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„Wer hat schon flammhemmendes Nähgarn zuhause?“

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„Wer hat schon flammhemmendes Nähgarn zuhause?“

„Wer hat schon flammhemmendes Nähgarn zuhause?“
Wolfgang Quednau ist Mitglied in normenerstellenden Gremien wie ISO, CEN und DIN. Zudem berät er Unternehmen bei der Entwicklung von Berufs- und Schutzkleidung.
Warum ist die Pflege von Schutzkleidung ein heikles Thema?

Nur in der fachgerechten Wäsche mit validierten und speziell auf persönliche Schutzbekleidung abgestimmten Waschverfahren, wie sie Textil-Service-Unternehmen anbieten, bleiben die Schutzfunktionen erhalten. Falsche Pflege kann richtig gefährlich werden. So muss zum Beispiel Chemikalienschutzkleidung nach jeder Wäsche neu imprägniert werden. Der extrem dünne Fluorocarbon-Film auf dem Gewebe hat einen flüssigkeitsabweisenden Effekt, wird aber beim Tragen durch mechanische Einflüsse beschädigt. Die Nachrüstung mit speziellen chemischen Produkten wird im letzten Spülgang zugegeben und anschließend mit Temperaturen von 130 bis 140 Grad getrocknet. So einen guten Ausrüstungseffekt kann nur der Experte leisten.
Weshalb sollte Warnschutzkleidung fachgerecht behandelt werden?
Bei Warnschutz kann niemand mit bloßem Auge erkennen, ob die Seifenreste ganz ausgespült wurden oder die Leuchtkraft noch ausreicht. In der Profipflege durchlaufen die Teile in der Regel eine Kontrolle mit einer Prüfvorrichtung und werden beim Überschreiten der Grenzwerte ausgetauscht.
Wie kann es passieren, dass sich flammhemmende Kleidung entzündet?
Die häufigste Ursache: Die Kleidung wurde nicht regelmäßig oder falsch gewaschen, was die Schutzwirkung schwächt. Bereits einfacher Straßenschmutz kann sich dann entzünden und wirkt wie ein Brandbeschleuniger auch bei flammhemmenden Geweben. Bei getragener Bekleidung beeinflusst der vorhandene Schmutz das Brennverhalten. Deswegen empfehle ich unbedingt eine professionelle Aufbereitung der Schutzkleidung.
Wenn mal ein Kleidungsstück beschädigt ist – darf man das selbst ausbessern?
Eine Reparatur zu Hause kann die Schutzeigenschaften des Textils gefährden. Wird zum Beispiel eine flammhemmende Schutzkleidung mit Haushalts-Nähgarn repariert, kann die Bekleidung bei Flammenkontakt auseinanderfallen. Ein weiteres Beispiel: Die Norm ISO 11612 schreibt vor, dass Flammschutzkleidung, die vor flüssigen Metallen schützen soll, mit dachziegelartigen Nähten versehen sein muss. Und die wiederum müssen mit einem flammhemmenden Nähgarn ausgeführt werden. Eindeutig kein Fall für zu Hause.
Stichwort Antistatik: Sollte ein Mitarbeiter, der auf der Montage antistatische Kleidung tragen muss, sie zwischendurch selbst waschen?
Davon rate ich dringend ab. Bestimmte Waschmittelbestandteile und insbesondere Weichspüler können die antistatische Wirkung herabsetzen.
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 5
Ausgabe
5.2024
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