„Wir müssen mit unseren Pfunden wuchern“

Gabriele Müller

Der Mittelstand gilt als die eigentliche Jobmaschine in Deutschland und klagt dennoch über Sorgen bei der Personalbeschaffung. Warum?

Nehmen Sie Ostwestfalen-Lippe als Beispiel: Wir haben einen Ruf als Provinz. Dabei gibt es hier viele mittelständische Unternehmen, die enorm innovativ sind. Aber es ist nicht ihre Mentalität, mit ihren Errungenschaften zu prahlen. Hier zählt eher das Understatement. Aber wer heute Mitarbeiter gewinnen will, der sollte sich mit seinen ureigensten Qualitäten darstellen, sich im positiven Sinne als Marke präsentieren.

Welche Qualitäten könnten denn das sein?

Das sind Werte wie Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit und Sicherheit. Und das ist für Mitarbeiter wichtig in Zeiten, wo Firmenpolitik oft getrieben wird vom Aktienkurs und dem vorrangigen Wohl der Anleger.

Nutzen Sie Ihr Engagement beim Thema Personal zur Imagebildung und bei der Rekrutierung?

Natürlich. Wir sind stolz darauf, zu den ‚Top-Job-Unternehmen 2006’ zu gehören. Wir haben den ersten Preis in der Kategorie Aus- und Weiterbildung bekommen. Außerdem das Gütesiegel Top Job als zweitbester deutscher Arbeitgeber in der Kategorie 1000 bis 5000 Mitarbeiter für das insgesamt überzeugende Personalmanagement. Damit arbeiten wir, um potenziellen Bewerbern zu signalisieren, wie wichtig uns unsere Mitarbeiter sind.

Denken sie, Ihr Beispiel gibt auch anderen Mittelständlern Impulse?

Ja, das hoffen wir und das ist auch ein Grund, warum wir uns im Netzwerk OWL-Maschinenbau engagieren. Gerade im Bereich Mitarbeitergewinnung, -schulung und -bindung lassen sich viele Aktivitäten gemeinsam einfacher, preiswerter und effizienter bewältigen.