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„Wir wollen das europäische Alibaba werden“

Wer liefert was-Geschäftsführer Peter F. Schmid zu den Plänen des B2B-Portals
„Wir wollen das europäische Alibaba werden“

„Wir wollen das europäische Alibaba werden“
Mit dem neuen Angebot der B2B-Suche „Wer liefert was“ vergrößern Anbieter ihre Chancen, in 28 europäischen Ländern für potenzielle Auftraggeber sichtbar zu sein. CEO Peter F. Schmid zimmert gegenwärtig am europäischen Alibaba. Chinas Online-Riese ist sein Vorbild. §

Autor: Das Gespräch führte Dietmar Kieser

„Wer liefert was“ bietet seit kurzem neue Reichweiten, die sich vom deutschsprachigen Raum auf weitere 25 europäische Länder erstrecken. Wie aufwendig ist es, das Angebot für andere Länder zu optimieren?

Für unser neues Angebot „wlw Europe“ kooperieren wir mit sechs ausländischen Partnerplattformen. Im Moment übernehmen wir deren Angebot und bieten unseren derzeit mehr als 500 000 eingetragenen Unternehmen einen Übersetzungsservice. Dazu gehört es, deren Firmendaten in die relevanten Sprachen zu übersetzen, die Keywords und Kategorien auszuwählen und das Profil zu pflegen. Ändert sich an einer Stelle etwas, wird dies europaweit auf diesen Seiten umgesetzt.
Wie ist die Resonanz auf das europäische Angebot?
Es wird sehr gut angenommen, wir haben bereits einige hundert Kunden. Es liegt ja auch in deren Interesse, da viele Firmen nicht nur in Deutschland, sondern auch europaweit tätig sind und auch dort gefunden werden wollen. Bisher verzeichnet unsere Internetseite jährlich 24 Millionen Visits, durch die erhöhte Reichweite rechnen wir mit rund 100 Millionen.
Mit einer Suche in Russland starte ich auf der wlw-Homepage?
Noch nicht, das wird sich aber bald ändern. Derzeit erfolgt der Einstieg über unsere russische Partnerseite yell.ru. Künftig gibt es eine wlw.com-Seite, über die unsere zurzeit monatlich 1,6 Millionen beruflich Recherchierenden gezielt auch europaweit nach Lieferanten suchen können.
Sie suchen also die Anbieter nicht selbst im Ausland aus, sondern Ihre Partner?
Diese sind wie „Wer liefert was“ Spezialsuchmaschinen für Einkäufer. Mit dem Unterschied , dass unser Unternehmen, die vor 80 Jahren gegründete Wer liefert was? GmbH, aus dem Buchbereich stammt. Seit rund 15 Jahren bieten wir den Service rein online an. Dabei haben wir das Unternehmen in den letzten zwei Jahren stark modernisiert – mit der klaren Vision, das europäische Alibaba zu werden.
Das chinesische B2B-Portal zur Geschäftsanbahnung, inzwischen Chinas Online-König, ist Ihr Vorbild?
Genau, was Alibaba.com in Asien geschafft hat, wollen wir in Europa erreichen. In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind wir gut unterwegs, aber nicht in Gesamteuropa. Zusammen mit unseren Partnerplattformen haben wir den ersten Schritt jetzt gemacht und unsere Zielsetzung damit unterstrichen. Unsere Kunden sind damit in 27 Ländern auffindbar.
Was folgt als nächstes?
Die Entwicklung ist auf unserer Internetseite sichtbar. Dort platzieren wir sozusagen im Zwei-Wochen-Abstand kleinere, aber wirkungsvolle Neuerungen und Weiterentwicklungen. Seit dem letzten Jahr können unsere Kunden optional auch Google AdWords über uns buchen. Als Google-AdWords-Premium-KMU-Partner mit reichlich Erfahrung bringen wir Firmen nicht nur ins Netz, sondern führen ihnen auch gezielt Interessenten aus verschiedenen Stellen des Internet zu.
Verändert sich dadurch auch Ihre eigene Content-Strategie?
Schon seit längerem platzieren wir auf unserer Website Unternehmensvideos, die ein Firmenprofil werbewirksam ergänzen. Derzeit sind wir noch sehr auf das Darstellen von Unternehmensdaten fokussiert. Doch schon bald werden Einkäufer auf „Wer liefert was“ Produkte bildlich betrachten können. Aber grundsätzlich unterstützen wir unsere Kunden darin, Content zu schaffen. Dafür bauen wir eine eigene Abteilung auf. Unser Customer Data Management soll Kunden auch beim Abfassen von Artikeln unterstützen. Gefunden werden und relevante Information darstellen – das sind die wichtigen Vorteile. Einige der bei uns gelisteten Unternehmen sind sehr gut darin, aber die Mehrheit ist noch nicht so weit. Deshalb unterstützen wir Anbieter, damit sie die Ansprüche potenzieller Auftraggeber erfüllen.
Beraten Sie Ihre Kunden auch, wie sie die Inhalte ihrer Websites aufbereiten sollten, um möglichst viele Einkäufer zu erreichen?
Noch nicht, aber bereits heute erstellen wir jedem Kunden eine eigene Landing Page, also eine Firmeninformationsseite, die wir optimieren. Durch die Verlinkung auf die Website des Kunden verbessert sich dessen Ranking bei Google. Bereits von unserem eigenen Spitzenranking profitiert der Kunde, wenn wir ihn im Netz optimal darstellen. Diese Suchmaschinenoptimierung ist Teil unserer Beratungsleistung.
Wie charakterisieren Sie Ihr Angebot? Eine Datenbank, eine Suchmaschine, ein B2B-Marktplatz?
„Wer liefert was“ ist eine B2B-Spezialsuche für Firmenprodukte, Google hingegen ist eine allgemeine Suchmaschine und auf Konsumenten hin optimiert. Geben Sie bei Google den Begriff Titanschraube ein, erhalten Sie 176 000 Websites angezeigt. Bei uns bekommen Sie gezielt 60 relevante Zulieferer.
Welches Transaktionsvolumen wird dabei abgewickelt?
Transaktionen finden bei uns nicht statt, das ist auch gar nicht unser Anspruch. Stand heute lässt sich nicht sagen, was über unsere Plattform gehandelt wird. Wohl aber lassen sich die hergestellten Kontakte oder Anfragen quantifizieren. Wir professionalisieren die Kontaktanbahnung, damit Einkäufer effizient den passenden Lieferanten finden und diese wiederum ihre Möglichkeit für neue Aufträge steigern. Das ist unsere Kernkompetenz. Letztendlich ist es ein Matching zwischen dem Suchenden und dem Anbieter.
Ihrem Vorbild Alibaba wollen Sie also nicht nacheifern und über die ursprünglichen Grenzen hinauswachsen?
Wir werden die Grenzen nicht aufweichen hinsichtlich der Transaktion, wohl aber bei der Information. Wir bieten heute schon Videos an, künftig aber noch mehr Produktbilder und Informationen über die Firmen, deren Ansprechpartner samt Fotos. Eben alles, was dem Nutzer hilft, sich ein Bild von einer Firma zu machen. Das ist unser Anspruch, aber nicht die Transaktion.
Erfährt ein Anbieter, ob ein Einkäufer über „Wer liefert was“ gekommen ist?
Er erfährt es noch zu wenig – und nur, wenn das Kontaktformular auf unserer Seite ausgefüllt wird. Die meisten Interessenten rufen an, fahren vorbei oder schreiben eine E-Mail über die Adresse, die bei uns genannt ist. Grundsätzlich sollte jeder Anbieter wissen, über welchen Kanal eine Anfrage bei ihm eintrifft. Einige Kunden geben bei uns eine spezielle Telefonnummer an. Wird diese gewählt, wissen sie, über wen ein User die Firma gefunden hat. Das funktioniert auch über eine spezielle E-Mail-Adresse.
Wie groß ist das Potenzial, in Deutschland Kunden zu gewinnen?
Das Potenzial ist riesig. Was im Konsumentenbereich in den letzten 15 Jahren passiert ist, beginnt jetzt im B2B-Bereich, der ganz am Anfang steht. Aus Gesprächen weiß ich, dass selbst manches exzellente mittelständische Unternehmen über keine Internetseite verfügt. Und in den allerwenigsten Firmen kümmern sich Mitarbeiter ausschließlich um die Online-Darstellung. Doch wie soll eine bislang nur national agierende Firma in Brasilien oder China oder nur in Frankreich gewinnen? Mit unserem neuen neuen Angebot „wlw Europe“ helfen wir ihnen, im Ausland gefunden zu werden. •
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