Eine Montageanlage aus Standardeinheiten produziert auf 14 Stationen einbaufertige, aus acht Teilen bestehende Module für Netzwerke. Integriert sind auch Arbeitsgänge wie Umformen, Trennen und Verbinden ab Coil.
Wolfgang-D. Schenk ist Journalist in Reutlingen
Für die Montage eines Anschlussmoduls für Datenübertragungssysteme hat die Hagener Corning Cable Systems RXS GmbH & Co. KG eine neue Anlage aufgebaut. Das Modul ist Kernstück einer Verkabelung und besteht aus drei Grundbausteinen: einer Leiterplatte mit RJ45-Schnittstelle und den zwei Hälften eines Spritzgussgehäuses. Es wird komplett einbaufertig montiert.
Auf 14 Stationen durchlaufen die Kontakt- und Verbindungselemente auch Arbeitsgänge wie Trennen, Biegen und Heißprägen. Am Ende der Montagestraße werden sie zu dem Anschlussmodul zusammengefügt und funktionsgeprüft zum Versand freigegeben.
An das Konzept der Montageanlage und den Anbieter, die Schweizer Sibos AG, Urdorf und Einsiedeln, stellte Corning im Vorfeld hohe Anforderungen. Dies lag vor allem an einigen Merkmalen der Neuentwicklung: der Kabelabfangung mit gleichzeitiger Abschirmung, sehr guten übertragungstechnischen Werten, mechanischer Stabilität und sehr kleinen Bauformen. Außerdem sollte das Modul ohne spezielle Werkzeuge endmontiert werden können.
An der ersten Station werden die Schneidklemmbänder aus einer Kupfer-Zinn-Legierung mit 12 mm x 0,32 mm Querschnitt direkt von der Haspel zugeführt und achtfach getrennt. Ein Greifer übernimmt jeweils zwei Mal vier Abschnitte und drückt sie in einem versetzten Takt in die Leiterplatte ein, die anschließend einem Werkstückträger übergeben wird. Eine CCD-Kamera prüft, ob die Bauteile überhaupt anwesend sind und richtig liegen. Danach werden die über einen Vibrationsförderer zugeführten Kontaktträger auf dem Werkstückträger positioniert. Die nächste Station formt und trennt den eigentlichen Kontakt aus einem vorgestanzten Coil, montiert ihn auf den Kontaktträger und fördert ihn zur nächsten Station. Dort werden weitere vier Kontakte positioniert und montiert.
In der Folge trennt eine Schneidvorrichtung die hintere Anbindung der Kontaktträger von den beiden Kontaktbildern. Deren exakte Lage in der Leiterplatte gewährleistet eine Heißprägung. Auch in dieser Station überwacht und prüft eine Kamera die Arbeitsergebnisse. Nach der Heißprägung und dem Vorbiegen der Kontakte werden diese mit dem bestückten Kontaktträger in die Platine eingeführt. Die bestückte Platine erhält in dann ein Basiselement und die Abdeckkappe, die einrasten muss. Nach bestandener Kurzschluss- und Stromdurchgangsprüfung werden die Teile beschriftet und für den Versand kommissioniert.
Absolutes Muss bei der Montageanlage ist die Funktionsprüfung eines jeden montierten Teils. Die erforderlichen Informationen liefert ein Betriebsdatenerfassungs-System durch Soll-Ist-Vergleiche an jeder Arbeitsposition. Ein Rechner wertet Fehler aus und sortiert sie nach Merkmalen. So kann der Anwender Fehlerquellen erkennen und beheben, bevor sie in der Serie größeren Schaden anrichten können. Über eine Schnittstelle kann Sibos direkt auf die Software der Montageanlage bei Corning zugreifen und Korrekturen vornehmen – und senkt durch diese Fernwartung die Betriebskosten und Stillstandzeiten des Anwenders.
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