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Zwischen Werkzeug und Maschine liegt noch Potenzial

Hochleistungszerspanung erfordert auf die Anwendung abgestimmte Tools
Zwischen Werkzeug und Maschine liegt noch Potenzial

Tiroler Präzisionswerkzeuge sorgen weltweit für große Zerspanvolumina. Sie werden gezielt auf das Anforderungsprofil der jeweiligen Bearbeitung zugeschnitten.

Von unserem Redaktionsmitglied Haider Willretthaider.willrett@konradin.de

Reutte in Tirol. Wandergebiete, die nahegelegenen Königsschlösser und Gebirgsseen wie der Plansee locken Besucher an. „Wo andere Urlaub machen“, sagt Dr. Uwe Schleinkofer, Entwicklungsleiter Zerspanung bei der Plansee Tizit AG mit Hauptsitz in Reutte, „stellen wir unsere Hochleistungs-Präzisionswerkzeuge her.“ Das Unternehmen, mit rund 2000 Mitarbeitern am Standort der größte Arbeitgeber, beeinflusst nicht nur die Wirtschaft der Region und die Berufsstruktur der Bevölkerung, sondern mit seinen Produkten auch die Leistungsfähigkeit von Zerspanprozessen rund um die Welt.
Schnittgeschwindigkeiten bis 5000 m/min und Spanvolumina bis zu 8000 cm3/min sind mit den Tiroler Werkzeugen zum Beispiel bei der Bearbeitung von Aluminium möglich. Dazu müssen jedoch Schneidstoff, Beschichtung, Geometrie und Schmiertechnik genau auf das jeweilige Anforderungsprofil zugeschnitten sein. „Eine Vielzahl von Parametern, die sich gegenseitig beeinflussen, entscheidet darüber, ob ein Prozess erfolgreich abläuft oder nicht“, erläutert Schleinkofer. „Abhängig vom jeweiligen Anforderungsprofil einer Bearbeitung sortieren wir diese Einflussgrößen in unserem Technologie-Zentrum aus, um jedem Kunden die für sein Problem passende Lösung anzubieten.“ Und wenn dazu ein neuer Schneidstoff oder eine veränderte Beschichtung erforderlich sein sollte, so haben die Tiroler alle Einrichtungen im Haus, um diese selbst herzustellen. Die langen Listen mit unterschiedlichen Schneidstoffen werden dann halt noch etwas länger.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr investierte die Plansee-Gruppe 21 Mio. Euro in den Bereich Forschung & Entwicklung, was etwa 3,6 % des Umsatzes entspricht. „Dieser Aufwand ist nötig“, sagt Schleinkofer, „weil der Trend zur Hochleistungs-Zerspanung exakt aufeinander abgestimmte Systeme erfordert.“ Um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen, müsse man den kompletten Prozess betrachten.
Hochleistung erfordert perfekten Gesamtprozess
Das System Werkzeug, Spannmittel, Spindel und Maschine muss um das herzustellende Bauteil herum entwickelt werden. „Die Strategie der Bearbeitung spielt dabei eine immer wichtigere Rolle“, betont Schleinkofer. Deshalb sei es wichtig, dass Werkzeug- und Maschinenhersteller eng zusammenarbeiten. Genau hier sieht der Entwicklungs-Chef noch Potenzial, die Leistungsfähigkeit von Zerspanprozessen zu steigern. „Bei den Einzelkomponenten erwarte ich derzeit keine revolutionären Schritte, aber im Zusammenspiel der Teilsysteme können wir noch einiges verbessern.“ Im Moment seien die Werkzeuge hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit den Maschinen einen Schritt voraus. „Damit der Prozess stabil abläuft, muss die Spindelleistung ausreichend groß und die Maschine sehr steif gebaut sein“, nennt Schleinkofer weitere Voraussetzungen für den Erfolg.
Hohe Leistungsfähigkeit kennzeichnet auch die Produkte eines anderen Tiroler Werkzeugherstellers. Die Tyrolit Schleifmittelwerke Swarovski KG in Schwaz, 1919 von Daniel Swarovski gegründet, ist weltweit einer der führenden Hersteller von Schleif-, Bohr- und Trennwerkzeugen. An 21 Produktionsstandorten in zehn Ländern stellt das Unternehmen rund 80 000 verschiedene Produkte her. Die Palette reicht von konventionellen Schleifmitteln für den Werkzeug- und Formenbau über keramisch gebundene Korundwerkzeuge für die Bearbeitung von Wälzlagern oder superharten Diamant- und CBN-Schleifmitteln mit unterschiedlichen Bindungen bis hin zu Trenn- und Schleifscheiben für handelsübliche Winkelschleifer und viele Anwendungen.
Das Highlight unter den Trennscheiben heißt Panzerknacker und soll die härtesten Werkstoffe in die Knie zwingen. „Das ist die einzige Scheibe weltweit, die selbst Panzerglas oder hochwertiges Aluminium mit einem hohen Siliciumanteil sekundenschnell und splitterfrei trennt“, sagt Dr. Ingmar Köhler, Leiter Corporate Communication bei Tyrolit.
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