Entwicklung zu einem weltweit anerkannten Mikroelektronikstandort. Den Weg bereiten soll „Silicon Saxony“. Der Verein versteht sich als Motor für den Aufbau eines Netzwerkes zwischen Wirtschaft, Wissenschaft sowie Beratungs- und Dienstleistungsfirmen der Halbleiterbranche. In Europa ist die Vorarbeit geleistet. Der Chip-Standort Dresden hat einen ausgezeichneten Ruf. Gemessen an der Größe vorhandener Halbleiterfabriken werden die Sachsen in einem Atemzug mit Grenoble in Frankreich, Silicon Glasgow in Schottland und Irland genannt. Mit Blick auf die jüngsten innovativen Entwicklungen (siehe Kasten) dürfte Dresden seine Stellung als Zentrum der Mikroelektronik weiter ausgebaut haben.
Standortfaktoren: Dresdner Spitzen
– Infineon Technologies-Chipfabrik: Auf 260 000 m² werden in Serie 200-mm-und 300-mm-Wafer gefertigt. Aus diesen Siliziumscheiben lassen sich Chipkarten-IC und Speicherchips herstellen. In der Fabrik sollen bis 2003 1,1 Mrd. Euro investiert werden. Infineon fertigt hier 512-Mbit-Chips mit Strukturen von 0,11 µm .
– AMD-Mikroprozessorenwerk: Im Dresdner Werk, Fab 30 genannt, wird der superschnelle Athlon-XP-Prozessor mit der zukunftsweisenden 0,13-µm-Kupferverdrahtungstechnologie produziert. Bis Ende 2003 will der US-Halbleiterbauer 2,5 Mrd. Euro in den Dresdner Standort investieren.
– Am einzigen Highend-Maskenzentrum Europas sind Infineon, AMD und Du Pont Photomasks beteiligt. Diese der Chipfertigung vorgelagerte Technologie gilt als Meilenstein, um die Position im weltweiten Wettbewerb um die nächsten Halbleitergenerationen weiter auszubauen.
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