Mit dem Verlagern von Verantwortung in die Produktion tun sich Betriebe schwer. Damit verschenken sie aber Potenzial, mahnen Karlsruher Experten.
Wenn der Mitarbeiter an der Werkbank mehr Verantwortung bekommt, wird die Produktion flexibler und die Qualität steigt. Das stellt das Karlsruher Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) in seiner jüngsten Erhebung zu Produktionsinnovationen fest. Die Studie zeigt unter anderem, dass die Durchlaufzeit für einen Auftrag von 44 auf 30 Tage sank, als Werker die Feindisposition selbst übernahmen. Ansätze zu so weitreichenden organisatorischen Veränderungen gebe es zwar in vielen Unternehmen, aber die Potenziale seien bei Weitem nicht erschöpft.
Heute lassen immerhin zwei Drittel der Betriebe in der deutschen Metall- und Elektroindustrie ihre Maschinen nicht von Spezialisten, sondern von eigenen Werkern rüsten, und bei 40 % optimieren diese auch die CNC-Steuerungen. Bei knapp einem Drittel sind die Beschäftigten für Qualitätssicherung, Instandhaltung und Reparatur zuständig. Ganzheitliche Ansätze, bei denen zusätzlich zu den genannten Aufgaben auch die Feindisposition in der Werkshalle stattfindet, gibt es jedoch nur bei 1 % der Betriebe. Gerade Mittelständler täten sich schwer, integrierte Konzepte für das Modernisieren der Produktion zu entwickeln. An Lösungsansätzen hierfür arbeiten die Karlsruher Forscher. op
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