Wie die Messe Stuttgart gemeinsam mit den Partnern die IT & Business weiterentwickelt, verrät Ulrich Kromer, Geschäftsführer der Messe Stuttgart. Als wichtigen Schritt bewertet er den Wechsel der DMS Expo nach Stuttgart.
Über viele Jahre waren Hannover und München die Pole der IT-Messewelt in Deutschland. Was spricht für den Standort Stuttgart als Austragungsort?
Die Marktteilnehmer wünschen sich eine starke IT-Messe im Herbst, die idealerweise im Süden stattfinden soll. Stuttgart ist ein idealer Standort für das Thema „IT im Unternehmen“, denn hier schlägt das Herz des deutschen Mittelstands. Das bildet einen tragfähigen Kern für die IT & Business, der durch die spannenden Märkte Österreich und Schweiz noch erweitert wird.
Sprechen Sie mit der IT & Business hauptsächliche eine regionale Zielgruppe an?
Unsere Zielgruppe sind Entscheider und IT-Verantwortliche aus der gesamten DACH-Region, also Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der Messebesuch ist für die Fachbesucher, die eine weitere Anreise haben, schnell und einfach zu realisieren. Denn für diese Fachbesucher haben wir beispielsweise spezielle Reiseangebote geschnürt. Außerdem bietet Europas modernstes Messegelände direkte Auffahrten von der A8 in das Bosch-Parkhaus über der Autobahn. Zudem liegen die Terminals des Stuttgarter Flughafens nur 200 Meter vom Messeeingang entfernt und die S-Bahn fährt in rund 20 Minuten vom Stuttgarter Hauptbahnhof zur Messe.
Was sind Ihre Erwartungen für die IT & Business 2010 in Sachen Ausstellerzahlen und Besucher? Und wo wollen Sie mit der Messe in 5 Jahren stehen?
Nach dem Wechsel der DMS Expo nach Stuttgart sind wir unserem mittelfristigen Ziel, im Süden ein IT-Event mit 750 bis 1000 Ausstellern und 20000 bis 25000 Besuchern zu etablieren, einen großen Schritt nähergekommen. In diesem Jahr erwarten wir über 550 Aussteller in den Messehallen.
Welche Vorteile bietet die Parallelität der DMS Expo mit der IT & Business?
Dass beide Veranstaltungen nun zeitgleich in Stuttgart stattfinden, stärkt Stuttgart als Messestandort für die IT-Branche. Gleichzeitig kommen wir den Wünschen der Aussteller nach, die sich für eine Konsolidierung der IT-Messen in Deutschland ausgesprochen und ein wichtiges Branchenevent im Herbst gefordert haben. Die Besucher finden zeitgleich zwei Fachmessen vor, die sie mit einem Ticket besuchen können. Aussteller wie Besucher gewinnen also mit dem neuen Messe-Duo.
Finden die Themen DMS/ECM und BPM komplett auf der DMS Expo statt oder gibt es noch einen Rest auf der IT & Business?
Die genannten Themen werden sicher sehr stark auf der DMS Expo vertreten sein, denn das ist die passgenaue Fachmesse für diese Felder. Gleichzeitig werden diese Themen aber auch auf der IT & Business zu finden sein, denn dort steht die gesamte IT in den Unternehmen im Fokus – also auch DMS/ECM mit ihren Schnittstellen in andere IT-Bereiche. Letztendlich kann jeder Aussteller selbst entscheiden, wo er seine Neuheiten präsentieren will und die avisierten Zielgruppen trifft.
Bleibt die DMS Expo mittelfristig denn als eigenständige Messe erhalten oder wird die Messe irgendwann quasi die DMS-Halle der IT & Business?
Die DMS Expo ist eine starke Marke, die die Marktteilnehmer rund um das Thema Dokumenten-Management-Systeme zusammenbringt. Darauf werden wir bauen und die DMS Expo als eigenständige Veranstaltung weiterentwickeln.
Zurück zur IT & Business: Was haben Sie nach dem gelungenen Start in 2009 noch optimiert? Wo setzen Sie dieses Jahr neue Impulse?
Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir die Veranstaltung weiterentwickelt. Wir haben 2010 neun Fokusthemen, zu denen wir rund 200 Vorträge erwarten – eine deutliche Steigerung im Vergleich zum letzten Jahr. Unter der fachlichen Trägerschaft Fraunhofer IAO und Fraunhofer IPA werden im Themenpark „Blick in die Zukunft“ innovative IT-Produkte und Dienstleistungen sowie Forschungsprojekte der Fraunhofer-Institute vorgestellt. Neu ist auch die Sonderfläche der BPM Vision Süd, die das Thema Business Process Management beleuchtet. Um den Entscheidern einen noch effizienteren Messebesuch zu ermöglichen, bietet die Trovarit AG in diesem Jahr zudem Business Tours, Roadmaps und Help Desks an.
Was tragen ihre ideellen und fachlichen Träger VDMA und Bitkom zum Gelingen der Messe bei? Und welche Rolle spielen die Partner?
Der VDMA und der Bitkom sind sehr wichtig für die inhaltliche Ausgestaltung der Themen der IT & Business und sind außerdem mit großen Partnerständen präsent. Gleiches gilt für den VOI im Rahmen der DMS Expo. Zugleich bringen sie und die weiteren Partner das Know-how ihrer Mitglieder ein. Bei der strategischen Weiterentwicklung der IT & Business arbeiten wir eng mit den Trägern und allen anderen Partnern zusammen – sie spielen hier eine ganz wichtige Rolle und sind maßgeblich an der erfolgreichen Gestaltung der Fachmesse beteiligt.
Die IT-Branche treibt ja gerne Hype-Themen wie Cloud Computing vor sich her, die allerdings für bodenständige mittelständische Anwender eher böhmische Dörfer sind. Wie sorgen Sie als Messe dafür, dass der Besucher genau das zu sehen bekommt, was er benötigt?
Das Konzept der IT & Business ist stark lösungs- und nutzenorientiert ausgerichtet. Diese strategische Ausrichtung ist die Grundlage, wenn wir gemeinsam mit unseren Partnern und Experten die Inhalte des Rahmenprogramms festlegen. Dadurch bewegen wir uns mit den Inhalten der Messe immer sehr stark am Bedarf der Fachbesucher und zeigen, was die heiß diskutierten Themen in der praktischen Anwendung tatsächlich zum Unternehmenserfolg beitragen.
Und was wird den Besucher 2011 erwarten: Sind etwa weitere Übernahmen anderer Messen als Ergänzung des Portfolios geplant?
Wir bieten den Besuchern und Ausstellern ein spannendes Messe-Duo mit interessanten Vortragsbühnen. 2011 wird sich das Zusammenspiel der beiden Veranstaltungen in Stuttgart noch optimieren und wir erwarten weiteres Wachstum. Eine weitere Konsolidierung der IT-Messen in Deutschland wird von den Wünschen des Markts abhängen. Wir wollen das IT-Event im Herbst ausbauen – durch neue Themen, die wir in die Fachmesse integrieren oder parallel durchführen, und den Ausbau bestehender Schwerpunkte. ab
Teilen:
