Nach Bosch hat Atlas Copco nun einen Full Service für Werkzeuge angekündigt. Das Angebot umfasst auch die Überprüfung aller elektrischen Betriebsmittel.
Von unserem Redaktionsmitglied Thomas Preuß thomas.preuss@konradin.de
Da hat Atlas Copco kalte Füße bekommen: Kaum veröffentlichte der Industrieanzeiger in Ausgabe 38 ein Interview mit Michael Gänzler und Andreas Weßling von Bosch zu deren Rundum-Service für alle handgehaltenen Werkzeuge, wollten die Essener nicht nachstehen.
Genauer gesagt: Sie setzten noch einen drauf. Mit ihrem Total Tool Management entwickele man sich „zum Dienstleister für die Serienmontage“, wie Yngve Revander, Europachef der Atlas Copco Tools Central Europe GmbH, auf der Motek mitteilte.
Der Service umfasst – erstmals umgesetzt im Mercedes-Werk Rastatt – neben der markenübergreifenden Instandhaltung aller im Werk eingesetzten Produktionswerkzeuge auch die berufsgenossenschaftlich vorgeschriebenen Überprüfungen der elektrischen Betriebsmittel – vom PC über Kaffeemaschinen bis zu Verlängerungskabeln. Jährlich fallen 10000 Überprüfungen an.
Atlas Copco wartet die Werkzeuge, hält sie instand, kalibriert Montagewerkzeuge und Diagnosegeräte. Selbst das betriebsinterne SAP-System wird gepflegt. Die Daimler-Chrysler AG, Stuttgart, erhält das Paket zum Festpreis. Der Automobilkonzern rechnet mit Einsparungen wegen schnellerer Durchlaufzeiten bei Reparaturen und Wartung sowie mit einem niedrigeren Bedarf an Ersatzwerkzeugen. Zudem wird der Betrieb in Rastatt administrativ und logistisch entlastet: Die Sorge für die Einhaltung der Wartungs- und Kalibrierintervalle liegt ebenso bei Atlas Copco wie die Dokumentation.
Michael Gänzler, Vertriebsleiter Industriewerkzeuge der Robert Bosch GmbH in Leinfelden-Echterdingen, kommentierte das Vorpreschen des Wettbewerbers mit den Worten: „Schuster, bleib bei deinen Leisten.“ Bosch habe sich gegen einen derart weit reichenden Service entschieden. „Unsere Kompetenz liegt bei den Werkzeugen, und darauf konzentrieren wir uns.“
Teilen: